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Ankh Review


2008-09-24  Spielemagazin  12 Likes  0 Kommentare 
Der junge Assil ist ein echter kleiner Draufgänger. Leider aber auch etwas vom Pech verfolgt. Da "leiht" er sich einmal den Schlüssel zu einer Pyramide, die sein Vater, ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Pyramidenarchitekt, erst vor einer Weile fertiggestellt hat, nur um dort eine kleine Party mit ein paar Freunden zu schmeißen und dann passiert gleich so ein Unheil: Er stößt einige Vasen um und eine Mumie belegt ihn mit einem Todesfluch. Enorm ärgerlich sowas...und ob es gut oder eher schlecht ist, dass bei der Gelegenheit der "Ankh" des mumifizierten Königs auch bei unserem jungen Hauptdarsteller gelandet ist, muss sich auch erst noch herausstellen.

Puhaha-Hihi...
Von Anfang an merkt man, dass bei Ankh der Humor einen großen Stellenwert eingenommen hat. Die frechen Sprüche und Taten bringen aber Assil erstmal lediglich eine Woche Hausarrest ein, als sein Vater herausfindet, was sich zugetragen hat. Ehrensache, dass der Spieler dem kleinen Ägypter hilft zu entkommen, um sich zum Pharao zu begeben, der einen vom dem Fluch freisprechen soll.

Das Spiel stellt sich hierbei in der Third-Person-Perspektive dar, man nimmt einen festen Blickwinkel ein und kann von dort aus die Spiefigur steuern. Die Position des Betrachters kann auch nicht verändert werden, aber im Regelfall hat man das Geschehen auch so immer ganz gut im Blick. Jedoch ist es ratsam jeden Bildschirm genau zu durchsuchen, da sich hier wertvolle Gegenstände aufnehmen lassen, die für den weiteren Spielverlauf von Bedeutung sind. Manche Gegenstände kann man einfach aufsammeln, bei anderen wiederum bedarf es einer oder mehrerer Aktionen im Vorfeld, um an das Objekt der Begierde zu gelangen. Diese Rätsel sind aber in der Regel nicht unlösbar, sondern mit ein wenig Fantasie, Kombinationsgabe und Geschick mehr oder weniger schnell zu knacken.

Sämtliche Inventargegenstände werden in der linken oberen Ecke abgebildet und können von dort genommen und auf einfachste Art mit anderen Objekten kombiniert werden. Bildschirmhinweise zeigen an, ob das Objekt überhaupt kombinierbar ist. Spätestens wenn es nicht klappt, wird Assil dem Spieler schon sagen was er davon hält. Die meisten Rätsel beschränken sich auf dieses Prinzip "Kombiniere Gegenstand A mit Gegenstand B".

Walk like an Egyptian
Nachdem man Assil zu Flucht verholfen hat, kann man mit ihm zusammen die Hafenstadt Kairo erkunden und auf dem Basar und auch an der Kamelwaschanlage das eine oder andere Abenteuer erleben. Die Entwickler haben sehr viel Wert auf humorvolle Dialoge und die Kreation besonders witziger Charaktere gelegt. Insbesondere die Gespräche mit den Verbrechern gleich nach der Flucht oder dem Buchhalter Osiris, dem sein Job als Seelenverwalter der Unterwelt mächtig auf die Nerven geht, machen einfach Spass. Man kann herrlich viel Blödsinn reden und hören...

Nachdem die gesamte Handlung in Ägypten spielt kommt man natürlich auch an den touristisch attraktiven Sehenswürdigkeiten wie den Pyramiden oder der Sphinx vorbei. Die Szenerien und die Figuren sind allesamt im besten Comicstil verkleidet und kommen dabei durch die verwandte OGRE-Engine sehr gut zur Geltung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass nichts "überzeichnet" wirkt, alles bleibt glaubwürdig. Besonders hervorzuheben ist die Animation der Figuren selbst, die nicht wie vergleichbare Vertreter dieser Gattung nur still dastehen während sie einen Sprechpart haben, sondern sich bewegen, gestikulieren und deren Antworten sich auch in der Mimik wiederfinden.

Wie in guten alten Zeiten
Einerseits ist "Ankh" wie die herausragenden Spiele der Neunziger, andererseits wurden keine Mühen und Kosten gescheut, ein witziges und vor Charme sprühendes Adventure zu schaffen, welches in unsere Zeit paßt. Besonders die Besetzung der Synchronstimmen ist mehr als nur gelungen und macht aus dem ohnehin witzigem Adventure einen Topvertreter der jüngsten Vergangenheit. Ganz an die Klasse von Spielen wie "Monkey Island" oder "Indiana Jones" kommt "Ankh" vielleicht nicht heran, aber was die Entwickler Deck 13 aus Frankfurt da aus dem Hut gezaubert haben, ist gemessen an den Adventures der letzten Jahre ein echter Kracher.

Auch der Soundtrack im typisch ägyptischen Stil und die gute Geräuschuntermalung im Spiel sollen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Einzig die Tatsache, dass die gut gemachten Filmsequenzen wie zum Beispiel das komplette Intro und die kurzen Filmchen zwischen den Aufgaben nicht unterbrochen werden können ist manchmal etwas nervig. Aber man wirds verschmerzen können...

"Ankh" ist vermutlich eines der besten Adventures des Jahres, ach was sag ich, der letzten Jahre. Selten hat man so viel Charme und Spielwitz in einem Adventure gefunden, das einen sofort in seinen Bann ziehen kann. Ein echter Stern am Adventure-Himmel. Wer danach nicht greift ist selbst schuld.

Punktewertung

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   Titel ANKH
   Genre
   Release 2005-10-31
   Systeme Windows XP
   Publisher bhv Software GmbH & Co. KG
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ohne Altersbeschränkung Jahren
   Homepage
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