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Angeln - Die Simulation Review


2008-12-10  Spielemagazin  5 Likes  0 Kommentare 
Ist dieser Tage irgendwo ein Welt-Angelkongress? Oder ist das kommende Jahr das offizielle Jahr des Angelns oder so? Seltsam, denn in diesen Tagen erreichen uns gleich eine Reihe von Angel Simulationen verschiedener Hersteller und natürlich protzt jeder mit noch mehr Angel-Locations und noch mehr Schnick-Schnack. Ich beginne nachzudenken und erinnere mich an eine ähnliche Simulation namens "Angel König - Spinnfischen in Deutschland", die wir letztes Jahr im Test hatten. Bei dem Vertreter meckerte ich damals über die Grafik, aber ansonsten hielt ich es für eine ganz passable Angel-Simulation. Dann wollen wir mal wieder die Angelrute auswerfen und schauen uns mal das vorliegende "Angeln - Die Simulation" aus dem Hause Purple Hills genauer an...

Noch mehr Blubb?
Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Der Spieler steht am Rande eines Tümpels und wirft per Mausklick seine Angelrute aus. Wie es der Zufall will beisst schon nach kürzester Zeit ein (meist mickrig kleiner) Fisch an und den gilt es nun an Land zu holen. Wichtig dabei ist es nicht die Angelschnur zu überstrapazieren, denn ansonsten wird diese unweigerlich reissen und damit ist der Fang und die damit verbundenen Punkte weg. Diese Punkte sind aber wichtig und letztlich die einzig echte Langzeitmotivation im Spiel, denn mit diesen Punkten kann man seine Ausrüstung aufwerten und dafür sorgen, dass man eine bessere Angel oder eine reiß-festere Schnur bekommt und dann auch nach und nach größere Brocken an der Angel hat...

Die Grafik ist für ein Spiel dieser Art noch ganz ordentlich, zumindest wirkt die Spiegelung der Umgebung im Wasser besser als beim vergleichbaren "Pro Angler 2". Während letzterer jedoch schon im Begleitheft mit unzähligen Fischarten und freischaltbaren Locations protzt kann "Angeln - Die Simulation" in Sachen Spieltiefe da einfach nicht mithalten. Zwar gibt es 50 Szenarien, die man per Klick sofort umschalten kann (alle von Beginn an zugänglich), aber irgendwie fehlt es an Langzeitmotivation. Was genau soll der Spieler machen, wenn seine Angelausrüstung komplett "gepimpt" ist?

Naja, man könnte noch ins Internet gehen und seine Fänge mit den Fängen anderer Spieler vergleichen, aber zum Zeitpunkt des Tests waren nicht gerade viele Spieler online anzutreffen. Die Idee allerdings ist lobenswert. Genauso wie der Preis, der sich mit gerade mal knapp 8 Euro ziemlich zurückhaltend gibt. Dennoch bleibt unterm Strich eine mässige Angelsimulation ohne echten Tiefgang und vor allem fehlt uns das "Erlebnis Angeln". Keine Spur von Atmosphäre. Nur Meckern ist ja auch nichts, aber wo sind die Libellen, wo ein überraschend aus dem Wald spickelndes Reh? Wieso fehlt es dem Spiel an jeglicher Atmosphäre? Schließlich geht man ja Angeln weil es Spass macht und weil man die Schönheit der Natur genießen kann. Aber beides lässt sich in dem Spiel leider nicht wiederentdecken. Immerhin kann man auf dem Mond angeln. Unter terrestrischen Bedingungen versteht sich...

"Angeln - Die Simulation" richtet sich wohl am ehesten an Casual Gamer, die noch nie Angeln oder schon längere Zeit nicht mehr in der freien Natur waren. Angeln ist Beruhigung, Schönheit der Natur und ein Sport. Und genau diese Aspekte kann man in dem Spiel bestenfalls ansatzweise erkennen. Die Grafik ist nicht wirklich schlecht, aber es fehlt vorne und hinten an Atmosphäre. Bestenfalls etwas für die Mittagspause - passionierte Angler werden enttäuscht sein.

Punktewertung

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