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Adventure Collection 5: Femmes Fatales Review


2010-08-06  Spielemagazin  10 Likes  0 Kommentare 
In der "Adventure Collection" präsentiert der renommierte Spielepublisher "dtp entertainment" Klassiker der letzten Jahre, jeweils unter einem bestimmten Motto. Mit der fünften Ausgabe widmen wir uns der Verführung, der Liebe, dem eigentlich starken Geschlecht - ganz genau: Es geht um Frauen. Oder um genauer zu sein: "Femmes Fatales". Attraktiv, sexy - und gefährlich. Denn diese Frauen hüten ein böses Geheimnis oder sind zumindest immer von etwas Unheilvollem umgeben. Für uns Adrenalin-Junkies natürlich nur ein Grund mehr, uns an die Mädels ranzumachen. Wir haben uns die Collection genauer angesehen...

Mata Hari (2007)
Die exotische Tänzerin und zwielichtige Spionin Margaretha Geertruida Zelle, besser bekannt unter dem Namen "Mata Hari", ist für ein Adventure natürlich prädestiniert. Eine exotische Nackttänzerin und zugleich Spionin für den deutschen Geheimdienst - das bietet ja schon von Grund auf jede Menge Gesprächsstoff. Entwickler Cranberry Production hat sich bei dem gleichnamigen Spiel der auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte angenommen. Im Game hat man die Gelegenheit die Lebensgeschichte der Doppelagentin in der Zeit von 1905 bis 1914 nachzuspielen, auch wenn die verschiedenen Spionageeinsätze sich dabei nicht wirklich strikt an die tatsächlichen Fakten zu halten scheint. Weil aber nach der Hinrichtung der schönen Agentin im Jahre 1917 ohnehin viele Mythen und Halbwahrheiten um die gefährliche Schönheit kreisen, ist geschichtliche Genauigkeit etwas zuviel verlangt.

Die Rätselkost ist allerdings extrem einfach. Das Prinzip "Verwende Gegenstand A mit Gegenstand B" ist teilweise so offensichtlich, dass man das Spiel praktisch mit verbundenen Augen spielen kann. Alles was man zur Lösung eines Rätsel braucht findet sich meist im selben Raum, die Objekte sind rar und die Kombinationsmöglichkeiten sehr beschränkt. Was den Experten langweilen mag, könnte aber insbesondere für Neueinsteiger ins Genre durchaus bekömmliche Kost sein, denn der Frustfaktor ist dementsprechend gering. Leider bleibt das Niveau der Rätsel weitestgehend gleich, ein Ansteigen des Schwierigkeitsgrades ist kaum festzustellen. Die Geschichte wirkt an manchen Stellen zudem recht konstruiert. Gefallen hat uns dafür die Möglichkeit zum Einsatz verschiedener Verführungstechniken - das gibts auch nicht jeden Tag in einem Adventure.

Fazit: Mata Hari ist ein Adventure der einfachen Art und ist somit vor allem Genreneulingen zu empfehlen. Technisch ist dem Spiel nichts anzulasten, sowohl optisch wie auch soundtechnisch weiß das Spiel zu gefallen und zu überzeugen. Einzig die einfache Rätselkost und die etwas konstruiert wirkende Story schrecken etwas ab.


So Blonde (2008)
Um es vorwegzunehmen: "So blonde" hat rein gar nichts mit den "Natürlich blond"-Filmen mit Reese Witherspoon zu tun. Gar nicht? Nun ja, "Sunny Blonde", so heisst die Hauptakteurin ist jung, reich und natürlich blond. Allerdings scheint sie das Glück verlassen zu haben, als sie unfreiwillig unter Palmen aufwacht. Mag sein, dass der Strand traumhaft ist und auch die Ruhe auf der Insel mag ja idyllisch sein, aber nachdem das Schiff auf dem sie und ihre Eltern waren Schiffbruch erlitten hat ist sie nun in einer ganz schön misslichen Lage. Das Make Up sitzt nicht richtig, das Handy ist weg und sie ist ganz allein"¦

Da steht sie nun: Ohne die Luxusgüter der westlichen Welt kann man ganz schnell, ganz schön am Ar"¦ sein. Doch damit nicht genug: Auf dieser verflixten Insel irgendwo im Bermuda-Dreieck scheint tatsächlich ein Fluch zu liegen. Die Einwohner sind waschechte Piraten und diese sind nicht gerade für ihre Freundlichkeit bekannt. Aber so wie Sunny aussieht kann sie ohnehin nicht unter die Leute gehen, also gilt es zunächst das Blondchen zu schminken. Denn wenn das Make-Up stimmt, ist das schon die halbe Miete.

Hierin besteht auch gleich die erste Aufgabe des Spielers, der nun zusammen mit einem "Känguru-Nasenbären" namens Max die Insel erkunden darf. Mit dem Charakter Sunny darf man nun Point-And-Click-Adventure-typisch diverse mittelschwere, aber stets logische Rätsel lösen. Die Rätselkost reicht hierbei von diversen Such-und-Find-Spielen, über Inventory-Kombinationen bis hin zu den unterschiedlichsten Minigames, die das Spielgeschehen immer wieder saftig aufpeppen können. Wer sich damit aber nicht auffhalten will und lieber das Rätsel um die Pirateninsel lösen und Sunnys Eltern wiederfinden will, der kann diese Intermezzos auch überspringen. Witzog sind diese Minigames dafür allemal, wenn auch die Dialoge und die wirre Hintergrundgeschichte noch unterhaltsamer sind. Den Spieler erwartet so mancher "Schenkelklopfer" und die hübsche (Anti-)Heldin wird stets von tiefschwarzem Humor begleitet"¦

Fazit: "So blonde" ist ein sehr unterhaltsames und witziges Adventure klassischer Machart. Wer zudem gerne schon mit "Guybrush Threepwood" aus "Monkey Island" das eine oder andere Abenteuer bestanden hat, wird hier mit kleinen Anspielungen und Anekdoten sicher fündig. Abzüge in der B-Note gibts für die Steuerung, die zwar nicht schlecht gelungen ist, die wir aber in zahlreichen ähnlichen Spielen einfach schon besser gesehen haben.

Runaway (2007)
Wer würde die hübsche Stripperin Gina nicht mitnehmen, als sie mir, Brian Basco, gerade vors Auto sprang. Natürlich bringen die Frauen viel Ärger mit sich, ich hätte es wissen müssen. In der Folge wurden wir nur noch quer durch die Vereinigten Staaten gejagt, von Schauplatz zu Schauplatz, von der Mafia, den Indianern und von was weiß ich noch wem.

Klingt prima, oder ? Die Rahmenhandlung zu "Runaway" bietet natürlich eine ausgezeichnete Grundlage für dieses kinoreife Roadmovie, welches von den Pendulo-Studios filmreif in Szene gesetzt wurde. Grafisch bewegt sich auch dieses Spiel wieder auf ganz hohem Niveau und auch die musikalische Untermalung und Soundeffekte können sich hören lassen. Wie üblich kommen einem manche Rätsel auch hier etwas "spanisch" soll heißen "unlogisch" vor, aber mit etwas Geduld, viel Grips und einer Tasse Tee geht es dann doch.

Fazit: Runaway bietet stundenlange Unterhaltung auf höchstem Adventure-Niveau.

Die Sammlung "Adventure Collection 5: Femmes Fatales" ist für alle Adventure-Fans, die noch keins der Spiele besitzen durchaus einen Blick wert. Die Spiele sind zwar nicht mehr taufrisch, aber in dieser Zusammenstellung allemal ein Schnäppchen!

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