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Wo sind die normalen Menschen? Review


2011-11-03  DasStampa  4 Likes  0 Kommentare 
Als Kaufmann, egal welcher Nuance, hat man es nicht einfach. Dies bestätigte mir einst eine Freundin, die in einer touristischen Hochburg an der Nordseeküste einen Laden betreibt. Von "Irren und Bekloppten" ist dann ab und an die Rede oder von "Schnorren und Halb-Wahnsinnigen". Ich vergaß diese Geschichten bis zu dem Zeitpunkt, wo ich dieses Buch gelesen habe. Auf insgesamt 145 Seite schildert und der Bildjournalist und EDV-Kaufmann Patrick Becher die Erlebnisse, die er und sein Team im Alltag gemacht haben. Wichtig ist hierbei, dass es sich im eine Fortsetzung handelt und vorab möchte ich in Aussicht stellen: Es ist noch lange kein Ende in Sicht, denn das Buch endet mit den Worten "To be continued..." Ob es denn unbedingt eine weitere Forsetzung geben muss oder bereits dieser Teil einer zuviel war, lest ihr hier.

Ewiger Wahnsinn (Kunde) trifft auf Mensch (Händler)
Ja, er ist schon zu bemitleiden, und das Ganze meine ich, ohne dabei ironisch oder gar sarkastisch sein zu wollen. Der Mensch als solcher ist ja an sich schon ein Phänomen. Gepaart mit der aktuellen Unterhaltungselektronik ist dies eine brisante Mischung, was in den Geschichten von Patrick Becher immer mal wieder hervorsticht. Der Autor beweist ein aufs andere Mal, dass er schlagkräftig ist. Allerdings hilft bei besonders dummen Menschen, und die scheint es laut diesem Buch ziemlich häufig zu geben, auch die virtuoseste Schlagkräftigkeit nichts. Der Schreibstil ist sehr kurz gehalten, zumeist lediglich verbaler Schlagabtausch zwischen Händler und Kunde oder einfach nur ein Statement a la "... und dann war da noch der Kunde xyz, der...". Dabei schafft es der Autor, seine Gassenhauer derart geschickt zu positionieren, dass es beim Lesen nicht langweilig wird. Denn gerade wenn man denkt: "Oh man, noch eine Seite!" wartet der nächste Schenkelklopfer bereits auf seine willigen Opfer. Zugegeben, dieser Stil ist nicht Jedermanns Sache. Für mich persönlich allerdings war es vollkommen in Ordnung.

All zu lange braucht man auch nicht für dieses Büchlein. In 2,5 Stunden war ich mit dem Schmökern fertig. Wer also eine wirklich skurrile Sammlung des alltäglichen Wahnsinns sucht und vielleicht auch mal über sich lachen kann, wenn er sich in einer ähnlichen Verhaltensweise ertappt, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Aber bedenke: Es ist kurze und vor allem sehr leichte Kost, auch wenn Patrick Becher es vorzüglich versteht, sich auszudrücken. Den Literatur-Nobelpreis wird es zwar dafür nicht geben, allerdings hält der Kunde hier ein amüsantes, absurdes, bissiges, mitunter sarkastisches Werk eines erfahrenen Gamers in den Händen. Der dritte Teil darf kommen!

Der erste Teil ist übrigens weitgehend vergriffen. Allerdings kann man auf youtube.com eine kurze Lesung des Patrick Becher auf der Gamescom 2008 geniessen und sich so ein Bild des Vorgängers machen. Alle anderen, die den ersten Teil noch ihr Eigen nennen: Herzlichen Glückwunsch, ihr habt da eine wahre Rarität.

Leichte, skurrile Lektüre über das Sein und Nichtsein des Menschen in der Welt der (Unterhaltungs-)Elektronik für Zugfahrten, Strand oder einfach mal Zwischendurch. Macht Spaß!

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   Titel Wo sind die normalen Menschen?
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher CSW-Verlag
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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