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Warhammer 40.000: Space Marine Review


2011-10-16  Denise  11 Likes  0 Kommentare 
Warhammer 40.000 ist zurück und erobert den Shooter-Bereich. Nach zahlreichen erfolgreichen Titeln im Strategiespiel-Bereich soll nun auch mit Stil in der blauen Space Marine-Rüstung gepflegt geschnetzelt, geprügelt und geballert werden. Das beliebte Tabletop bietet hierbei die Grundlage und schickt nicht nur irgendeine beliebige Einheit in die Schlacht, sondern die Elite, die unübertroffenen Ultra Marines. Perfekt auf den Kampf getrimmt mit Bolter, Kettensägenschwert und einer kaum zu durchdringenden Rüstung.

Captain Tidus, Kommandant der Ultra Marines und durch nichts zu erschüttern ist die Hauptfigur des Spiels und fackelt nicht lange, wenn er einen Feind entdeckt. Auftragsziel ist der Fabrikplanet Graia, der von Orks belagert wird, die einen Kampfroboter des Imperiums für sich beanspruchen wollen. Um diese zu stoppen, werden kurzerhand ein paar schlagkräftige Ultra Marines über dem Planeten abgeschmissen und schnetzeln sich fortan mit viel Elan durch das Spielgeschehen. Soviel zur Story, viel interessanter wird es nicht mehr.

Captain Tidus setzt neben einem Bolter für den Fernkampf, der im Verlauf durch einige weitere Waffen ergänzt wird verstärkt auf den Nahkampf. Es genügt im Grunde, wenn man wahllos herumdrückt, ab und an kann man den Gegnern bei vorherigem Betäuben außerdem einen Finishing-Move verpassen und erhält etwas Lebensenergie zurück. Dazu kommt noch ein spezieller Modus, der sich mit der Zeit auffüllt und in besonders kritischen Situationen hilfreich ist, denn durch das Aktivieren desselben wird zum Einen Leben regeneriert und zum Anderen enormer Schaden ausgeteilt. In diesem Modus kann außerdem in feinster Slow-Motion geschossen werden. Ein weiteres Merkmal des Spiels ist außerdem die Tatsache, dass auf Deckung oder taktische Manöver weitesgehend verzichtet wird. Schließlich will ein wahrer Space Marine in der Schlacht stehen und wie trifft es bereits der Slogan von Entwickler Relic Entertainment so treffend: "Cover is for the weak!" Das Ganze klappt auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad zwar nicht mehr ganz so gut, macht aber mit etwas Umsicht auch dann noch höllischen Spaß.

Gelungene Atmosphäre mit kleinen Schönheitsfehlern
In grafischer Hinsicht kann Warhammer 40K - Space Marine zwar überzeugen, reizt aber längst nicht alle Möglichkeiten aus. Leider wirken die Texturen bei genauerer Betrachtung reichlich matschig und auch detailarm, zumeist ist die Umgebung in einem soliden Schlamm-Ton gehalten, der immerhin ein wenig Farbe durch die blauen Rüstungen der Ultramarines erhält. Klar, Warhammer spielt in einem dystopischen, kriegsgeplagten Universum, aber ein wenig mehr Schärfe und Einfallsreichtum wäre hier sicherlich nicht verkehrt gewesen. Immerhin: Mit Effekten wird nicht gegeizt, denn es gibt kaum eine Szene, in der kein Blut spritzt oder irgendetwas (oder irgendjemand) explodiert.

Dafür weiß die Atmosphäre des Spiels umso mehr zu überzeugen. Auf dem Planeten Graia gibt es riesige Gebäude, typisch militärische Schützengräben sowie zerbombte Ruinen und Action, Zerstörung und Orkgemetzel an jeder Ecke. Ein nettes bis großartiges Soundpaket rundet das Spielerlebnis ab und versetzt den Spieler gekonnt ins Geschehen, hier stimmt eigentlich alles, wenn man mal von der deutschen Syncronisation absieht. Die kommt nämlich mehr als nur dürftig daher. Die Lippenbewegungen sind derart schlecht, dass schon fast in der ersten (Sprach-) Szene auffällt, das hier nicht unbedingt das Gelbe vom Ei zu erwarten ist. Allgemein kann die deutsche Syncronisation auch auf emotionaler Ebene nicht überzeugen und auch das Gebrabbel der Goblins oder die Schreie der Orks sind zumeist nicht wirklich das, was ein Warhammer-Fan sich vielleicht vorstellt. Aber seien wir einmal ehrlich: Wer mit den Space Marines in die Schlacht zieht, hat ganz andere Intentionen, als sich gefühlvolle Diskussionen der Hauptcharaktere anzuhören.

Auslöschen oder doch lieber annektieren?
Wer sich erfolgreich durch die Kampagne geballert und geschnitten hat, wird mit dem gelungenen Multiplayer noch einige Zeit beschäftigt sein. Hier kann zwischen zwei Modi gewählt werden und mit insgesamt 16 Spielern entweder "annektiert" oder "ausgelöscht" werden. Unter Annektieren versteht man hierbei den Kampf in zwei Teams, die strategisch wichtige Stützpunkte halten müssen und durch diese Punkte auf ihr Teamkonto gutgeschrieben bekommen. Gewinner sind dementsprechend diejenigen, die die meisten Punkte abgesahnt haben. Auslöschen dagegen stellt einen Deathmatch-Modus dar, den man so bereits aus dutzenden anderen Shootern kennt. Allerdings stehen hier nur 5 Karten zur Auswahl, auf denen sich Space Marines und Chaos Marines bekriegen dürfen. Ein Erfahrungspunkte-System sorgt für Abwechslung, denn hier können im Austausch für Exp weitere Waffen oder individuelle Accessoires (für den stilsicheren Ultra Marine von heute ein Muss!) erhalten werden. Im Großen und Ganzen: Nichts Neues, keine Überraschungen. Gefällt trotzdem oder gerade deshalb.

Ein gelungener Einblick in das Warhammer-Universum, der vieles richtig macht, aber auch einige kleine Schönheitsfehler aufweist. Wer ein paar unscharfe Texturen sowie eine mittelmäßige deutsche Syncronisation ertragen kann, kommt in diesem Action Titel voll auf seine Kosten und darf sich mit dem Auseinandernehmen einer schier endlosen Zahl von Grünhäuten die Zeit vertreiben. Nichts unbedingt ein Spiel für die Ewigkeit, aber für den kurzweiligen Spielspaß mehr als nur geeignet. Eine herausragende Story sollte hier nicht erwartet werden, aber wer verlangt sowas schon von einem Ultra Marine?

Punktewertung

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   Titel Warhammer 40.000: Space Marine - First Edition (uncut)
   Genre Action
   Release 2011-09-06
   Systeme PlayStation 3
   Publisher THQ Entertainment GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
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