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Ulver - Wars of the Roses Review


2012-03-26  SimonR  8 Likes  0 Kommentare 
Wenn es darum geht, Bilder im Kopf des Hörers zu implementieren, stehen Ulver wohl ganz oben an der Spitze und teilen sich diese mit nur ganz wenigen Interpreten. Ulver gehören damit zu der Gattung Bands, deren Alben man immer wieder neu entdecken kann und dabei nicht ermüdet, weil man das eigentlich schon zum hundertsten Mal hört.

Ihr aktuelles Album "Wars of the Roses" spielt dabei die neueste Rolle. Ulver's Einflüsse aus der Black Metal-Zeit rücken damit auch immer weiter in die Vergangenheit. Was aber nicht bedeuten soll, dass Black Metal keinerlei Bilder im Bewusstsein erschaffen kann. So könnte man meinen, dass sie niemals Black Metal gespielt haben, wenn man sich nur auf die neueren Veröffentlichungen beruft. Ihr aktueller Fokus an musikalischen Stärken liegt nunmehr auf Ambient- und Industrialeinlagen. Manchmal paaren sich auch noch Orchester-, Experimental- oder Folkelemente in ihre Albem hinein. Dies geschieht aber stets subtil.

Drei Jahre liegen nun zwischen "Shadows of the Sun" und "Wars of the Roses". Es wurde auch bei dieser Veröffentlichung sehr darauf geachtet, dass sich alles wie ein Uhrwerk bewegt. Nichts tanzt aus der Reihe, jeder gespielte Ton, jeder musikalische Höhepunkt wird dem Konsumenten ins Ohr gelegt. "Hier bin ich, fang was mit mir an!", könnte dieser den Eindruck vermitteln. Garm singt fast schon hypnotisch auf einen ein, dass man das Thema schon beinahe aus dem Gehör verlieren mag, es aber durch die instrumentelle Atmosphäre dann doch nicht tut.

Der Titel "February MMX", der schon vor Album-Release zu hören war, war gar nicht mal der stärkste Track und fing die Aufmachung der restlichen Stücke nicht ein. Dabei gefiel er mir nach den ersten Durchgängen durch das Album besser, als er dies noch vor Release getan hatte. Man könnte an so einem Punkt also schlecht behaupten, was man nun von einem einzigen Track hält, bevor man nicht das ganze Album gehört hat. Witzigerweise ist dies sogar Song eins auf dem Album, worüber ich im Nachhinein sogar etwas schmunzeln musste. Im direkten Vergleich wirkt "February MMX" schon fast hektisch, wenn man sich dann zu Liedern wie "Providence" oder "England" durchgehört hat.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Release, welchen ich an dieser Stelle jedem ans Herz legen möchte, der in fremde Welten eintauchen möchte. Dieser bietet auch sofort die Gelegenheit in Ulver ein allererstes Mal hineinzuhören, wenn man dies noch nicht getan hat.

In diesem Sinne: Frohes Hören!

Weniger einprägsam und experimentell als "Shadows of the Suns", aber eine starke Weiterführung bekannter Ulver-Elemente.

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   Titel Wars of the Roses (Ltd.)
   Genre
   Release 2011-04-29
   Systeme
   Publisher K Scope (Edel)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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