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Tori Amos - Night of Hunters Review


2011-09-22  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
Beginnen wollen wir unser Review zum neuen Tori Amos Album mit dem offiziellen Pressetext zum Album. Den sollte man sich echt nicht entgehen lassen:

"Mit dem eindringlichen Song-Zyklus Night of Hunters schließt sich für die international gefeierte Singer-Songwriterin Tori Amos ein Kreis: Das einstige Wunderkind, das am Peabody Konservatorium in Baltimore klassisches Klavier studierte, gibt damit seinen Einstand beim Traditionslabel Deutsche Grammophon. Ihr zwölfter Longplayer ist ein hochemotionales Konzeptalbum: Inspiriert von klassischen Kompositionen, etwa von Frederic Chopin, Franz Schubert oder Eric Satie, erzählen die vierzehn neuen Lieder die Geschichte einer verlorenen Liebe - in dieser "Nacht der Jäger", aufgebracht durchwachten Stunden voll Verzweiflung, Wut und Depressionen, durchlebt Tori Amos einen Leidenskosmos voll Zweifel, Hoffnung und Dramen. Der Morgen danach klärt alles - es herrscht Frieden. Die Arrangements der raffinierten Melodien stellen Gesang und Klavier deutlich in den Vordergrund. Dazu kommen ausgewählte klassische Virtuosen, etwa die Flötistin Laura Lucas, der Brite Nigel Shore, Solo-Oboist an der "Komischen Oper", sowie das junge polnische Streichquartett "Apollon Musagète" und der 22-jährige Andreas Ottensamer, Solo-Klarinettist bei den Berliner Philharmonikern. "

Pressetexte. Tze.
Meine Güte. Das klingt schon ganz schön hochtrabend, oder? "Stunden voll Verzweiflung, Wut und Depressionen" und dann dieser "Leidenskosmos voll Zweifel, Hoffnung und Dramen". Heiaiai! Da kommen einem ja fast die Tränen. Dieses Gewinsel. Puh. Ein Glück haben wir die Dinge selbst in der Hand, in diesem Falle den neuen Silberling der Amos, der wie wir gelernt haben nun eine Art Erstlingswerk bei einer neuen Plattenfirma darstellt. Also legen wir das Teil ein und lauschen...

...20 Minuten später...
Nun, wir wollen ehrlich sein. Dass Tori Amos ein Ausnahmetalent ist, wussten wir natürlich schon vorher und dass sie sich auch jenseits jedes Mainstream-Gedanken behaupten konnte war uns auch klar und doch ist "Night of Hunters" nun etwas gänzlich anderes. Schon der Opener "Shattering Sea" ist ein wilder Ritt durch die Möglichkeiten orchestraler Musik und es wird deutlich: Mit Pop hat das nichts mehr zu tun. "Night of Hunters" ist ein (für unsere Begriffe) recht experimentelles Klassik-Album...

...45 Minuten später...
Und genau hier wird man eventuell Probleme bekommen. Wer etwas in der Art von "Under the pink" oder "Boys for Pele" erwartete, der wird sich regelrecht wundern. Wer früher schon dachte, die Amos wäre "schwer verdaulich", der wird sich die Augen und Ohren reiben, angesichts der Tatsache, dass man dies noch deutlich steigern konnte.

...71 Minuten und 11 Sekunden später...

Aus diesen Worten kann man jetzt überhaupt nicht ablesen, ob das Album gut oder schlecht ist, stimmts? Viel geschrieben, nichts gesagt. Nun, so dürfen wir das nicht enden lassen. "Night of Hunters" ist kein typisches Tori Amos-Album. So wird es Fans erschrecken, wenn sie nicht musikalisch etwas für Klassik übrig haben. Aus unserer persönlichen Sicht müssen wir festhalten, dass uns die "alte Amos" besser gefallen hat. Das Album hat für Enthusiasten sicherlich seine Qualitäten, unterm Strich jedoch ist es derart experimentell, sperrig und "offstream", dass es vermutlich viele Käufer enttäuschen wird...

So schwer haben wir uns selten getan. Ein gutes Album, das aber aus der Perspektive eines Tori Amos-Fans alter Schule nur eine mässige Note erhalten kann. Machen wir es kurz: Entweder man liebt es oder man hasst es. Wir fordern jeden Amos-Fan eindringlich dazu auf vor dem Kauf probezuhören!

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   Titel Night of Hunters (Deluxe Edition)
   Genre
   Release 2011-09-16
   Systeme
   Publisher Deutsche Grammophon (Universal)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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