Tokio besetzte Stadt Review

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2012-11-16  Jana  7 Likes  0 Kommentare 

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Nach "Tokio im Jahr null" ist "Tokio besetzte Stadt" das zweite Band der Tokio-Trilogie von David Peace. Bereits der erste Band hat recht gute Kritiken bekommen und hat bei der Leserschaft für reichlich kontroverse Meinungen gesorgt. Die einen meinen, dass Peace zu den besten Krimiautoren überhaupt zählt und dies mit "Tokio im Jahr null" bewiesen hat, die anderen sagen allerdings, dass sein Schreibstil so ermüdend und anstrengend ist, dass man den Roman einfach nicht bis zum Ende lesen konnte. Ob "Tokio besetzte Stadt" ebenfalls die Meinungen so weit auseinander gehen lassen kann?

Rätselhafter Giftmord
"Tokio, 19748: In den Ruinen der kriegsversehrten Stadt beginnt der Wiederaufbau, doch es herrschen immer noch Korruption und Gewalt. An einem kalten Januartag betritt ein Unbekannter eine Bank und bringt die Angestellten unter einem Vorwand dazu, Gift zu trinken. Zwölf Menschen sterben, der Täter entkommt. Es beginnt die größte Verbrecherjagd in der Geschichte Japans."

Dies ist der erste Eindruck, der dem Leser in der Buchhandlung vermittelt wird, hat er sich vorher nicht mit dem Roman beschäftigt. Dann bekommt man nämlich genau das auf dem Buchrücken zu lesen. Ein bisschen mehr inhaltliche Informationen möchten wir euch aber doch geben. Der Unbekannte, der die Teikoku Bank an diesem besagten kalten Januartag betritt, gibt sich als Amtsarzt aus und berichtet, dass es in der näheren Umgebung einen Fall von Ruhr gegeben hätte und er nun im Auftrag des Gesundheitsamtes alle Angestellten impfen müsse. 16 Bankangestellte sind zu dem Zeitpunkt anwesend und sie kommen alle brav der Aufforderung nach. 12 dieser 16 Menschen sterben sofort, denn um Impfstoff hat es sich bei der "Medizin" sicherlich nicht gehandelt! Der Täter sackt einen Teil der Geldvorräte ein und entkommt spurlos und unerkannt.

In "Tokio besetzte Stadt" berichten nun zwölf Personen unabhängig voneinander von diesem rätselhaften Giftmord. Oder aber es wird über diese Personen berichtet. Dabei hat natürlich jeder seine eigene Ansicht, jeder hat ein anderes Verhältnis zur Wahrheit... Und die Vernichtungskraft biologischer Waffen wird und sollte ebenfalls nicht außer acht gelassen werden.

David Peace
Der aus Yorkshire stammende Autor ist Krimifans längst nicht mehr unbekannt. Seine Red Riding reihe bestehend aus den Romanen "1974", "1977", "1980" und "1983" wurde sogar verfilmt, für "1974" erhielt er unter anderem den deutschen Krimipreis. Ebenfalls den deutschen Krimipreis erhielt er für "Tokio im Jahr null".

Doch ob er diesen Preis auch für "Tokio besetzte Stadt" bekommen könnte? Die Story hat es auf jeden Fall in sich, ist voll gepackt mit spannenden Details und vor allem durch die etwas andere Erzählweise sehr interessant. Allerdings betrachtet man durch die verschiedenen Stile, in denen der Roman geschrieben ist, die Geschichte doch etwas mit Abstand und kann sich nie wirklich in die Story einleben. Dazu kommt das "Problem", das viele schon bei "Tokio im Jahr null" bemängelt haben: David Peace bedient sich keines einfachen Schreibstils. Zwar schreibt er durchaus spannend, allerdings auch sehr langatmig und kompliziert. Dieses Roman ist keinesfalls ein Buch, das man einfach so weg lesen kann. Nein, hier ist schon ein wenig Konzentration gefragt und sicherlich wird es auch hier wieder einige Leser geben, die das Buch nach einer Weile entnervt zur Seite legen.

Die Geschichte selbst hat uns wirklich gut gefallen, Spannung ist eigentlich durchgängig vorhanden, nur liest sie sich leider etwas zu anstrengend. Das ist dann doch nichts für jedermann. Wer aber auf sowas steht, der sollte sich "Tokio besetzte Stadt" auf alle Fälle zu Gemüte führen, denn interessant ist dieser Wechsel der Stile allemal!

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Fazit

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