THW-Simulator 2012 Review

---

2012-05-05  Bastion  8 Likes  0 Kommentare 

---

Die ersten Wunschberufe von kleinen Kindern sind meistens Feuerwehrmann oder Astronaut. Ähnlich würde es auch bei nicht so populären Organisationen wie dem Technischen Hilfswerk aussehen, doch hier scheitert es am Bekanntheitsgrad. Trotzdem ist diese Organisation aus Deutschland nicht mehr weg zu denken. Dementsprechend werden sie sehr viel gebraucht, auch wenn man kaum etwas über sie liest. Wahrscheinlich sind es die großen Geräte, die die Kinder so faszinieren. Aber egal, denn hier geht es wieder einmal um eine Alltags-Simulation namens "THW-Simulator 2012", die von dem Mühlheimer-Studio "Crenetic" in Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk entwickelt wurde. Der Publisher kommt aus Mönchengladbach mit dem Namen "Rondomedia" und hat allerhand Simulationserfahrung im Gepäck.

THW-Simulator 2012
Man beginnt mit einer vielseitigen Aufgabe im Stil der angenäherten Berufssimulation. Kleine Text-Boxen weisen auf das Wesentliche hin und zwischendurch werden auch einige Passagen gesprochen. Danach geht es auch schon los und wir fahren typische Fahrzeuge zum Auftragsort, bei dem wir Holz von der Fahrbahn entfernen müssen. Nebenbei setzen wir auch noch Pylonen zur Absicherung und tragen Warnwesten. Nach dieser Einführungsaufgabe sehen wir uns auch schon im Altersheim wieder, bei dem wir Senioren evakuieren müssen. Dabei wurde das Haus durch ein Unwetter überschwemmt und wir müssen Nottreppen errichten. Man sieht also, dass die Aufträge in keiner Weise voneinander abhängen, sondern eher als eigenständig betrachtet werden können. Zur Story muss eigentlich nicht viel gesagt werden, denn diese ist bis auf die kleinen Einführungstexte bei jeder Mission eigentlich nicht vorhanden.

Das Spielprinzip ist eigentlich recht komplex, da wir immer dort eingesetzt werden, wo das Technische Hilfswerk benötigt wird. Das kann zum Beispiel das Abstützen von einsturzgefährdeten Häusern, das Bergen von Fahrzeugen, die Suche nach Flutopfern oder auch das Legen von Brücken sein.

Was einen THW-Fan das Herz vielleicht höher schlagen lässt, sind die vielen Einstellungsmöglichkeiten an den Fahrzeugen und Helfern. Wir können dem Radlader und anderen Fahrzeugen seine speziellen Geräte verstellen. Den Helfern können wir dabei den Trennschleifer, Pylonen oder Absperrungen in die Hand geben und ihn mit speziellen Westen ausrüsten.

Die Art und Weise wie wir uns einem Auftrag nähern, ist aber meistens schon vorgegeben. Das Spiel erklärt jeden Schritt und lässt so kaum Spielraum für alternative Lösungswege.

Simulation im Namen hin oder her, wie bei den meisten Berufssimulationen kann man auch diese eher als Nachahmung bezeichnen. Natürlich ist das Spiel durch den originalen Fuhrpark und die abwechslungsreichen Aufgaben realitätsnah aufgestellt, die Umsetzung hinkt aber meistens wie bei fast allen Spielen dieses Genres. So besitzt das Spiel auch Logikfehler, die man in der Realität wunderbar wiederlegen kann. So fährt ein THW-GKW (Gerätekraftwagen, ein LKW) nur etwa 30 km/h während das dunkelblau und weiß gestreifte Rettungsboot auf etwa 55km/h kommt. Zudem sind unsere weiblichen Helfer zwar im Miniaturbild als solche dargestellt, im Spiel sieht man jedoch nur Männer.

Kommen wir also nun zur technischen Begutachtung des Spiels.

Technik
Grafisch sehen wir dem Spiel seine zweckmäßige Darstellung noch nach, aber derbe Fehler müssen nicht sein. So werden wir manchmal regelrecht von einer Begrenzung oder einem Fahrzeug weggeschleudert, wenn wir diese berühren. Danach befinden wir uns zum Beispiel mit einem Fahrzeug hinter eine Absperrung oder Leitplanke und kommen nur mit Mühe und Not wieder auf die Fahrbahn.

Ähnlich sieht es auch mit der Steuerung aus. Während man sich noch zu Wasser mit dem Boot verhältnismäßig gut fortbewegen kann, ist die Steuerung des Radladers ein regelrechter Kampf mit dem Spiel. Die Bedienung ist dermaßen schwammig, das man auch mit anderen Fahrzeugen Probleme hat nüchtern gerade zu fahren.

Die Geräuschkulisse geht dabei für eine Berufssimulation in Ordnung und wirkt nicht übertrieben oder realitätsfern.

Zitat
Zitat von Reinhard Vree, dem Produktmanager von Rondomedia: "Darüber hinaus ist es das Ziel von rondomedia, die Arbeit des THW und der 80.000 ehrenamtlichen THW-Helferinnen und Helfer in der Gaming-Szene bekannter zu machen. Vielleicht bewegt der THW-Simulator 2012 den einen oder anderen Gamer ja sogar dazu, das THW im Sinne des guten Zwecks finanziell zu unterstützen oder gar sich dem THW anzuschließen. Um diesen Aspekt zusätzlich zu unterstützen wird es in jeder rondomedia-Verpackung des THW-Simulators 2012 auch einen offiziellen THW-Spendenaufruf geben."

---

Fazit

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.