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Thunder Wolves Review


2013-06-04  Kornel Janisio  9 Likes  0 Kommentare 
In den 90er Jahren ist nicht nur die Mauer gefallen. In Wacken regiert der Heavy Metal und Günter Grass erhält einen Nobelpreis. Und in einem Gebiet im Mittleren Osten schießen fast unzerstörbare Hubschrauber mit unendlich viel Munition auf Anhänger eines Schuppenkriechtieres.

Tongue and Cheek

Die Story dreht sich um die namensgebenden "Thunder Wolves", eine Gruppe von Hubschraubersöldnern im Jahre 1991. Diese bekämpfen eine Terroristenorganisation unter der Führung der sogenannten "Serpent", die bereits in der Vergangenheit mit den Thunderwolves zu tun gehabt hat. Die Story bedient sich vieler Klischees aus Fernsehserien der 90er Jahre und Kenner dieser Serien, wie etwa dem "A-Team" oder der wahrscheinlichen Hauptinspirationsquelle "Airwolf", werden den Plot-Twist schon eine Meile gegen den Rotorwind riechen können. Der Storyverlauf und die Dialoge quillen zudem nur so über vor coolen Sprüchen und testosterongeladenen Kommentaren, sodass man schnell merkt, dass hier nur wenig ernst gemeint ist.

Realismus ade

Thunder Wolves ist keine ernstgemeinte Flugsimulation. Unser Hubschrauber regeneriert seine HP, wenn er eine kurze Zeitlang nicht beschossen wird, kann per Nitro-Boost schneller fliegen und um Munition braucht man sich auch keine Sorgen zu machen. Das Bord-MG feuert solange wie der Mausfinger mitmacht und Raketen laden sich nach kurzer Zeit wieder auf. Vor jeder der insgesamt 13 Missionen stehen insgesamt 2 bis 5 verschiedene Hubschrauber zur Wahl. Diese unterscheiden sich aber am ehesten anhand ihrer sekundären Raketen und einem Spezialangriff als durch ihre Flugeigenschaften. Das montierte MG ist bei allen Hubschraubern ziemlich gleich. Raketen gibt es in der gelenkten und ungelenkten Variante. Gegner kommen zu Fuß oder in Fahrzeugen, zu Lande, zu Wasser und in der Luft sowie in Form von Minibossen. Die Areale in denen man sich bewegt sind zwar groß, aber oft stößt man auch an die Map-Grenze. Die Missionen setzen sich in der Regel aus Begleit- oder Zerstörungsmissionen zusammen.

Abwechslung vom luftgestützten Ballern ist dadurch geboten, dass nicht immer nur ein Heli, sondern auch einmal eine Drohne oder ein Panzer gesteuert werden darf. Hin und wieder setzt man sich sogar nur an das Bordgeschütz oder ein Scharfschützengewehr und ballert in einer sogenannten Railroadsektion alles weg, was eine rote Umrandung hat. Das Fliegen übernimmt dann jemand anders. Dies ist ein netter Versuch das Spielgeschehen etwas aufzumischen, doch leider sind diese Sequenzen zum einen selten herausfordernd, zum anderen stellt sich bei manchen Sektionen die Frage, warum der Spieler jetzt plötzlich nicht mehr seinen Heli fliegen darf, obwohl es die ganze Zeit vorher kein Problem war. Wer ungern Solo fliegt kann sich per Local-Coop gemeinsam mit einem Freund auf Schlangenjagd begeben. Außerdem laden Eastereggs wie die Entdeckung der Bundeslade zum Augen-aufhalten ein.

Heavy Metal

Musikalisch begleitet von Rock und Metal kommt man recht schnell in die actiongeladene Stimmung, die das Spiel vermitteln will. Leider wiederholen sich die Musikstücke ebenso wie die Kommentare bei Kettenzerstörung von Feinden schnell und oft. Ansonsten jedoch sind die Charaktere solide und unterhaltsam vertont. Die Graphik an sich ist recht passabel gelungen, solange man das Geschehen nicht von allzu nahem betrachtet. Die Explosionen und die Landschaft können sich nämlich durchaus sehen lassen. Nur leider tendiert das Spiel dazu, näher an Objekte zu zoomen. Daher können zum Beispiel die Snipersektionen oder die Zwischensequenzen in der Ingame-Graphik nur auf zweierlei Arten gesehen werden: Entweder sie können als eher hässlich, mit niedrig texturierten und polygonarmen Modellen von Menschen und Fahrzeugen betrachtet werden (die sich zudem auch eher steif bewegen) oder als eine Hommage an frühe Kinderserien wie Thunderbirds.

Schnelles, kurzweiliges Hubschrauberballerspiel.

Punktewertung

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