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The Rage Review


2008-12-03  Uewkes  7 Likes  0 Kommentare 
Das Leben des Dr. Viktor Vasilienko (Andrew Divoff) ist wahrhaftig nicht das einfachste, erst sterben seine Eltern an Krebs, dann forscht er wie besessen an einem Gegenmittel und als er dies schließlich gefunden hat bocken die Pharmakonzerne, denn eine Krankheit zu heilen ist finanziell klüger als sie für immer zu heilen.

Gebeutelt von seinem Schicksal sinniert der mittlerweile "mad scientist" auf Rache und experimentiert in einem abgelegenen Schuppen an Menschen und Tieren, um schließlich einen neuen Virus unters Volk zu bringen: "The Rage", übertragbar mittels Körperflüssigkeiten und ohne Gegenmittel, das nur er besitzt, gibt es kein Entkommen.

Doch einer seiner Probanden "entkommt", liefert sich ein Gerangel mit ihm und entflüchtet schließlich in die Wälder, wo ein paar feiernde Jugendliche "aufgerissen" werden. Durch einen doofen Zufall stirbt das blutgierige Subjekt und die Überreste werden von umherschwirrenden Geiern konsumiert, die darauf hin zu extrem aggressiven und nicht minder blutgierigen Flattermonstern werden.

Ahhhhhhhhhh! Ahhhhhhhhh! AHHHHHHHHHHHH!
Der Anfang, splatterig und blutig und gar nicht mal so verkehrt. Der viel zu lange Teil mit den Geiern zieht sich hingegen unendlich lange hin, obendrein sehen die Geier selbst für unterste Budget-Schubladen grottigst in die Landschaft gepappt aus, jede Actionfigur für Kinder ist gruseliger und ansehnlicher gestaltet. Tierhorror zum Langweilen dominiert den Mittelteil, doch schließlich geht es wieder zurück zum mittlerweile ebenfalls mutierten Doktor, wo die Zombieshow erst richtig los geht.
Die Dialoge sind den Umständen entsprechend: um nicht zu sagen zum Weinen und Kopf auf den Tisch hauen, ein paar anzügliche Bemerkungen unter Freunden am Anfang, später die immer wiederkehrende Leier von "Ahhh hilf mir, ahhh tu ihn weg, ahhh mach es weg, ahhh ich stecke fest".

Über schauspielerische Qualitäten muss man auch kein Wort mehr verlieren, bis auf die urkomische Darbietung von Andrew Divoff (Der Bösewicht vom Dienst, u.a. Lost, Alias uvm.), die mit etwas Hintergrund aufgepeppt wurde (Flashback! Mit waberndem Bildeffekt!) sind die schreienden, kotzenden, blutenden und stolpernden Teenies austauschbar wie eh und je; zugute kommt ihnen, dass die Kamerawackelei bei den Geierszenen all zu oft ins Extreme abwandert und man nur den mies animierten, roten Geierkopf rumhacken sieht - zum Kaschieren der Defizite eine gute Idee, aber Atmosphäre und Freude kommt da nicht auf, selbst Cloverfield, Rec und Remake Quarantäne hielten mit der Handkamera stiller und ließen mehr erkennen. Grobkörnig geraten ist es an vielen Stellen auch noch, Freunde der Digitalkamera können es nachvollziehen, wenn bei wenig Licht und fehlendem Blitz auf hohe Iso-Werte zurückgegriffen werden muss und die Bilder dementsprechend "in den Sand gesetzt" aussehen. Hinzu kommt noch ein merkwürdiger Slowmotion-Effekt, der vereinzelt auftrat, keinen Sinn hatte und reichlich wunderlich wirkte, anstatt die computeranimierte Explosion zu untermauern.

Trotz aller Makel..
.. ein wenig Spaß macht "The Rage" doch, immerhin nimmt sich niemand zu keinem Zeitpunkt auch nur ein bisschen ernst, konsequent werden die Grenzen des guten Geschmacks oder des anspruchsvollen Horrors überschritten (selbst vor Kindern wird hier nicht halt gemacht). The Rage will kein Abklatsch sein, es will eigentlich gar nichts sein und stolpert grummelnd und schreiend durch den konventionellen Plot, der sich natürlich einer fiesen Endpointe im tiefsten Schwarz nicht verwehren will - wahrlich keine funkelnde Perle, aber ein solider Klumpen Dreck im Splatter-Gore-Tier-Virus-Zombie-Genre, der sein Klientel unter einer Prämisse zufriedenstellen wird: man muss Robert Kurtzman und die Machart "akzeptieren". Kurtzmann lieferte die Idee für Tarantinos "From Dusk Till Dawn", führte Regie bei Wes Craven's Whishmaster und hat ansonsten ein gutes Händchen für klebrig-schleimige Masken, die allemal gelungener aussehen, wie die gesamte Geierstaffel made in CGI.

Bildqualität geht in Ordnung, der Eindruck des Gewackels und der Körnung ist eine subjektive Angelegenheit, Tonspuren sowohl in Deutsch als auch Englisch vorhanden und ja, kein Witz: die synchronisierte Version geht in Ordnung.
Große Überraschung bei den Extras: sie sind vorhanden, nebst Bildergalerie, Originaltrailer und 2 Musikvideos gibt es ein einstündiges Making Of zu bestaunen (Englische Sprache, deutsche Untertitel verfügbar) - immer wieder eine Freude, wie ernsthaft diese Interviews bei Trash wirken können.
Unter dem Punkt "weitere DVDs" kann man sich einen Einblick auf The Cook, Numb, Shadow: Dead Riot, Broken - Engel des Todes und Mortal Fighters verschaffen.

Eine "vergnüglich" hirnlose Hatz durch Wald und Gedärme, inklusive zahlreichen Querverweisen auf Star Wars, Charlie und die Schokoladenfabrik oder Scarface - Maske sehr gut, CGI zum Wegschauen, trashiges Horrorversatzstück, das man bedenkenlos im oberen Mittelfeld ansiedeln kann.

Punktewertung

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   Titel The Rage - Uncut
   Genre
   Release 2008-12-15
   Systeme
   Publisher HDMV-GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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