Spiele » Reviews

The Hunter: Call of the Wild (PS5) Review

Die wohl realistischste Jagdsimulation ihrer Art


2025-10-18  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
The Hunter: Call of the Wild (PS5) Review Bild The Hunter: Call of the Wild (PS5) Review Screenshot The Hunter: Call of the Wild (PS5) Review Foto

The Hunter: Call of the Wild ist kein Spiel für Hektiker. Hier geht es nicht um schnelle Action oder durchinszenierte Adrenalinschübe – sondern um die Kunst des Wartens, Beobachtens und im richtigen Moment Handelns. Wer sich darauf einlässt, wird mit einer der immersivsten Jagdsimulationen der letzten Jahre belohnt.

Du durchstreifst riesige, detailverliebte Landschaften – von europäischen Mischwäldern bis hin zu nordamerikanischen Wildreservaten – und gehst auf die Pirsch. Dabei geht es um mehr als nur Zielen und Schießen: Windrichtung, Tarnung, Geräuschkulisse und Tageszeit spielen eine zentrale Rolle.

Jagd mit Tiefgang und Atmosphäre
Das Spiel schafft es, echte Jagdgefühle zu erzeugen – nicht durch Gewalt, sondern durch Realismus. Tiere reagieren authentisch auf Deine Bewegungen und Geräusche, Spuren verraten Dir ihre Richtung, und das Entdecken eines Wildpfades kann sich anfühlen wie ein kleiner Triumph.

Statt Punktejagd geht es um den Moment: das Anschleichen an einen majestätischen Hirsch, das kontrollierte Anhalten des Atems, der erste Schuss – und das stille Respektieren der Natur, auch im digitalen Raum.

Riesige Welten, viel zu tun – aber auch viel zu laufen
Mit über 130 km² Spielfläche gehört Call of the Wild zu den größten seiner Art. Doch Größe bringt auch Trägheit mit sich: Wer keine Geduld mitbringt, wird von der langsamen Progression und den oft langen Wegen zwischen zwei Sichtungen schnell frustriert sein. Zwar gibt es Quads und Schnellreisepunkte, aber bis diese freigeschaltet sind, vergehen einige Stunden.

Und genau hier spaltet sich die Spielerschaft: Für die einen ist es entschleunigender Meditations-Ersatz, für die anderen ein zähes Wanderspiel mit gelegentlicher Schussabgabe.

Realistische Technik, immersive Audio, starke Details
Visuell überzeugt das Spiel mit stimmungsvollen Lichtverhältnissen, realistischen Tieranimationen und beeindruckender Landschaftsvielfalt. Auch akustisch ist The Hunter ein Fest: knirschender Waldboden, rauschende Blätter, das ferne Rufen eines Hirsches – die Soundkulisse trägt viel zur Atmosphäre bei.

Die Steuerung ist intuitiv, verlangt aber Disziplin. Schnelles Herumlaufen wird gnadenlos bestraft – das Wild flüchtet, lange bevor Du es siehst. Jagd ist hier Handwerk, nicht Zufall.

Ein Spiel für Liebhaber – mit Tücken
The Hunter: Call of the Wild richtet sich klar an ein bestimmtes Publikum: an jene, die bereit sind, sich auf die Langsamkeit einzulassen. An Spieler, die nicht beim ersten Schuss treffen müssen. Und an Menschen, die lieber zehn Minuten durch ein digitales Dickicht schleichen, statt im Sekundentakt zu ballern.

Dennoch: Einige Komfortfunktionen fehlen. DLCs bringen viel Inhalt, den man sich wünscht, aber auch den Eindruck, dass das Grundspiel etwas zu knapp bestückt ist. Bugs und kleinere Designmacken (etwa überkomplizierte Freischaltbedingungen für wichtige Items) trüben stellenweise das Erlebnis.

The Hunter: Call of the Wild ist kein Spiel für die breite Masse – und genau das macht seinen Reiz aus. Es ist eine ruhige, fast meditative Jagdsimulation mit beeindruckender Atmosphäre, realistischer Tierwelt und Liebe zum Detail. Wer sich auf die Langsamkeit einlässt, findet hier ein Spiel, das nicht nur fordert, sondern auch entschleunigt.

Punktewertung

Gameplay
84
Grafik
80
Sound
77
Steuerung
79

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.