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The Batman Review

Düsterer Noir-Thriller, der Gotham neu erfindet


23.11.2025  Jacqueline  0 Likes  0 Kommentare 
The Batman Review Bild The Batman Review Screenshot The Batman Review Foto

Mit The Batman schlägt Regisseur Matt Reeves eine Richtung ein, die sich mutig von früheren Inkarnationen löst. Weg vom klassischen Superhelden, hin zu einem Noir-Detektiv, der mehr an Se7en oder Zodiac erinnert als an typische Comicverfilmungen. Dieser Ansatz prägt den gesamten Film – und ist gleichzeitig seine größte Stärke wie auch eine seiner Schwächen.

Robert Pattinson spielt Batman nicht als strahlenden Helden, sondern als zerbrechlichen, wütenden Outsider, der sich gerade erst im zweiten Jahr seines Daseins zurechtfindet. Die Welt, die ihn umgibt, ist nass, dreckig, bedrückend – Gotham als feuchter Albtraum, der keinen Platz für Optimismus lässt. Schon nach wenigen Minuten ist klar: Dieser Batman ist nicht dafür da, das Publikum zu unterhalten. Er soll verstören.

Pattinson überzeugt – besonders als stiller Beobachter
Viele hatten Zweifel, ob Pattinson die Rolle tragen kann. Doch seine Darstellung ist erstaunlich intensiv. Er spielt Bruce Wayne als gebrochene Figur, fast schon geisterhaft im eigenen Leben. Einige Zuschauer vermissen vielleicht die charismatische Doppelrolle, doch genau diese Entscheidung macht The Batman glaubwürdig: Ein junger Bruce, der noch nicht weiß, wer er außerhalb des Kostüms sein soll.

Sein Batman dagegen ist purer Druck: leise, bedrohlich, konzentriert. Besonders stark sind die Momente, in denen er schweigend Szenen beobachtet – nicht als Superheld, sondern als Ermittler, der Hinweise aufsaugt.

Ein Riddler, der unter die Haut geht
Paul Danos Riddler ist einer jener Figuren, die man schwer vergisst. Er ist kein cartoonhafter Rätselsteller, sondern ein fanatischer Serienkiller, der mit kryptischen Botschaften und verstörender Kälte agiert. Seine Szenen in Arkham gehören zu den eindrucksvollsten des Films – intensiv, unangenehm, nah dran an etwas Unheimlichem.

Auch Colin Farrell als Pinguin sorgt für Highlights. Hinter seiner Maske kaum zu erkennen, liefert er einen unerwartet witzigen und zugleich fiesen Gangster ab. Zoë Kravitz bringt Eleganz und Verletzlichkeit in die Rolle der Selina Kyle, auch wenn die Chemie mit Pattinson nicht immer zündet.

Atmosphäre: Ein Meisterwerk aus Licht, Regen und Schatten
Visuell ist The Batman ein Triumph. Die Kamera von Greig Fraser fängt Gotham als lebende, kranke Stadt ein: rostrote Schatten, neonfeuchte Gassen, ein Dauerregen, der alles verschluckt. Dazu liefert Michael Giacchino ein schweres, treibendes Theme, das sich sofort im Kopf festsetzt.

Wenn der Motor des Batmobils aufheult, vibriert der ganze Kinosaal. Diese Szene ist nahezu ikonisch – eine Mischung aus Horrorfilm, Western und reiner Adrenalinwucht.

Aber ja: Der Film ist zu lang
So beeindruckend das Worldbuilding und die Atmosphäre sind, so schwer trägt The Batman an seiner Laufzeit. Drei Stunden sind für einen so gediegen erzählten Noir-Thriller eine Herausforderung. Vor allem im letzten Drittel verliert der Film etwas an Fokus. Nicht, weil die Ideen schlecht wären – sondern weil Tempo und Struktur ins Stolpern geraten.

Einige Szenen wirken gedehnt, manche Enthüllungen kommen spät, und das Finale fühlt sich weniger scharf an als der brillante Aufbau zuvor. Der Film verlangt viel Geduld – und belohnt nicht alle gleichermaßen.

Mutige Neuinterpretation mit kleinen Brüchen
Reeves wagt viel: Er erzählt Batman als Geschichte über Misstrauen, Korruption, Zerfall und Identität. Ohne Gags, ohne Charme-Offensive. Dieser Ansatz macht The Batman zu einem der konsequentesten und erwachsensten Filme der Reihe – aber auch zu einem, der polarisiert. Wer klassisches Superheldenkino erwartet, wird überrascht, vielleicht sogar enttäuscht.

Doch wer sich auf den Ton einlässt, findet hier eine der dichtesten, atmosphärischsten Gotham-Darstellungen überhaupt.

the batman ist ein intensiver neo-noir, der gotham in seinem schlimmsten zustand zeigt und batman als gebrochenen ermittler neu definiert robert pattinson überzeugt mit einem außergewöhnlich stillen, innerlich zerrissenen helden, paul dano liefert einen erschreckenden riddler und die visuelle umsetzung ist schlicht grandios trotzdem: die überlänge und ein etwas schwächeres finale verhindern den sprung ganz nach oben am ende bleibt ein sehr guter, mutiger film – aber keiner, der jeden fan abholt

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