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The Abbey Review


2010-08-29  Uhltak  7 Likes  0 Kommentare 
Im neusten Werk von Alcachofa Soft rätseln wir uns an der Seite des gelernten Theologen und weisen Leonardo de Toledo und seinem Novizen Bruno durch die Abtei die in einer spanischen Berggegend sich befindet. Nuestra Señora de la Natividad, ist nicht die örtliche Tappas Bar sondern die Abtei in der Alcachofa Soft uns Rätsel aufgibt die es zu lösen gilt.

Cogito, ergo sum = Ich denke, also bin ich
Latein, die Sprache der gläubigen Christen und ein "Must Have" im Mittelalter. Speziell der Klerus sollte diese, nun heute als "Tote Sprache" betitelte, Sprache aus dem "Eff-Eff" beherrschen. Speziell Bücher waren zu der Zeit in Latein geschrieben und wurden aus den Ursprungsländern ins Latein übersetzt und kopiert. Da es zu dieser Zeit keinen Buchdruck gab, übersetzten Mönche die Schwarten und kopierten diese in Klöstern. Der Beruf des Kopisten war sehr angesehen und es dauerte Monate bis ein einzelnes Buch kopiert wurde. Berühmt für seine Bibliothek sowie für sein Scriptorium ist die Abtei Nuestra Señora de la Natividad.

Leonardo de Toledo ist auf dem Weg zu dem besagten Bergkloster im Nirgendwo. Offiziell soll Leonardo ein Buch im Kloster abgeben sowie seinen Novizen Bruno der im Kloster leben soll. Das Buch, ein Geschenk von Brunos Vater ist für die damalige Zeit ein sehr gefährliches Buch und würde bei entdecken nach dem Malleus Maleficarum (Hexenhammer) eine finstere Strafe nach sich ziehen. Aber die Kirche sammelt und lagert in dem besagten Kloster auch unkonventionelle Werke auf Geheiß des Spanischen Kaisers. Auf dem Weg zur Abtei werden Leonardo und Bruno von einer vermummten Gestalt angegriffen. Mit einem Stein will er die beiden Besucher aus dem Weg räumen. Der Anschlag geht daneben, wäre ja auch sonst ein sehr kurzes Spiel!

Im Kloster angekommen bittet uns der Abt einen Unfall im Kloster zu untersuchen wo ein Mönch ums Leben kam. Ein Weihrauchfass aus Silber ist dem Mönch Anselm auf den Kopf gefallen. Natürlich will Leonardo seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, nicht umsonst ist er für seinen Scharfsinn in der Welt geschätzt. Nach und nach finden wir heraus das der Mönch nicht Opfer eines Unfalls wurde sondern ermodert worden ist.

Herr gib mir Kraft
Diesen Ausspruch, sowie "Das geht nicht" wird der Spieler öfters zu Ohren kriegen. Immer dann wenn Leonardo etwas versucht was nicht so funktioniert wie man es sich vorstellt. Man kann sagen, die Rätsel in "The Abbey" sind gut gemacht aber auch wieder nicht. Soll heißen auf logische Abläufe treffen zu oft Aufgaben die nicht logisch zu Ende gedacht wurden und nur mit viel Experimentieren gelöst werden können. Ein gutes Beispiel:

Der Mönch Umberto hat uns ein Pergament in der Nacht gestohlen, um es wieder zu bekommen, wollen wir ihm einen Schlaftrunk einverleiben. Das besorgen der Zutaten verläuft nach Genre Schema ab, wir suchen die elf Lokationen ab, reden mit den Mönchen und erfahren was wir tun müssen für sie um an das nächste Teil zu kommen das wir für unseren Schlaftrunk benötigen. Bruder Arcadius wünscht das wir seine Sichel beim Schmied schärfen lassen, dafür können wir uns etwas von "Clohtilde" seiner Pflanze abschneiden. Haben wir alle Zutaten zusammen, müssen wir den Trunk durch die Destille jagen und hier kommt der Logik Fehler. Vergebens suchen wir nach einer Feuerquelle um die Kohle zu entzünden die wir unter der Destille anbringen. Weder eine Kerze die wir am Ofen des Koches Martin entzünden wollen, noch das Benutzen der Kohle mit der Fackel bringt den gewünschten Effekt. Das wir den Blasebalg benötigen um die Kohle zu entzünden, Kohle die noch nie mit Feuer in Berührung kam, zeigt auf das die Abläufe nicht immer 100% zu Ende gedacht wurden. Dazu geht es bei "The Abbey" immer strikt nach Plan vor, erst sollen wir das eine erledigen dann erst das andere. Bei "Monkey Island" hatte man etliche Sachen im Kopf die es zu erledigen galt mit Querverweisen in die anderen Rätsel um weiter zu kommen. Hier wieder rum wird linear ein Rätsel gelöst um die Geschichte voran zu bringen die in vier Akte unterteilt ist. Desweitern ziehen sich die Gespräche mit den Mönchen ewig hin und wiederholen sich, auch benutzte Fragen werden nicht aus der Auswahl gestrichen sondern verharren dort.

Pax = Friede
Genau diesen könnt ihr mit euch selber machen, wenn ihr nach knapp zehn Stunden den Abspann betrachtet. Da sich "The Abbey" etwas an die Romanvorlage von "Im Namen der Rose" hält haben wir Anfangs eine interessant klingende Aufgabe in einem Zufluchtsort des Glaubens und des Friedens erst einen Mordfall, später insgesamt vier Mordfälle zu lösen.
Ebenso Verschwörungen und das Gerücht das der leibhaftige Satan im Kloster wohne gilt es aufzuklären. Leider vergibt hier der Entwickler seine Chance aus dem Setting ein überzeugendes Spiel zu machen.

Die Sprecher die zweifellos einen guten Job machen, da es nicht leicht ist auf die Steifen-Figuren mit Handpuppenmündern, gemeint ist das diese nur auf und zu gehen, Emotionen zu vermitteln. Der Zeichenstil der 3D Comicfiguren erinnert sehr das hier die Vorlage "Disneys: Der Glöckner von Notre Dame" war. Die Musik wird passend inszeniert und trägt zur Stimmung der Lokationen bei, wirkt aber nicht aufdringlich und wird in den Gesprächen mit den Brüdern angenehm Still um sich auf das Gesprochen konzentrieren zu können. Der Lakai Bruno von Meister Leonardo ist nett gemeint, aber unnötig und unsinnig. In einer Handvoll Rätsel ist der Junge sinnvoll einsetzbar, ansonsten dackelt er brav hinterher und lässt sich von Leonardo beleidigen und beschimpfen, was aber sehr schnell langweilig wird.

Wobei sich das Interface im Spiel sehr gut verhält, per links Klick auf der Maus begutachtet Leonardo Ziele, mit der rechten Maustaste interagieren wir mit Objekten. Die M- Taste öffnet die Karte des Klosters, so sparen wir uns Zeit und Weg zwischen den Gebäuden des Klosters. Führen wir die Maus zum oberen Bildschirmrand klappt das Inventar herunter, was aber sehr nervig sein kann wenn man etwas im oberen Bildschirm untersuchen möchte. Leider verzichtet das Spiel auf eine Hervorhebung von Objekten wie es in, zum Beispiel "A Vampire Story" vorhanden ist. Alles in allem, ein nettes Adventure das zu Piraten, Vampiren, gestressten Büro Angestellten, einem Hund und seinem Hasen, Monster die wie Tentakel aussehen und einem versauten Zauberlehrling ein neues Setup bietet aber dieses leider zu oberflächlich und technisch nicht ganz Stimmig umsetzt.

"The Abbey" von Alcachofa Soft baut auf dem Weltroman "Im Namen der Rose" auf und führt uns hinter die Mauern eines Klosters in Spanien. Hier sollen wir mysteriöse Morde untersuchen und aufdecken. Adventure typisch rätseln wir uns von einer Aufgabe zur nächsten, leider schafft Alcachofa Soft nicht immer die Rätsel logisch zu gestalten und bringt so viele Frust Momente ins Spiel. Mit gerade mal zehn Stunden Spielzeit ist "The Abbey" trotz des interessanten Ansatz zu knapp gehalten und vergibt die Chance aus dem spannenden Setting ein richtige gutes Spiel zu machen

Punktewertung

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   Titel The Abbey [Adventure Classics]
   Genre Actionspiele
   Release 2010-06-18
   Systeme Windows Vista
   Publisher Morphicon
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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