Buecher » Reviews

That's Not My Name Review

Eine verschwundene Identität, ein gefährliches Spiel – düsterer Psychothrill für junge Leseratten


2025-04-06  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
That's Not My Name Review Bild That's Not My Name Review Screenshot That's Not My Name Review Foto
Foto: Dieses Bild wurde mit einer KI generiert.. Mehr zum Thema Transparenz.

Megan Lallys That’s Not My Name startet mit einem Szenario, das sofort Gänsehaut erzeugt: Ein junges Mädchen erwacht im Krankenhaus – ohne Erinnerung an ihren Namen, ihr Leben, ihre Vergangenheit. Die Polizei nennt sie „Rebecca“, doch instinktiv weiß sie: Das ist nicht ihr Name. Während ihre angebliche Familie sie liebevoll umsorgt, bleibt ein beunruhigendes Gefühl zurück. Irgendetwas stimmt nicht. Und mit jeder Seite wird klarer: Die Wahrheit liegt tiefer – und ist weitaus gefährlicher, als es zunächst scheint.

„Ein Thriller, der mit jeder Seite intensiver wird“
Die Spannung baut sich früh auf und lässt kaum nach. Lally spielt gekonnt mit Zweifeln und Andeutungen. Der Leser tappt genauso im Dunkeln wie die Protagonistin, was eine intensive Bindung zur Figur aufbaut. Das Gefühl von Isolation, Misstrauen und Orientierungslosigkeit zieht sich atmosphärisch dicht durch das gesamte Buch.

Der Schreibstil ist dabei pointiert, knapp, und perfekt auf ein jugendliches Publikum zugeschnitten. Kurze Kapitel, wechselnde Eindrücke, unterschwellige Bedrohung – alles wirkt wie aus einem Guss.

„Ein Setting wie ein Albtraum in Zeitlupe“
Die heimelige Umgebung, die keine ist – ein Zuhause, das sich fremd anfühlt, eine Familie, die zu perfekt wirkt – Lally nutzt diese Kulisse, um psychologische Spannung zu erzeugen. Besonders stark gelingt ihr dabei die Schilderung der inneren Welt der Hauptfigur: der Wunsch, sich zu erinnern, und gleichzeitig die Angst vor dem, was vielleicht ans Licht kommen könnte.

Diese klaustrophobische Stimmung gehört zu den größten Stärken des Romans. Sie bleibt subtil und dennoch durchdringend – und wird von Kapitel zu Kapitel dichter.

„Nicht jeder Charakter bekommt den Raum, den er verdient hätte“
So stark der Roman in Atmosphäre und Tempo ist, so sehr wünscht man sich in manchen Momenten mehr Tiefe bei den Nebenfiguren. Die Familie, bei der „Rebecca“ untergebracht ist, bleibt über weite Strecken eher blass. Gerade in einem psychologisch aufgeladenen Thriller wäre hier mehr Nuance wünschenswert gewesen – um das Spiel mit dem Misstrauen noch packender zu machen.

„Das Ende überrascht – aber geht etwas zu schnell“
Auch das Finale hinterlässt gemischte Gefühle. Die Auflösung kommt schnell und wirkt beinahe gehetzt – als müsste alles auf den letzten Seiten abgehandelt werden. Zwar bietet die Wendung einen Schockmoment, doch es bleibt das Gefühl zurück, dass man etwas verpasst hat. Etwas mehr Raum zur Reflexion hätte dem Buch gutgetan.

„Ein Jugendthriller mit klarer Stimme und spannender Vision“
Für die anvisierte Zielgruppe – Jugendliche ab etwa 14 Jahren – liefert That’s Not My Name genau das, was es verspricht: Nervenkitzel, Identitätsfragen, psychologische Spannung und einen angenehmen Lesezugang. Für erfahrene Thriller-Fans mag die Geschichte etwas vorhersehbar wirken, doch junge Leserinnen und Leser dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.

That’s Not My Name ist ein beklemmender, atmosphärischer Jugendthriller, der durch seine starke Ausgangsidee und die emotional nachvollziehbare Hauptfigur überzeugt. Zwar bleibt die Charaktertiefe gelegentlich auf der Strecke und das Ende hätte mehr Raum verdient – doch unterm Strich liefert Megan Lally einen spannenden Psychothriller für junge Leser*innen, der vor allem durch seine intensive Stimmung und den cleveren Einstieg punktet.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.