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Sunny War – Armageddon In A Summer Dress Review

Ein experimentelles, aber schwer zugängliches Meisterwerk


2025-02-11  Jacqueline  2 Likes  0 Kommentare 
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Foto: Joshua Black Wilkins. Mehr zum Thema Transparenz.

Mit ihrem achten Album "Armageddon In A Summer Dress" liefert Sunny War ein Werk ab, das durch seine experimentelle Herangehensweise sowohl begeistert als auch verwirrt. Die Künstlerin, die für ihre Genre-Mischungen aus Singersongwriter, Blues, Roots und Folk Punk bekannt ist, geht hier noch einen Schritt weiter und verbindet diese Stile mit Elementen von Punk und Indie, die einen neuen, elektrischen Sound prägen. Doch auch wenn die Vielseitigkeit lobenswert ist, wirkt das Album stellenweise weniger eingängig und schwieriger zugänglich.

Ein experimentelles Klangbild
Das Album nimmt uns mit auf eine Reise zwischen musikalischen Genres und persönlichen Erlebnissen. Der Song "Ghosts" etwa, inspiriert durch unheimliche Erfahrungen im Haus ihres verstorbenen Vaters, fängt die geisterhafte Atmosphäre ein – sowohl musikalisch als auch lyrisch. Doch gerade diese Versuche, Grenzen zu überschreiten und mit verschiedenen Sounds zu experimentieren, machen "Armageddon In A Summer Dress" zu einem anspruchsvollen Erlebnis. Der Übergang von akustischen zu elektrischen Klängen und die vielen verschiedenen musikalischen Einflüsse fordern vom Hörer mehr Aufmerksamkeit und Geduld als man vielleicht erwartet.

Punk trifft Roots, aber nicht jeder findet den Zugang
Während Tracks wie "One Way Train" und "No One Calls Me Baby" mit einer erfrischenden Mischung aus Punk und Roots-Einflüssen punkten, sind sie in ihrer Komplexität nicht sofort eingängig. War schafft es zwar, ihre musikalische Vielfalt hervorragend zur Geltung zu bringen, doch gleichzeitig scheint sie sich so sehr in der Verschmelzung von Stilen zu verlieren, dass die Songs für den Hörer weniger einprägsam werden. Der rebellische Geist von Punk und die tiefgründige Erzählweise aus der Roots-Musik vermengen sich zu einem Sound, der zwar spannend ist, aber es erfordert eine gewisse Auseinandersetzung, um in den vollen Genuss der Musik zu kommen.

Was "Armageddon In A Summer Dress" besonders auszeichnet, ist die künstlerische Tiefe, die Sunny War in ihre Songs legt. Die Reflexion über Erinnerung und Verlust sowie die Auseinandersetzung mit ihrer Sucht sind Themen, die auf diesem Album eine zentrale Rolle spielen. Doch diese Intensität hat auch ihre Schattenseite: Die persönlichen Erlebnisse und die daraus resultierenden Halluzinationen – die Sunny War zunächst für Geister hielt – färben die Musik mit einer düsteren Atmosphäre, die nicht für jeden Hörer zugänglich ist.

Sunny Wars "Armageddon In A Summer Dress" ist ein beeindruckendes, experimentelles Werk, das voller Mut zur musikalischen Entfaltung steckt. Doch gerade diese Experimentierfreude macht das Album gleichzeitig weniger einprägsam und schwerer zugänglich. Wer sich auf das Album einlässt, wird mit einem tiefgründigen, vielseitigen Kunstwerk belohnt, das aber nicht sofort ins Ohr geht. Es ist ein Stück Musik für diejenigen, die bereit sind, sich auf eine Reise abseits des Mainstreams zu begeben.

Punktewertung

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