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Struck A Nerve – Struck A Nerve Review

Ein Debüt wie ein Schlag ins Gesicht


19.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Mit ihrem selbstbetitelten Erstling liefern Struck A Nerve einen Einstand, der keinerlei Kompromisse duldet. Dieses Album ist purer Adrenalinausstoß: neun Tracks, die den Geist der alten Thrash-Schule atmen, ihn aber mit moderner Wucht, Hardcore-Schärfe und Crossover-Elementen in die Gegenwart katapultieren. Hier geht es nicht um Nostalgie – hier wird angegriffen. Die Gitarren fauchen, der Bass pumpt, das Schlagzeug prügelt unaufhörlich, und Aarran Tuckers Vocals schneiden durch das Soundgewitter wie rostige Rasierklingen.

Musikalisch bewegt sich das Quartett zwischen den Eckpfeilern Slayer, Sodom, Demolition Hammer und Power Trip, wirkt dabei aber alles andere als rückwärtsgewandt. Riffs wie Kettensägen, HM-2-geschwängerte Gitarren und eine Produktion, die bewusst etwas Dreck unter den Nägeln behält, sorgen dafür, dass der Sound rau bleibt, aber nie stumpf. Zwischen rasenden Uptempo-Passagen, Hardcore-Grooves und deathmetallischer Schwere entsteht ein moderner Thrash-Hybrid mit enormem Biss.

Themen, die brennen – und eine Band mit klarer Haltung
Textlich taucht das Album tief in die dunklen Seiten der Menschheitsgeschichte ein: Gewalt, Missbrauch, Machtmissbrauch, der Kreislauf von Brutalität – und wie erschreckend vertraut all das in unserer Gegenwart wirkt. Songs wie Parade of Violence, Inside the Torture Fortress oder The Knife Scrapes the Bone sind keine reinen Splatterfantasien, sondern Kommentare zu einem zeitlosen menschlichen Abgrund.

Dieser Ansatz gibt der Platte ein überraschendes Gewicht. Das Album wirkt wie ein scharfes Statement gegen Verrohung und Populismus, ohne dabei seine musikalische Brachialität zu verlieren.

Produzent Sam Turbitt hat der Band dabei geholfen, ein Klangbild zu formen, das nicht glattgebügelt, aber druckvoll ist – die Mischung aus Thrash, Hardcore und einem Hauch Death Metal wirkt organisch und treibend. Viele Debüts suchen noch ihren Stil. Struck A Nerve nicht. Die Band weiß genau, was sie will – und das hört man in jedem Takt.

Struck A Nerve präsentieren mit Struck A Nerve ein Debüt, das mit ungebremster Energie überzeugt. Es ist aggressiv, politisch geladen und musikalisch überraschend abwechslungsreich, ohne den puren Thrash-Kern zu verwässern. Wer auf die härtere Gangart steht und Bands wie Power Trip, Enforced oder alte Slayer schätzt, bekommt hier einen neuen Namen auf die Merkliste gesetzt. Ein starkes Album und ein vielversprechender Start für eine Band, die bereit ist, im Thrash-Untergrund richtig aufzuräumen.

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