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Star Wars: The Old Republic Review


2012-03-03  Jana  12 Likes  0 Kommentare 
Möge die Macht mit Euch sein! Im Dezember 2011 war es endlich soweit: Der Star Wars: The Old Republic Release! Wir haben das Spiel für euch ausführlich getestet. (Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass MMOs nur als Momentaufnahmen getestet werden können und sich ein Spiel schon sehr mit einem einzelnen Patch verändern kann. Dieser Test basiert also auf dem Patch 1.1.3)

Ein neuer Stern am MMO-Himmel
Seit sieben Jahren dominiert nun Blizzard mit seinem World of Warcraft die MMO-Welt. Doch vielen ist sicher aufgefallen, dass das Spiel mittlerweile ein wenig schwächelt und dies scheint genau der richtige Zeitpunkt für Bioware, Lucas-Arts und Electronic Arts zu sein, um einen Angriff auf den MMO-Thron zu starten. Und die Vorfreude bei den MMO-Spielern war auch riesig: Endlich mal nicht mehr mit Pfeil und Bogen durch die Welten rennen oder einen stinknormalen Zauberstab schwingen. Nein, hier wird mit Lichtschwertern gefuchtelt und der Blaster gezückt! Auch sonst unterscheidet sich das Star Wars in vielen Punkten von World of Warcraft, in vielen Punkten sieht man auch Gemeinsamkeiten. Doch wir wollen hier gar keine all zu großen Vergleiche anstellen, sondern vielmehr direkt auf Star Wars: The Old Republic eingehen.

Star Wars: The Old Republic spielt 3000 Jahre vor den bekannten Star Wars Filmen, man wird also auf keinen Fall auf bekannte Charaktere wie Meister Yoda oder Darth Vader treffen. Das macht aber überhaupt nichts, im Gegenteil: Jeder Spieler hat hier seine ganz eigene Story, die er selber beeinflussen darf und bei der er auf neue, interessante Charaktere trifft. Das Spiel spielt in einer Zeit, als das Imperium praktisch als vernichtet gilt, zumindest aber als stark angeschlagen. Doch dann tauchen die Sith plötzlich mit einer Armada wieder auf und stürzen sich mit der Republik in einen neuen Krieg. Mitten drin startet der Spieler und soll sich nun maßgeblich an den Entwicklungen für Gut oder Böse beteiligen.

Was soll aus mir werden?
Zu Beginn steht der Spieler vor der Qual der Wahl, welcher Fraktion er sich denn anschließen soll: Republik oder Imperium? "Gut" oder "Böse"? Egal für welche Seite man sich entscheidet, es stehen jeweils vier Grundklassen zur Auswahl. Ab Level 10 kann man dann eine erweiterte Klasse wählen, die eine Spezialisierung auf Tank, Heiler oder Damagedealer ermöglicht. Drei verschiedene Pfade kann man bei jeder erweiterten Klasse wählen, die eben einen der oben genannten Wege ermöglichen oder aber auch verschiedene Arten von Damage-Wegen eröffnen. Insgesamt gibt es vier Startplaneten, zwei auf Seiten der Republik, zwei auf Seiten des Imperiums. Hat man sich für eine Fraktion und eine Klasse entschieden, gilt es auch noch eine Rasse zu wählen (jede Rasse hat einen eigenen Klassenskill, der allerdings recht irrelevant für das Spiel ist, bei dieser Wahl geht es also eher um den Style als um etwas anderes) und dann natürlich auch seinen Charakter zu erstellen. Einige Rassen sind nur auf Seiten der Republik bzw. des Imperiums verfügbar, aber im Großen und Ganzen gibt es nur kleine Unterschiede bei der Klassenwahl, so ähnelt der Jedi-Ritter dem Sith-Krieger zum Beispiel sehr.

Klassen und Rassen
Jedi-Ritter (Republik, Startplanet Tython): Als Jedi-Ritter kann man die Rassen Mensch, Miraluka, Twi'lek, Zabrak oder Mirialaner wählen. Als erweiterte Klassen stehen Jedi-Hüter (Tank oder Damagedealer) und Jedi-Wächter (Damagedealer) zur Auswahl.
Jedi-Botschafter (Republik, Startplanet Tython): Als Jedi-Botschafter kann man die Rassen Mensch, Mirialianer, Twi'lek, Zabrak oder Miraluka wählen. Als erweiterte Klassen setehen Jedi-Gelehrter (Heiler oder Damagedealer) und Jedi-Schatten (Tank oder Damagedealer) zur Auswahl.
Schmuggler (Republik, Startplanet Ord Mantell): Als Schmuggler kann man die Rassen Mensch, Twi'lek, Cyborg, Zabrak oder Mirialaner wählen. Als erweiterte Klassen stehen Revolverheld (Damagedealer) und Schurke (Heiler oder Damagedealer) zur Auswahl.
Soldat (Republik, Startplanet Ord Mantell): Als Soldat kann man die Rassen Mensch, Cyborg, Zabrak oder Mirialianer wählen. Als erweiterte Klassen stehen Frontkämpfer (Tank oder Damagedealer) und Kommando (Heiler oder Damagedealer) zur Auswahl.
Sith-Krieger (Imperium, Startplanet Korriban): Als Sith-Krieger kann man die Rassen Mensch, Sith, Cyborg oder Zabrak wählen. Als erweiterte Klassen stehen Sith-Juggernaut (Tank oder Damagedealer) und Sith-Marodeur (Damagedealer) zur Auswahl.
Sith-Inquisitor (Imperium, Startplanet Korriban): Als Sith-Inquisitor kann man die Rassen Mensch, Twi'lek, Rattataki, Zabrak oder Sith wählen. Als erweiterte Klassen stehen Sith-Attentäter (Tank oder Damagedealer) und Sith-Hexer (Heiler oder Damagedealer) zur Auswahl.
Kopfgeldjäger (Imperium, Startplanet Hutta): Als Kopfgeldjäger kann man die Rassen Mensch, Cyborg, Rattataki, Zabrak oder Chiss wählen. Als erweiterte Klassen stehen Powertech (Tank oder Damagedealer) und Söldner (Heiler oder Damagedealer) zur Auswahl.
Imperialer Agent (Imperium, Startplanet Hutta): Als Imperialer Agent kann man die Rassen Mensch, Chiss, Cyborg, Zabrak oder Rattataki wählen. Als erweiterte Klassen stehen Saboteur (Heiler oder Damagedealer) und Scharfschütze (Damagedealer) zur Auswahl.

Wie im Film!
Hat man sich also für einen Charakter entschieden, wird man erstmal mit der altbekannten Star Wars Melodie und dem typischen Schriftzug begrüßt. Da kommt sofort Hollywood-Fealing auf und die Vorfreude auf diese galaktische Welt wird immer größer! Es geht dann auch sofort los mit der eigenen Klassenquest. Bei den Quests hat man sich übrigens eine Menge einfallen lassen: Der Spieler wird nicht wie in anderen Spielen dieser Art mit Unmengen an Text überhäuft (den im Zweifel eh kaum jemand lesen mag), sondern darf vertonte Dialoge genießen. Und das nicht nur bei der Klassen-Quest, sondern bei allen! Und das ist noch nicht alles: man sitzt nicht einfach nur da und hört sich die vorgefertigten Dialoge an. Nein, man darf den Verlauf mit entscheiden. Denn dem Spieler stehen immer bis zu drei Antworten offen, die die eigene Reaktion beeinflussen kann. So kann man zum Beispiel freundlich reagieren, geldgierig oder abgrundtief böse. Man darf selbst entscheiden, ob man einen gegenüberstehenden Feind einfach ins Gefängnis steckt oder ihn doch lieber gleich tötet. Das kann natürlich die entsprechende Quest oder die ganze Storyline beeinflussen. Aber nicht nur das: Manche Antworten beeinflussen auch den eigenen Charakter: Oft gibt es helle oder dunkle Punkte für eine bestimmte Antwort, die sich dann der Gesinnung des Charakters zu schreiben. Dies kann das Aussehen des Charakters beeinflussen, aber auch die Gegenstände, die er tragen oder benutzen darf. So gibt es zum Beispiel Waffen, die man nur mit einem bestimmten Rang Hell oder Dunkel tragen darf und sogar Gleiter (die Mounts in diesem Spiel), die nur mit entsprechenden Punkten gekauft werden dürfen.

Die Antworten, die man in einem Dialog gibt, können übrigens auch die Zuneigung des Gefährten beeinflussen. Gefährte? Ja, denn davon bekommt jeder Charakter fünf Stück (plus einen "Putzfrau"-Droiden auf dem eigenen Schiff) im Laufe des Spiels. Und diese Begleiter sind nicht einfach nur Deko, sondern sie können aktiv am Kampfgeschehen teilnehmen. Jeder Begleiter hat eine andere Fähigkeit, so bekommt man einen Heiler, einen Fernkampf-Damagedealer, einen Nahkampfdamage-Dealer, einen Fernkampf-Tank und einen Nachkampf-Tank. Natürlich sind aber diese Crew-Mitglieder nicht einfach plötzlich da, sondern werden durch die Klassen-Quest mit einer eigenen Geschichte in die Crew aufgenommen. Dementsprechend hat auch jede Grundklasse andere Begleiter als die anderen. Und jeder Begleiter hat auch andere Vorlieben, worauf man bei Gesprächen achten sollte, wenn man denn seine Zuneigung haben möchte. Auch kann man die Zuneigung durch die Vergabe von Geschenken steigern. Allerdings muss man auch da darauf achten, was der Begleiter mag und was nicht. Der Begleiter selber mischt sich auch gerne mal in Gespräche ein oder möchte selber ein privates Gespräch führen. So kann man auch an spannenden neue Quests heran kommen, die einem verschlossen bleiben, wenn man dem Gefährten nicht die nötige Zustimmung geben will.

Crafting kann so einfach sein
Die Gefährten sind auch wichtig für das Handwerk. Aus anderen MMOs kennt man es ja so, dass man Stunden damit verbringt, durch die Gegend zu reisen und nach Blumen, Hölzern, Metallen usw Ausschau hält, um dann weitere Stunden an einer Werkbank zu verbringen, um den Handwerksberuf zu leveln und Gegenstände herzustellen. Das ist bei Star Wars: The Old Republic nicht so! Hier kann man zwar auch Handwerksmaterialien in der Welt finden, doch ist es viel einfacher, die Gefährten auf entsprechende Missionen zu schicken. Nach einer Weile kommen sie dann mit dem gewünschten Material zurück. Und auch brauch man sich die Hände nicht mehr am Handwerken schmutzig machen, denn auch das erledigt der Begleiter. Dazu haben die Begleiter auch noch extra Fähigkeiten, die in manchen Handwerksberufen die Sammeleffizienz oder den kritischen Faktor erhöhen. Allerdings ist das Handwerkssystem hier noch nicht ganz so wichtig wie in anderen MMOs. Nur der Beruf Biochemie bringt wirkliche Vorteile, denn das ist sozusagen der Alchimist, der Medipacks und Stimulanzien zur Verbesserung der Eigenschaften herstellen kann. Schade ist hier nur, dass man als Nicht-Biochemiker momentan erhebliche Nachteile im Maxlevel hat: Die wirklich guten Items sind nämlich schon bei Herstellung gebunden, ein Nicht-Biochemiker hat also gar keine Chance, an diese Items heran zu kommen. Die anderen Berufe sind eher hauptsächlich beim Leveln interessant, obwohl es natürlich auch im Endgame Rezepte gibt, die an das Equipment, dass man durch Instanzen bekommen kann, heran kommen. Trotzdem könnte das Handwerkssystem noch ein paar Verbesserungen vertragen.

Auf in den Kampf!
Das Kampfsystem bei Star Wars: The Old Republic ist recht klassisch gehalten: Man visiert einen Gegner an und wählt einen Skill per Tastatur oder Klick auf die Shortcut-Leiste. Also eine recht simple Steuerung, die auch für Anfänger geeignet ist und wie man sie eben auch aus anderen MMOs kennt. Das heißt natürlich trotzdem nicht, dass stures Geklicke oder Getippe auf der Tastatur zum Sieg führt. Eine Vielzahl von Skills pro Klasse erfordert schon eine gewisse Taktik, um zum Sieg zu kommen. Besonders im PvP kommt dann zur Geltung, ob man mit seiner Klasse wirklich umgehen kann oder nicht.

Und womit kann man sich neben dem Leveln die Zeit vertreiben?
Natürlich besteht Star Wars: The Old Republic nicht nur aus questen. Gerade im Endgame, wenn man kein weiteres Level erreichen muss, braucht man Abwechslung. Da kann man sich dann zum Beispiel eine Gruppe (bestehend aus vier Leuten) suchen und die verschiedenen Instanzen (hier Flashpoints genannt) durchlaufen, um besonders gutes Equipment für seinen Charakter zu ergattern. Flashpoint gibt es sogar recht viele, mit Level 10 kann man sich schon in den ersten begeben und könnte so sogar bis Level 50 weiter machen. Hat man die Maximalstufe erreicht, stehen dem Spieler einige der bereits auf niedrigerem Level durchlaufenen Flashpoints im Hardmode zur Verfügung. Hier gibt es dann neben Rüstungen oder Waffen auch Marken und Tokens, die man bei einem Händler gegen recht gute Rüstung eintauschen kann. Allgemein spielen Marken und Tokens hier eine große Rolle: Auch die PvP Rüstung kann so eingekauft werden oder auch Schmuck, indem man auf verschiedenen Planeten die Tagesquests macht.

Das beste Equip gibt es dann natürlich, wie man es bei MMOs gewöhnt ist, in Raidinstanzen. Diese heißen bei Star Wars: The Old Republic Operationen. Zu Zeit gibt es zwei Operationen, die sowohl im normalen, als auch im Hardmode durchlaufen werden können. Dazu schließt man sich zu einer Gruppe von 8 bzw. 16 Spielern zusammen.

PvP
Natürlich möchte der eine oder andere sein Lichtschwert auch mal gegen eine Person der anderen Fraktion erheben und natürlich ist auch dafür die Möglichkeit gegeben. Momentan gibt es drei instanzierte Kriegsgebiete (Battlegrounds): ein klassisches Positionen-Halten Spiel, ein Battleground im Rushmodus und Huttenball. Huttenball ist eine etwas abgewandelte Capture the Flag Variante. Hier gilt es den Ball zu erobern und einen Punkt zu erzielen, indem man ihn über die gegnerische Linie trägt. Sozusagen ein intergalaktisches Football-Spiel.

Und auch ein OpenPvP-Gebiet fehlt hier nicht! Das ist dann der Level 50 Planet Ilum (allerdings auch nicht der gesamte Planet), auf dem es auch die eine oder andere Tagesquest zu bestreiten gibt, wodurch man oft mal auf einen offen Kampf mit der gegnerischen Fraktion trifft.

Wer allerdings keine Lust auf einen Flashpoint, eine Operation oder PvP hat, weil er gerne ein bisschen für sich allein spielen möchte, der braucht sich trotzdem nicht langweilen, denn es stehen noch Weltraum-Schlachten zur Verfügung. Recht früh im Spiel bekommt jeder Spieler sein eigenes Raumschiff, mit dem er von Planet zu Planet reisen kann. Aber nicht nur das, er kann eben auch Weltraum-Missionen bestreiten. Schade ist hierbei allerdings, dass man sich nicht frei im Raum bewegen darf, sondern wie auf unsichtbaren Schienen durch das All geleitet wird und sich lediglich ein bisschen zum Ausweichen bewegen darf und natürlich selber schießen muss. Hier könnte sicher noch ein bisschen etwas verbessert werden, doch für zwischendurch bringt auch das schon eine Menge Spaß!

Technisches
Grafisch setzt Star Wars: The Old Republic keinen Meilenstein, doch das trübt den Spielspaß in keinster Weise. Die Hintergrunde und Umgebungen sind wunderschön und detailliert gestaltet. Die NPCs sehen alle unterschiedlich aus, so dass wirklich tolle Atmosphäre aufkommt, selbst wenn man das Spiel auf niedrigen Einstellungen spielen würde. Über den Sound kann man eigentlich kaum mehr sagen als: Super! Schon allein die Vertonung der Quests ist natürlich eine Klasse für sich. Diese ist aber auch noch wirklich gut umgesetzt. Und musikalisch kann sich das Spiel auch mehr als hören lassen! Mit einer monatlichen Gebürt von etwa 13 Euro (je nach Abo), machen MMO- und Star Wars-Fans also nichts falsch!

Science-Fiction-MMO beats Fantasy-MMO! Endlich mal was anderes und das auch noch mit der original Star-Wars-Lizenz! Super umgesetzt, fesselnd, innovativ! Unbedingt anspielen, SW:ToR hat ein riesiges Potential!

Punktewertung

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   Titel Star Wars: The Old Republic
   Genre Actionspiele
   Release 2011-12-15
   Systeme Windows Vista
   Publisher Electronic Arts GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
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