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Stalin Subway Review


2008-09-24  Spielemagazin  6 Likes  0 Kommentare 
Wir schreiben das Jahr 1953 und Gleb Suvorov ist überzeugter Offizier beim KGB, dem russischen Geheimdienst. Sein Vater, ein Wissenschaftler, ist von dieser Tatsache nicht besonders begeistert, ganz im Gegenteil. Als er nun eines Tages bei der Arbeit verhaftet und ihm auch noch Verrat am Vaterland vorgeworfen wird, beginnt Gleb eigene Nachfolschungen anzustellen und endeckt eine Verschwörung, deren Ziel es ist einen Anschlag auf Stalin durchzuführen. Alles ein bisschen viel ? Naja, Stories von Ego-Shootern halt. Was "The Stalin Subway" sonst noch zu bieten hat folgt genau jetzt...

Worum gehts denn jetzt genau ?
Nachdem wir jetzt einen ersten Blick auf die Hintergrundstory geworfen haben, die ja zugegebenermaßen ziemlich innovativ ist, wenn man sich auf den KGB bezieht, betrachten wir nun das Gameplay als solches. Im Wesentlichen ist "The Stalin Subway" nämlich ein Ego-Shooter in seiner reinsten Form. Es geht kurz gesagt darum möglichst viele Gegner wegzupusten und die Zivilisten zu verschonen. Hierfür ist man die meiste Zeit in irgendwelchen unterirdischen U-Bahn-Schächten unterwegs und hält mit der Wumme immer schön drauf.

Man hat das Genre also nicht gerade neu erfunden, aber die Hauptsache ist ja, dass es Spaß macht. Womit wir bei den Frage wären: "Ja, macht es denn Spaß ?". Nun, wem das obige Spielprinzip gefällt, der dürfte keine Schwierigkeiten haben sich mit dem Spiel anzufreunden. Es gibt keine Stealth-Taktik-Abschnitte im Spiel, praktisch keinerlei Rästel und auch sonst nur reinste Baller-Kost. Das soll jetzt nicht heißen, dass es langweilig ist, man muss es eben nur mögen. Insoweit ist das Spiel bestimmt etwas für eingefleischte Fans des Genres, alle anderen müssen noch weiterlesen...

Über Waffen und Gegner...
Sehr detailverliebt haben sich die Entwickler bei den zur Auswahl stehenden Waffen gezeigt. Eine Sten MK II oder Degtjarw DPM gehören neben der berühmten Ak47 genauso zum Repertoire wie solche Panzerknacker á la RPG-2. Während man sich hier beim Design so viel Mühe gemacht hat, hat man diese Linie in Bezug auf die Waffenklassen dann nicht beibehalten. Die Knarren fühlen sich alle gleich an, bestenfalls unterscheiden sie sich in der Feuergeschwindigkeit. Schade, irgendwie...

Die im Spiel vorkommenden Personen sind ganz nett in Szene gesetzt, allerdings fehlt insbesondere bei Zwischensequenzen und Sprachanimationen noch der letzte Schliff. Im weiteren Spielverlauf wirken die Gegner und die Zivilisten irgendwie "hölzern". Besonders intelligent sind sie auch nicht, aber statt Klasse kommt dann Masse zur Geltung: Stellenweise ist das Spiel wirklich schwer angesichts der Scharen an Gegnern, die den Spieler in die ewigen russischen Jagdgründe befördern wollen. Wer auf solche Feinheiten wie bei "Enemy Territory" (Kopfschüsse sind effektiver als ein Schuss in den Arm) abfährt, dürfte enttäuscht sein: Ein Schuss ins Knie hat den selben Effekt, wie ein Schuss zwischen die Augen.

Die Umgebung wie die angesprochenen U-Bahn-Tunnel, die Kasernen und auch die Szenerien unter freiem Himmel sind aus unserer Sicht recht ansehnlich umgesetzt. Was Sound und Musik angeht bewegt sich das Spiel im Mittelfeld. Die Sounds der Waffen und die Umgebungseffekte sind durchaus realistisch, der Soundtrack mit russischen Rock- und Popsongs ist hingegen bestenfalls innovativ, anderenfalls ziemlich nervend.

Gut ? Schlecht ?
Wir denken nicht, dass "The Stalin Subway" ein schlechtes Spiel ist, aber es ist ein Spiel mit einem bestimmten Zielpublikum. Es gibt eine Reihe anderer Shooter, die zweifelsohne anders gelagert sind, wie zb. Call of Duty 2 oder das bereits angesprochene Enemy Territory. Und dennoch hat "The Stalin Subway" seinen Reiz: Es lebt davon, dass es auf das eigentliche Spielprinzip reduziert wurde. Pur und knackig: Baller deine Gegner um, finde den Ausgang, nächstes Level. Kein unnötiger Firlefanz mit schwer zu bedienenden Waffen, übermächtigen Gegnern durch kooperative KI, usw, usw. Alles was man an Detailreichtum bei diversen Spiel als "überladen" betrachten könnte, fällt bei "The Stalin Subway" weg. Von daher ist es keine Innovation, aber eben auch kein Totalausfall.

Ein paar sinnvolle Neuerungen hat man immerhin miteingebaut: Das von CoD bekannte Fadenkreuz mit Anzeige aus welcher Richtung man im Moment beschossen wird ist sicherlich ein Feature, das man gut gebrauchen kann.

Unterm Strich ist "The Stalin Subway" ein ordentlicher Shooter, aber nur für echte Genreliebhaber. Es spielt sich im Wesentlichen wie Shooter, die bereits vor 10 Jahren erschienen sind, nur eben mit einer zeitgemäßen Optik und einigen sinnvollen Erweiterungen. "The Stalin Subway" wird insofern keinen Preis für Ideenreichtum in der Ego-Shooter-Szene gewinne, aber für eine 67er Wertung reicht es allemal.

Punktewertung

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   Titel Stalin Subway
   Genre Actionspiele
   Release 2005-12-09
   Systeme Windows 2000
   Publisher FIP Publishing GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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