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Spore Review


2008-09-24  Spielemagazin  6 Likes  0 Kommentare 
Es ist die Geschichte einer Reise vom Einzeller zum komplexen Geschöpf. Es ist gelebte Evolution. Und es hat die gesamte Spielergemeinschaft weltweit bereits seit mehreren Monaten fest im Griff. Die Rede ist von "Spore", einem der meist gehypten Games aus dem Hause Electronic Arts in diesem Jahr und so hat sich die Vorfreude auch schon seit längerer Zeit bis zu einem fast schon unerträglichen Mass gesteigert. Zuletzt hat uns der Kreaturen-Designer noch begeistern können, aber jetzt geht es ans Eingemachte. Und das meinen wir ganz wörtlich, also ab in die ...

Ursuppe, Du Einzeller!
Das war jetzt nicht "dispektierlich" gemeint, nach einem Meteoriteneinschlag auf der schönen Mutter Erde ist nichts mehr wie es war und so schlüpft der Spieler erstmal in die Haut eines Einzellers. Natürlich bietet das wahrlich Potential für Verbesserungen und so legt man sich zunächst mal auf einige Eckpunkte der kommenden Evolution fest. Willst du später lieber ein Pflanzenfresser sein oder doch lieber ein Fleischwolf? Nachdem man diese entscheidenden Fragen beantwortet hat darf man sich zunächst per Mausklicks in der Ursuppe bewegen und dort in "Pac Man"-Manier grüne oder rote Organismen verschlingen. Diese erste Phase des Spiels präsentiert sich also ein wenig wie ein Minispiel, aber das wird sich noch ändern.

Nach der "Zellenphase" kommt die "Kreaturenphase", denn der eigene Organismus wuchs und wuchs und am Ende der Phase war der DNA-Balken voll und aus dem kleinen Einzeller aus der Ursuppe wurde ein stattliches Lebewesen, welches man nach und nach "designen" kann. Der Editor ist hierbei auch ganz klar das Herzstück des gesamten Spiels und eine wahrhaft geniale Idee. Während man zunächst in seinen Möglichkeiten recht beschränkt ist kommen mit zunehmender Spieldauer immer mehr Gliedmassen hinzu und mit Klauen, Augen, Beinen, Füßen und vielen anderen Partien des Körpers kann man sich dann eine Figur seiner Träume erbauen. Die Fantasie, die hier angeregt wird ist es auch, die einen dann vor dem Bildschirm fesselt, denn "Spore" entwickelt schon nach kurzer Spieldauer den ungeheuren Drang weiterspielen zu wollen. Man muss einfach wissen, die sich die eigene Spielfigur entwickeln und was als nächstes kommt.

You Choose!
Du bestimmst fortan in der Third-Person-Perspektive, ob du mit den vielen anderen Lebenwesen interagieren möchtest, Freundschaften schließt oder du alles und jeden wegputzt, der nicht bei "drei" auf einem Baum ist. Das hängt natürlich auch davon ab, wie man nun seine Figur zusammengesetzt hat, denn jedes Körperteil verleiht eurem Lebewesen spezielle Fähigkeiten, Stärken oder Schwächen. Es ist also keineswegs rein zufällig, ob man Jäger oder Gejagter wird. Letztendlich kann man in "Spore" zwar nicht das Zeitliche segnen, aber selbst wenn man mal gefressen wird darf man sofort wieder einsteigen und ohne Hürden weiterspielen. Frust kommt da sicher nicht auf.

Es folgt die "Stammesphase" in der man nun plötzlich wie in einem Strategiespiel agieren muss und seine Gruppe taktisch klug agieren lassen muss. Gebäudebau, Ressourcen sammeln, Nachwuchs zeugen - fast schon wie "Command & Conquer" nur nicht ganz so ernst. Und im Editor darf man sein Lebewesen mit zahlreichen Accessoires ausstatten. Es folgt nun die "Zivilisationsphase", in der man sich weniger um seine Kreatur, sondern vielmehr um Gebäude und Technik zu kümmern hat. Zu Beginn soll ein Rathaus errichtet werden, später müssen Fahrzeuge und Flugzeuge her, um den wachsenden Aufgaben Herr zu werden. Natürlich darf man auch hier wieder alles "pimpen" und selbst gestalten wie man es möchte, auch das Raumschiff mit dem man dann von Planet zu Planet reist, um Geschäfte zu machen. Wie ihr es spielt ist eure Sache. Entweder kriegerisch veranlagt oder wirtschaftlich orientiert. Es liegt an dir.

Grafik und Sound
Die knuffigen und enorm wandelbaren Figuren, der geniale Editor und die schöne, weichen und sehenswerten Landschaften sind die prägenden Merkmale von "Spore". Natürlich lebt das Spiel darüberhinaus vor allem von der eigenen Fantasie, die wir an dieser Stelle wohl kaum bewerten können, aber rein technisch betrachtet ist die Grafik auf hohem Niveau wenn auch nicht bahnbrechend. Die Animationen der Kreaturen jedenfalls sind gelungen, genauso wie die Wetter- und Lichteffekte.

Das Kauderwelsch, dass die Kreaturen im Spiel sprechen erinnert stark an "Die Sims", aber auch hier passt dieser Kunstgriff wie die Faust aufs Auge. Und auch in den frühen Spielphasen können die Schreie, das Gebrüll und Gejaule überzeugen. Der Soundtrack zum Spiel hält sich dabei bewußt im Hintergrund.

Olympisch gesprochen ist "Spore" der Mehrkampf unter den zahlreichen Disziplinen. Geschick, Strategie, Diplomatie, Kreativität und Action kommen in den völlig unterschiedlichen Spielphasen vor und fesseln den Spieler vom ersten Augenblick an. Die Langzeitmotivation ist enorm und man muss einfach wissen wie es wohl weitergeht. "Spore" ist nicht nur ein Spiel, sondern ein ganzes Universum von Spielen.

Punktewertung

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   Titel Spore
   Genre Actionspiele
   Release 2008-09-04
   Systeme Windows XP
   Publisher Electronic Arts
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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