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Space Shuttle Mission Simulator CE Review


2011-01-08  Sharagon  7 Likes  0 Kommentare 
Flugsimulationen gibt es ja mittlerweile zuhauf, doch wer einmal in die Fußstapfen eines Astronauten treten mag, hat nicht gerade eine große, geschweige denn eine wirklich qualitativ hochwertige, Auswahl. Ob der Space Shuttle Mission Simulator (hierzulande mit dem Untertitel "Collectors Edition"), kurz SSMS-CE aus dem Hause "Exciting Simulations" endlich etwas Licht in die dunklen Weiten des virtuellen Alls bringt? Wir haben uns daran gemacht diese und andere Fragen in unserem Test zu klären.



Der Name ist Programm

Wie der Name es schon erahnen lässt, geht es im SSMS um die Simulation, der bisherigen historischen Space Shuttle Missionen. Das beginnt mit dem Jungfernflug der Columbia Anno 1981 und geht bis zum Februar 2010 als die Endeavour die sog. "Node 3" zur ISS lieferte und verbaute.

Ausserdem enthalten sind eine fiktive, aber auf realen Plänen der NASA beruhende "Rettungsmission" bei der ein Shuttle sozusagen das Rettungsboot für die Besatzung eines anderen in Not geratenen Shuttles wird, so wie den Start der Ares 1-X Experimental. So kommt der SSMS auf insgesamt 26 Missionen mit unterschiedlichem Umfang. Für Abwechslung sollte also gesorgt sein.

Missionsumfang

Den unterschiedlichen Umfang und die daraus resultierende "Schwierigkeit" einer Mission weist der SSMS mit einer Kennzeichnung von ein bis drei Sternen aus, wobei ein Stern die einfachsten und drei Sterne die umfangreichsten Missionen bezeichnet.

So ist der Jungfernflug der Columbia eine noch relativ einfache, bzw. wenig umfangreiche, "ein-Stern-Mission" in der es lediglich um Systemchecks und Sammeln von Flugdaten geht. Bei den zwei bis drei Sterne Missionen hingegen müssen schon Satelliten aus der Nutzlastbucht freigesetzt, verschiedene Manöver geflogen, Kurskorrekturen vorgenommen und sogar Weltraumspaziergänge durchgeführt werden.


Mehr vom gleichen

So Umfangreich und für Shuttle Enthusiasten spektakulär das Paket des Simulators auch klingen mag, das Programm hat auch einen Haken was den Umfang anbelangt. So bekommt man nach einer erfolgreich abgeschlossenen Mission als Belohnung den dazugehörigen Missionbatch (Uniformaufnäher) frei geschaltet. Dies jedoch nur dann, wenn man die Mission von Anfang (Eine Stunde und 50 Minuten VOR Start) bis Ende (Landung) durchspielt.

Das mag im ersten Moment logisch weil realistisch klingen, dass große Problem dabei ist jedoch, dass man im Grunde jedes Mal die selben Standartprozederes durchlaufen muss, was trotz Pausefunktion und Zeitraffer spätestens beim dritten Mal öde wird. Wer sich das ersparen möchte und einen späteren Zeitpunkt der Mission als Startpunkt wählt geht am Ende ohne Belohnung aus.

Komfortmangel


Klar es handelt sich hier um eine waschechte Simulation und trotzdem wären uns die eine oder andere Komfortfunktion, doch ganz lieb gewesen. So gibt es keine Möglichkeit die Steuerung an eigene Bedürfnisse an zu passen oder sich Schnelltasten für die zig Schaltpanele des Shuttles zuzuweisen.

Thema Schnelltasten und Schaltpanele; von letzteren gibt es in einem Space Shuttle bekanntermaßen nicht gerade wenige und so verwundert es doch sehr, dass es keine Hotkey Zuweisungen für sie gibt. So ist man dazu gezwungen sich erst einmal im Cockpit umzusehen und das richtige Panel zu suchen, dann mit Rechtsklick die freie Sicht zu verlassen um dann mit Linksklick auf das Panel dann jenes auf zu rufen. Oder aber man nutzt F4 um einfach von Arbeitsstation zu Arbeitsstation zu springen, was aber nur in eine Richtung möglich ist, einmal zu oft gedrückt und man darf von vorne beginnen.

Was ebenfalls fehlt, ist die Möglichkeit die Grafikeinstellungen detailliert vorzunehmen. So kann man weder die Auflösung, noch andere Dinge wie Kantenglättung oder ähnliches selbst einstellen. Lediglich Einzelpunkte wie Erddetails, Launch 3D Detail, Bewölkung usw. darf man von niedrig bis Hoch wählen.

Nichts für Einsteiger
Zu guter letzt hat es uns ehrlich geschockt, dass es keine Tutorial Mission im Spiel gibt und man auch im Quickstart Manual zum Einstieg einfach eine der ein Sterne Missionen starten soll. Das einem damit nicht geholfen ist und die ,lediglich in Textform, während der Mission angezeigten Anweisungen was als nächstes erledigt werden muss auch nicht zur Übersicht beitragen, wurde uns gleich beim Start der ersten Mission schnell klar.

Gipfel der Einsteigerunfreundlichkeit ist die mittlerweile leider gängige Praxis, dass eigentliche Haupthandbuch (was im höchsten Schwierigkeitsgrad wirklich unabdingbar ist) wieder einmal nur als PDF Datei im Installationsverzeichnis vorliegt.

Diesen Simulator zu bewerten war keine leichte Aufgabe. Denn auf der einen Seite stehen der riesige Umfang, gepaart mit wenig Einsteigerfreundlichkeit. Auf der Anderen Seite jedoch die konsequente Umsetzung dessen was das Programm bieten soll. Einzig die matschigen Texturen unseres Blauen Planeten und der Landebahn sind für Jedermann ein Ärgernis das vermeidbar gewesen wäre. So kann man guten Gewissens sagen, dass sich der SSMS ganz offen an Shuttle Enthusiasten und Spieler mit einiger Vorkenntnis im Genre richtet und alles was dazu gehört konsequent darbietet. Somit können alle die dieser Zielgruppe angehören oder generell von der Thematik begeistert und vor allem sehr lernwillig sind, ohne weiteres eine ganze Note zur Wertung hinzuaddieren.

Punktewertung

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