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Singapur Queens - Born To Dance Review


2012-03-26  Taker  12 Likes  0 Kommentare 
Im 7. Mondmonat beginnt die Getai-Saison in Singapur. Während des "Hungry Ghost Festivals" gibt es auf den Straßen von Singapur hunderte von Konzerten, um die Geister der Verstorbenen zu unterhalten. Auf einem dieser Konzerte begegnen sich Little Papaya und Big Papaya. Beide kommen aus eher durchwachsenen Familien und so fühlen sie sich direkt miteinander verbunden. Beide haben den Wunsch, selber einmal Getai-Sängerinnen zu werden. Doch das ist leichter gesagt als getan. Der Erfolg will sich bei den beiden nicht einstellen, egal wie hart sie daran arbeiten. Die beiden werden von Tante Ling, selber einmal Getai-Sängerin und ihrem Sohn Guan Yin unterstützt. Lings Schwester ist die "Göttin", also die Ikone der Getai-Szene. Also versuchen die beiden Papaya-Sisters ihr Glück und bitten die Göttin darum, ihnen doch das gewisse Etwas zu geben. Nach langem bitten und betteln gewährt ihnen die Göttin dieses gewisse Etwas. Allerdings nur unter einer Bedingung: Sie dürfen sich nicht verlieben.

Mit dem Erfolg kommen die Neider
Nach dem Besuch bei der Göttin scheinen die beiden Papayas wie ausgewechselt. Sie werden zu den Stars der Getai-Szene und wie das so ist, gibt es auch einige Sängerinnen, die ihnen diesen Erfolg nicht gönnen wollen. In diesem Fall sind es die Durian-Sisters. Diese versuchen die Auftritte der Papaya-Sisters mit aller Macht zu verhindern. Denn bei den Getais ist es so, dass die Künstler drei Mal aufgerufen werden, schaffen sie es in dieser Zeit nicht, die Bühne zu betreten, sind die nächsten dran und die Chance ist vertan. Allerdings zeigt dieser Stress langsam seine ersten Wirkungen bei Little Papaya, die an Leukämie erkrankt ist. Sie wird immer schwächer und so schaffen die beiden es kaum, die Auftritte zu absolvieren. Um die Medikamente für Little Papaya zu bezahlen, müssen die beiden aber weiter auftreten. Also starten sie auch frohen Mutes in die zweite Getai-Saison. Aber leider nimmt es kein gutes Ende und am Schluss stirbt Little Papaya an ihrer Krankheit. Doch Big Papaya singt weiter in der Getai-Saison, da ihre Schwurschwester, Little Papaya, dann bei ihr sein kann und mit ihr zusammen singt.

Gut zuhören ist angesagt
Was man direkt sagen sollte, bevor man sich den Film anschaut: Dem Erzähler sollte man gut zuhören, denn dieser erklärt während den Erzählpassagen teilweise essentielle Bestandteile des Films, die später wieder aufgegriffen werden. Der Film wird aus der Sicht von Guan Yin erzählt, der die komplette Entwicklung der Papaya Sisters mitgemacht hat, da er sie immer von Auftritt zu Auftritt fährt. Die Szenen des Films könnten nicht unterschiedlicher sein. Zum einen gibt es da die Getai-Konzerte, die schrill, bunt und laut sind. Und auf der anderen Seite gibt es dann die privaten Szenen der Papayas, die eher nachdenklich sind. So ist es den Schauspielern zu verdanken, dass dieser Film doch einiges an Authentizität verleihen. Dazu trägt vor allem bei, dass es auch einige richtige "Getai-Stars" in den Film geschafft haben. So wird Tante Ling von Liu Ling Ling gespielt, die fast ihr ganzes Leben in der Getai-Szene verbracht hat. Dass solche Stars auch in diesem Film mitspielen zeigt, dass man auch in der Getai-Szene einiges an Humor braucht. Denn zwei der Running Gags im Film sind das immer wiederkehrende "Techno Techno Techno" und Guan Yin mit seinem Hahn, den er eigentlich überall mitnimmt. Auch die musikalische Komponente kommt in diesem Film natürlich nicht zu kurz, ist es doch eine Art Musicalfilm. Nur nicht so, dass die Leute einfach mitten im Alltag anfangen zu singen, so wie man es etwa von Bollywood Filmen oder ähnlichem gewöhnt ist. Die Musik ist ein wichtiger Teil des Films, auch wenn man als jemand, der dem Mandarin nicht mächtig ist, nichts davon versteht. Bestimmt haben die einzelnen Lieder, die die Sängerinnen und Sänger singen einen tieferen Sinn, der sich uns nicht erschließt.

Von der technischen Seite kann man an dem Film nichts aussetzen. Das Bild ist durchweg gut ausgeleuchtet, was aufgrund der doch sehr unterschiedlichen Lichtverhältnisse positiv zu betrachten ist. Denn hier wird teilweise nachts auf neon-beleuchteten Bühnen gedreht, die alles andere als optimal zum Filmen sind. Auch der Ton kann durchaus überzeugen. Neben der deutschen Tonspur in 5.1 Dolby Digital und in DTS gibt es auf der DVD noch den Originalton in Mandarin in 5.1 obendrauf.

Singapur Queens - Born To Dance ist auf den ersten Blick einfach nur ein weiterer Musikfilm. Doch auf den zweiten Blick merkt man erst, dass der Film doch eine tiefergehende Geschichte über Freundschaft, Schicksal und Aufopferung zu bieten hat. Auch die musikalische Qualität kann sich sehen lassen.

Punktewertung

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   Titel Singapur Queens - Born to Dance
   Genre
   Release 2009-01-09
   Systeme
   Publisher SUNFILM Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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