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Shadowgrounds Review


2008-09-24  Spielemagazin  5 Likes  0 Kommentare 
Was passiert, wenn die Entwickler von Frozenbyte sich zu einem DVD-Abend mit Bier und Chips treffen und sie sich als Abendprogramm "Alien", "Jeepers Creepers" und "Der Exorzismus der Emily Rose" ausgesucht haben ? Genau: Sie gehen am nächsten Tag zur Arbeit und entwickeln "Shadowgrounds", einen Action-Shooter mit einer gehörigen Portion Gruselstimmung. Ob es wirklich so oder so ähnlich war, kann natürlich nur spekuliert werden, aber das ist jetzt Nebensache, denn unser Held Wesley Tyler steckt in Schwierigkeiten...

Die Story
Wesley war einst Sicherheitsexperte auf einem Planeten namens Ganymed, aber nach einigen Unfällen und ein paar falschen Fragen zur falschen Zeit wurde er für alles verantwortlich gemacht und in einen der Randbezirke der Kolonie abgeschoben. Als Mechaniker dorthin strafversetzt ändert sich sein langweiliges und frustrierendes Leben schlagartig durch einen Stromausfall in der Basis. Tyler wird losgeschickt, um herauszufinden was los ist, aber es sieht nicht nach einem Scherz der Jungs im Kraftwerk aus. Denn was Tyler zu sehen bekommt, ist alles andere als ein Witz...

Kaum ist der Reaktor repariert kommen von überall her plötzlich widerliche Insekten und Monster, denen er nur mit Mühe entkommen kann. Zunächst ist unser Held nur mit einer Taschenlampe bewaffnet, aber das ändert sich schnell als er die Pistole findet. Insgesamt stehen dem Spieler 10 aufrüstbare Waffen im Spiel zur Verfügung, die ordentlich Schaden anrichten können. Von der Pistole bis zur Pumpgun ist alles dabei, was der geübte Haudrauf lieben und schätzen gelernt hat. Besondere Upgrades wie Betäubungspfeile sind eine gelungene Erweiterung im Vergleich zu ähnlichen Vertretern des Genres. Dabei muss auch erwähnt werden, dass "Shadowgrounds" nicht gerade zimperlich mit den Biestern umgeht, so dass schon eine beachtliche Menge Blut fließt. Die altersgerechte USK-Einstufung mit "16" trägt diesem Umstand Rechung.

"Wenn's sich bewegt - pulverisiere es"
Das wohl auffälligste Merkmal von "Shadowgrounds" ist die Vogelperspektive aus der gespielt wird. Während alle Welt nur noch Ego-Shooter kennt, geht Frozenbyte hier bewusst einen anderen Weg und kramt eine Perspektive hervor, die schon fast als "out" galt. Den Entwicklern gelingt es aber mit einer ausgewogenen Mischung aus Gruseleffekten, Licht und Schatten und dem gewissen Arcade-Feeling ein Spiel zu zaubern, welches überzeugen kann. So ist es insbesondere die Atmosphäre im Spiel, die zu überzeugen weiß. Manche Räume sind so dunkel, dass man heilfroh ist eine Taschenlampe bei sich zu tragen und dann erschrickt man doch gehörig, wenn eine Horde Insekten wie aus dem Nichts auf einen zukommt, um sich einen Mitternachtssnack zu gönnen. Besonders das Spiel von Licht und Schatten soll an dieser Stelle lobend erwähnt werden, denn im Zusammenspiel mit den Waffen und Schusseffekten hat man hier ganze Arbeit geleistet.

Insgesamt gilt es sich durch 11 Missionen zu kämpfen bei denen man meist durch diverse Labore, Flure und sonstige Räume und Hallen hetzt. Nur selten befindet man sich an der frischen Luft, aber durch eine geschickte Anordnung von Büschen und Felsen, verläuft man sich auch draußen nicht. Weglaufen ist zwar keine Lösung angesichts der permanent in Überzahl anrückenden Monster allerdings oftmals nahe liegend. Von Zeit zu Zeit ist die Gegneranzahl wahrlich unfair, aber wenn man stellenweise etwas taktisch vorgeht sollte man auch diese schwierigen Passagen meistern können. Ansonsten steht schon die Action im Vordergrund. Es darf nach Herzenslust geballert werden, nur selten kommen kleinere Schalterrätsel oder ähnliches vor.

"Schmerz ist eine Frage des Standpunktes"
Die Sounduntermalung ist durchwegs gelungen. Sowohl der Soundtrack, der sich angenehm im Hintergrund hält und dabei durchaus zu überzeugen weiß, wie auch die "Peng-und-Boom"-Geräusche sind prima umgesetzt. Die Sprachausgabe ist komplett in Deutsch und professionelle Synchronsprecher übernehmen den Part diverser Spielfiguren, so dass insbesondere Fans von Angelina Jolie die deutsche Synchronstimme wieder erkennen werden.

Die Zwischensequenzen fallen im Gegensatz zu allem bisher besprochenen etwas ab. Zwar erzählen sie die Geschichte rund um Tyler, Ganymed und die weiteren Entwicklungen im Spiel ganz gut, allerdings fehlt hier der letzte Schliff. Die Figuren wirken sperrig und starr, manch eine Zwischensequenz ist recht langweilig anzusehen und lebt allein von der Story. Das ist sehr verwunderlich, wenn man im nächsten Moment wieder in der Schlacht steht, alle Grafikregler auf Maximum schiebt und die Insekten durch die Wände ballert. Während die Ingame-Grafik wahrlich Maßstäbe setzt, sind die Zwischensequenzen bestenfalls zweitklassig. Das hilft der Atmosphäre nicht wirklich...

"Shadowgrounds" macht der Bezeichnung Old-School-Shooter alle Ehre und reanimiert ein vergessen geglaubtes Spielgefühl aus der Vogelperspektive. Für alle die es arcademässig gerne mal knallen lassen dürfte dieses Spiel ein gefundenes Fressen sein, insbesondere für Spieler, die die alten Klassiker noch kennen. Aber auch für das junge Publikum ist dank feinster Grafik und jeder Menge Action und Gruselstimmung eine Menge geboten. Freunde und die Omi kann man zu guter Letzt auch noch im Koop-Modus an den Bildschirm fesseln und sich so gemeinsam zur Wehr setzen. Alles in allem ein prima Spielspaß. So ich muss wieder weitermachen. Hab da noch ein paar Riesenkakerlaken auf meiner ToKill-Liste.

Punktewertung

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   Titel Shadowgrounds
   Genre Actionspiele
   Release
   Systeme Windows 98
   Publisher dtp Entertainment AG
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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