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Sebastian Bach - Kicking & Screaming Review


2011-08-19  DasStampa  7 Likes  0 Kommentare 
Das Barock hat so einige Erscheinungen, die uns bis heute beeinflussen: tolle Architektur, Tischmanieren und die Klassik. Ja, und es gab einen Komponisten, der rockte schon damals auf seiner Orgel die Dome und Kirchen der damaligen Welt - Johann Sebastian Bach. Und genau dieser... hat mit der heutigen Rezension bis auf den Namen und der Tatsache, dass er ebenfalls Musiker war nur wenig mit unserem Sebastian Bach gemein. Denn der Bach, um den es heute geht, war bereits Frontmann der Glamrock-Kapelle Skid Row und ist darüber hinaus auch wesentlich lebendiger. Nun ist der "Bahama-Baschtl" bereits seit einiger Zeit mehr oder minder erfolgreich solo unterwegs und ob das aktuelle Machwerk nun ein Schuss ins Wasser ist oder einem Geysir gleich in die Höhe schiesst, lest ihr hier.

Innovative Gewohnheiten sorgen für Sicherheit
Also eins lasst euch gesagt sein: Wenn man Sebastian Bach damals bei Skid Row sieht und hört und im Vergleich dazu heute, hat er sich fürwahr weiterentwickelt. Die Riffs sind härter, und im allgemeinen kann man sagen, dass er solo einen Gang musikalisch schwerfälliger geworden ist. Von Melancholie möchte ich an dieser Stelle nicht direkt sprechen, aber gleich der erste Song "Kicking & Screaming" weist der Hörerschaft die Marschroute des Albums - keine Kompromisse und viel Energie. "My Own Worst Enemy" schlägt genau in die gleiche Kerbe und weiß durch virtuose Einfachheit zu überzeugen. Was beim Auto/Motorrad fahren eher stört, haut auf diesem Album voll rein - der Tunnelblick. Hier heißt er natürlich "Tunnelvision" und ist eine echt mitreißende Halbballade, die langsam beginnt und schließlich brachial einschlägt. "Dance On Your Grave" ist eine der Songs, der es wohl auch auf die Tanzflächen internationaler Moshpits bringen wird. "Caught In A Dream" ist ein eher durchschnittlicher Song, nicht schlecht, reißt mich aber auch nicht vom heimeligen Sofa. Also bleibt etwas Zeit, sich zu verschnaufen. Denn diese Pause braucht man auch. "As Long I Got The Music" lädt zum Mitsingen ein und der Chorus bleibt einem im haarigen Schädel haften. Allerdings erreicht Mr. Bach hier die Grenzen seiner vokalen Höhen. Grenzwertig!

Ich glaube, den folgenden Song hat unser "Basti" geschrieben, um jede Verwechslung mit dem Johann Sebastian Bach auszuschliessen. Warum sonst sollte er diese Ballade "I'm Alive" nennen?! Wer bis jetzt noch nicht genügend Energie hat, kann diese mit "Dirty Power" aufladen. Rotzig, aggressiv, ideales Workout-Lied fürs Auto. Bei "Live The Life" geht es zunächst wieder eine Ecke ruhiger zu, aber diese Ruhe hält nicht lange an. Denn nach einem eher lethargischen Intro geht es hart zur Sache. Die zweite Ballade trägt den beschaulichen Namen "Dream Forever" und geht unter die Haut. Soll ich euch einen guten Grund nennen, dieses Album euer Eigen nennen zu wollen? Kein Problem: "One Good Reason" ist meiner Meinung nach der heimliche Hit dieser Scheibe. "Lost In The Light" bahnt sich seinen Weg und erinnert stark an ältere Black Sabbath-Songs. Hochachtung, das kann nicht jeder! Das Schlusslicht bildet ein eher ruhiger Song, gleichzeitig auch der Schwächste, wie ich finde. Klingt ziemlich poppig und könnte auch im privaten Radio gespielt werden."Wishin'" heisst dieser Song und man wünschte, er wäre besser!

Ja, dies ist das gesamte Album, für eine breite Masse ist etwas dabei, jedoch nicht für jeden. Musikalisch virtuos, aber der Gesang geht hie und da an die Grenzen des Aushaltbaren. Nicht desto trotz darf man bedenkenlos zugreifen.

Nettes Album für Zwischendurch. Musikalisch top, gesanglich partiell grenzwertig.

Punktewertung

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   Titel Kicking & Screaming
   Genre
   Release 2011-09-23
   Systeme
   Publisher Frontiers Records S.R.l. (Soulfood)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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