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Ruinous Power - Extreme Danger: Prototype Weaponry Review

Subtile Balance zwischen Tradition und Chaos


2025-02-19  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Ruinous Power - Extreme Danger: Prototype Weaponry Review Bild Ruinous Power - Extreme Danger: Prototype Weaponry Review Screenshot Ruinous Power - Extreme Danger: Prototype Weaponry Review Foto

Ruinous Power treten mit ihrem Debütalbum „Extreme Danger: Prototype Weaponry“ direkt aufs Gaspedal und machen keine Gefangenen. Das Trio um Sebastian Montesi, Shawn Haché und Brayden Turenne bringt eine aggressive Mischung aus Death, Thrash und Black Metal auf den Tisch, die sich durch gnadenlose Geschwindigkeit, chaotische Songstrukturen und ein unüberhörbares Gefühl für finstere Atmosphäre auszeichnet. Das Album ist laut, kompromisslos und bis an die Grenzen verzerrt – ein wilder Trip durch die extreme Seite des Metal.

Ein Inferno aus Riffs und Blastbeats
Schon mit dem Opener „What of Sacred Mars?“ zeigt sich die musikalische Richtung des Albums. Die Gitarren von Montesi schneiden durch die Luft wie eine rotierende Klinge, während Turennes Drums in wahnwitzigem Tempo hämmern. Dazu gesellen sich sporadisch Synthesizer-Elemente, die das Chaos mit einer experimentellen Note versehen.

Das Titelstück „Extreme Danger: Prototype Weaponry“ hebt sich mit seiner düsteren Atmosphäre etwas ab. Hier spielt die Band mit ruhigeren Passagen und einer fast schon cineastischen Klangkulisse, bevor sie den Zuhörer erneut in einen Strudel aus wuchtigen Riffs und Blastbeats zieht. Man merkt, dass Ruinous Power nicht nur auf rohe Brutalität setzen, sondern auch mit Strukturen und Spannungsbögen experimentieren.

Zwischen Wahnsinn und Kontrolle
Die Songs auf dem Album sind nicht einfach nur schnelle Prügelorgien – es gibt methodisch platzierte Breaks und Tempowechsel, die die Intensität noch verstärken. „The Descent of the Host“ bildet den dramatischen Abschluss und vereint all das, was Ruinous Power ausmacht: eindringliche Dissonanzen, ein klaustrophobisches Sounddesign und ein schier endloses Crescendo aus musikalischer Aggression.

Die Produktion des Albums ist roh, aber dennoch durchdacht. Mastermind Gabriele Gramaglia hat einen Mix geschaffen, der die chaotische Energie der Band einfängt, ohne in matschige Unverständlichkeit abzudriften. Alles klingt brutal, aber man kann die einzelnen Elemente noch klar ausmachen – ein Balanceakt, der bei so extremem Metal oft schwer zu erreichen ist.

Tracklist
  1. But What of Sacred Mars? (9:26)
  2. The Long Game (3:35)
  3. Kneel (2:07)
  4. Extreme Danger: Prototype Weaponry (2:46)
  5. +++ Engine Kill +++ (2:41)
  6. Cerebrum Malefice (3:40)
  7. The Descent of the Host (4:01)


„Extreme Danger: Prototype Weaponry“ ist ein gnadenloses Debüt, das sich irgendwo zwischen Death, Thrash und Black Metal bewegt, dabei aber nie den eigenen, chaotischen Charakter verliert. Wer auf Bands wie Mitochondrion oder Auroch steht, wird hier eine brutale, aber faszinierende Erfahrung finden. Ruinous Power setzen auf rohe Kraft und musikalische Raserei – mit gelegentlichen Ausflügen in experimentelle Gefilde. Die Produktion ist dreckig, aber nicht verwaschen, die Songs chaotisch, aber mit Konzept. Trotz der überzeugenden Energie fehlt an manchen Stellen der ganz große Wiedererkennungswert. Doch wer sich auf den Lärm einlässt, wird mit einem intensiven, kompromisslosen Klangerlebnis belohnt.

Punktewertung

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