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Rudyard Kiplings Das Dschungelbuch Review


2011-10-06  FrauGrobitz  7 Likes  0 Kommentare 
Bei dem Titel "Das Dschungelbuch" werden die meisten Menschen höchstwahrscheinlich gleich an die berühmte Version von Disney denken. Der Zeichentrickfilm mit dem kleinen Mowgli, der von Wölfen aufgezogen wurde, und sich dann mit dem Bär Baloo, dem Panther Bagheera und dem Affen King Louie durch den Dschungel tanzt, ist seit 1967 ein Filmklassiker.

Kipling?
Tatsächlich stammt die Geschichte des Dschungelbuchs nicht aus dem Hause Disney, sondern basiert lose auf dem Roman von Rudyard Kipling. Das Buch aus dem Jahre 1894 ist eine Sammlung kurzer Geschichten, die von Mowgli, aber auch verschiedenen anderen Tieren des indischen Dschungels erzählen.

Dieser Film heißt nun "Rudyard Kiplings Das Dschungelbuch" (1994) und man fragt sich: warum? Wahrscheinlich wollte man sich mit dem Titel explizit von Disneys Dschungelbuch abheben, aber mit dem Romanklassiker hat der Film eigentlich noch weniger zu tun als dieser.

Das hat zwar auf den Film selbst keinen Einfluss und stört auch nicht. Wenn man das Buch allerdings kennt, wartet man dann doch vergebens auf Ähnlichkeiten und Charaktere. Die Titelauswahl für den Film ist also im besten Fall dämlich.

Mowgli wird erwachsen
"Das Dschungelbuch" zeigt zu Beginn, wie Mowgli im indischen Dschungel verloren geht - und anders als im Original ist Mowgli kein Baby, sondern schon ein Kind. Er verliebt sich, so seltsam das auch in seinem Alter sein mag, in Kitty, die Tochter des englischen Kommandanten (Sam Neill). Als Shir-Kan, der Tiger, das Camp angreift, stirbt Mowglis Vater. Mowgli selbst flieht in den Dschungel und findet dann nicht mehr zurück.

Mowglis Zeit im Dschungel dauert dann nur ein paar Minuten. Man sieht ihn mit Bären, Tigern und Wölfen - und schon ist er erwachsen (Jason Scott Lee) und entdeckt die Stadt der Affen und den Schatz, der darin versteckt ist.

Die eigentliche Handlung des Films spielt aber in der Stadt am Rande Dschungels, in der Kitty (Lena Headey) und ihr unangenehmer Fast-Verlobter (Cary Elwes) wohnen. Mowgli folgt Kitty und wird gefangen genommen, dann aber von ihr wieder aus dem Gefängnis geholt, weil sie ihn erkannt hat. Zusammen mit Dr. Plumford (John Cleese, wie immer fantastisch) bringt sie Mowgli sprechen bei und holt ihn zurück in die Zivilisation. Im Folgenden sehen wir dann eine Liebesgeschichte, eine Schatzjagd, Verrat, eine Rettung und viele lustige Tiere.

Echte Tiere und aufgesetzte Bedeutung
Ein besonderes Plus des Films sind die vielen trainierten Tiere, die immer wieder auftauchen. Besonders Kinder werden an diesen Szenen Spaß haben. Die Handlung ist zwar an vielen Stellen unsinnig und bringt den Zuschauer aus der Geschichte raus, im Großen und Ganzen aber doch unterhaltsam.

Regisseur Stephen Sommers hat später "Die Mumie" und "G.I. Joe" gedreht, und in diesem Stil ist auch "Das Dschungelbuch" ein Actionabenteuer mit viel Humor und leider auch ein bisschen zu viel Vorsehung und Mystik. Dass Mowgli ein "Auserwählter" sein muss und in seinen Träumen sein Schcksal vorhersieht, ist völlig unnötig und hat nichts mit der Handlung zu tun. Manchmal ist es eben schöner, eine Geschichte als das zu erzählen, was sie ist - eine Geschichte.

Der Film ist eher "Indiana Jones" und "Tarzan" als "Das Dschungelbuch", aber trotzdem, besonders für Kinder, sehr unterhaltsam.

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   Titel Das Dschungelbuch
   Genre
   Release 2010-05-07
   Systeme
   Publisher SUNFILM Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 6 Jahren Jahren
   Homepage
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