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Ports of Call 2008 Deluxe Review


2008-09-24  Spielemagazin  4 Likes  0 Kommentare 
Allein die Nennung des Titels "Ports of Call" kann bei Erwachsenen ab 30 Jahren zu einem seltsamen Glanz in den Augen und zu wehmütigen Erzählungen aus der Kindheit führen. Zurück in den Tagen, in denen "Wetten dass...?" noch Frank Elstner moderiert wurde wird man dann von Geschichten erschlagen, die die original Handelssimulation aus dem Jahre 1987 zum Thema haben, welche zunächst ihren Siegeszug auf Amiga und ab 1990 auf PC fortsetzte. Über 20 Jährchen später sitzt ein Mittdreissiger vor dem Remake namens "Ports of Call 2008 Deluxe" und wird euch mit an Bord nehmen...

3D Brille inliegend...

...heißt er auf der Verpackung und die kann man auch gebrauchen, denn im Vergleich zum Vorgänger, der bei so manchem spielendem Ü30 noch immer die Top 10 der besten Spiele aller Zeiten anführt, ist die aktuelle Version in 3D. Zusätzlich zur bekannten dreidimesionalen Darstellung verfügt das Spiel auf Knopfdruck auch noch über einen echten 3D-Effekt, den man dann mit der mitgelieferten Brille ganz schön verfolgen kann. Ansonsten aber ist das Spielprinzip im Wesentlichen gleich geblieben. Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines Reeders, der zwar sehr ehrgeizig aber noch ohne Schiff da steht. Also besucht man zu Beginn zunächst den Schiffsmakler, der mit einer großen Anzahl an teuren, neuen und günstigen, gebrauchten aufwarten kann. Hat man sich für ein Schiff entschieden, kauft und tauft man es und kann ab sofort am Handel teilnehmen.

Als Kapitän seines neuen Dampfers sorgt man für die Betankung im Hafen, wählt eine attraktive Fracht aus und lässt das Schiff dann beladen. Zwischenzeitlich kann man auch festlegen, wieviel Geld in die Pflege des Schiffes gesteckt werden soll und welche Route man zum nächsten Hafen wählen soll. Danach kann man dann mit Hilfe von Schleppern und Lotsen (oder auch ganz alleine) in See stechen und seinen Koloss aus dem Hafen navigieren. Auf offener See muss es dann aber nicht unbedingt ruhiger werden, denn Stürme, Seestrassen und Eisschollen beschäftigen uns Kapitäne immer wieder und machen uns mitunter das Leben ganz schön schwer.

Dafür kann man sich zwischendrin im Büro immer wieder die Geschäftsstatistik vor Augen führen, den Schiffsstatus checken und die Frachtaufträge rund um den Globus koordinieren. Denn über 90 Häfen warten darauf von uns erkundet zu werden und Zeit ist Geld, also versucht man zunächst mit dem kleinen Kutter, den man sein Eigen nennt die ersten Moneten zu machen, um später, mit entsprechend größeren und schnelleren Schiffen endlich zum Krösus auf den Wellen zu werden.

Grafik und Sound

Grafisch macht "Ports of Call 2008 Deluxe" einen soliden Eindruck. Schiffe, Städte und die Häfen sind nett anzusehen und bieten durchaus einen gewissen Wiedererkennungswert (z.B. die einzigartige Freiheitsstatue im Hafen von New York). Auch über den Detailgrad lässt sich nicht streiten, auch wenn so mancher Wettereffekt nicht geschadet hätte. Dafür ist der Wechsel zwischen Tag und Nacht gut gelungen. Was uns auch gefehlt hat waren einige signifikante Videos und Animationen, wie zum Beispiel bei der Schiffstaufe und ähnlich feierlichen Momenten. Das hätte der Atmosphäre ganz gut getan...

Bei den Soundeffekten gibts passend dazu auch Licht und Schatten. "Licht" weil die wenigen Motorgeräusche und das Drumrum recht passend zum Spielgeschehen daherkommt, "Schatten" weil es praktisch keine Hintergrundmusik gibt. Wieder so eine Sache, die der Atmosphäre nicht geschadet hätte.

"Ports of Call 2008 Deluxe" ist vor allem für Fans des Originals eine gelungene Wiederentdeckung eines verloren geglaubten Spieleprinzips. Das Schippern auf hoher See und das Handeln mit Frachtgütern aus allen Herren Ländern macht einfach Laune. Leider offenbart das Spiel einige Schwächen in Bezug auf Atmosphäre (keine Zwischensequnzen, keine Hintergrundmusik, keine Wetteffekte) unterm Strich reicht es aber gerade noch für einen Bronze-Award und so manche Nachtstunde am Ruder eines Containerschiffes.

Punktewertung

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