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Polizei Review


2011-07-21  Alucard4  11 Likes  0 Kommentare 
Mit "Polizei" bringt Rondomedia (www.rondomedia.de) dieses Jahr nach eigener Aussage die realistische Simulation des deutschen Polizeialltags auf den Computer. Rondomedia, die zuvor die Reihe Emergency auf den Markt gebracht haben sind bereits bekannt für Simulationen, die so real sind wie das wahre Leben. Der Spieler übernimmt je eine Polizistin und einen Polizisten die als Besatzung eines Streifenwagens ihre Schichten in zugewiesenen Stadtvierteln absolvieren. Man begleitet die beiden Gesetzeshüter auf ihrem langen Weg die Karriereleiter der deutschen Polizei ganz nach oben.

Polizeialltag in Deutschland
Während der Schicht, die je 30 Minuten dauert, hat der Spieler verschiedene Aufgaben zu lösen. Hier gibt es 60 verschiedene Szenarien. Je eines wird dem Spieler zu Schichtbgeinn als Tagesaufgabe gestellt. So gilt es zum Beispiel einen Schmugglerring zu zerschlagen, indem man alle beteiligten Schmuggler im Einsatzgebiet aufpürt und festnimmt oder man muss eine alter Dame aus dem Altersheim finden, die sich im Park verlaufen hat. Hinzu kommen verschiedene zufällige Aufgaben, die sich während der Schicht ergeben. Diese treffen als Notrufe ein und werden auf dem Bildschirm angezeigt. Randalierer müssen verhaftet und Verkehrsunfälle müssen untersucht werden. Hierbei werden beispielsweise wie im echten Polizeialltag die Personalien der Beteiligten festgestellt, Unfallautos abgeschleppt und Krankenwagen für Verletzte gerufen.
Zu den gestellten Aufgaben kommen jene, die der Spieler selbst entdecken und lösen kann. Es empfiehlt sich auch in Phasen, in denen gerade nichts ansteht mit offenen Augen durch das Zielgebiet zu streifen. So kann man falsch geparkte Fahrzeuge finden und abschleppen lassen oder bei Personenkontrollen Verdächtige erwischen, die auf der Fahndungsliste stehen und diese verfolgen und verhaften.

Natürlich kommt es hierbei auch zu spannenden Verfolgungsjagden. Flüchtende Personen werden zu Fuß durch die Stadt gejagt und verhaftet, Fahrer gesuchter oder gestohlener Fahrzeuge fliehen sobald sie die Aufmerksamkeit der Beamten erweckt haben und können mit dem herbeigerufenen Dienstahrzeug gejagt werden. In diesem Falle geht es dann mit Blaulicht und Martinshorn auf Verbrecherjagd. Das flüchtende Fahrzeug muss durch gewagte Fahrmanöver zum Anhalten gezwungen werden und anschließend muss der meist flüchtige Verdächtige gestellt und mit dem Verstärkungswagen abtransportiert werden.

Ärger auf der Nachtschicht
Wie im realen Leben müssen die Polizisten nicht nur tagsüber antreten. Auf Nachteinsätzen ist doppelte Vorsicht geboten. Nachts treiben sich unzählige Betrunkene und Randalierer umher. Auch kommt es oft vor, dass die Nachtschwärmer auf dem Weg in die Diskothek an nicht erlaubten Orten parken und vom Spieler abgeschleppt werden müssen. Generell ist die gesamte Spielwelt eine exakte Nachbildung der Wirklichkeit. Dem Spieler stehen Einsätze bei Sonnenschein, strömendem Regen und eben in der Nacht bevor. Ebenso wie die Umgebung sind auch die Aufträge und Notrufe, die die Polizei erreichen durchaus überzeugend und glaubwürdig. Selbstverständlich warten nicht nur spannende Auto Verfolgungsjagden und Schießereien auf den Spieler. Neben der Untersuchung von Verkehrsunfällen können auch Falschparker und Temposünder überführt werden.

Zur Lösung aller anfallenden Aufgaben stehen vielfältige Hilfsmittel zur Auswahl. Das wichtigste hierbei ist der PDA den jeder Polizist mit sich führt. Hiermit werden Fahrzeuge und Personen gescannt. Auf dem Display sind danach Name bzw. Kennzeichen zu sehen und ein Hinweis um es sich hier um eine gesuchte Person oder ein gesuchtes Fahrzeug handelt. Ist dies der Fall kommen weitere Werkzeuge zum Einsatz. Greift der Verdächtige die Ordnungshüter etwa an, hat man drei Optionen, sich zur Wehr zu setzen. Die weibliche Spielfigur führt stets eine Flasche Tränengas mit sich um Angreifer unschädlich zu machen. Ihr Kollege hingegen verfügt über schwerere Bewaffnung und kann sich mit einem Gummiknüppel oder im schlimmsten Fall mit der Schusswaffe verteidigen. Ist der Verbrecher gestoppt, kommen natürlich die Handschellen zum Einsatz. Zu guter letzt steht das Funkgerät auf dem Plan. Mit diesem kann der Spieler vier verschiedene Fahrzeuge rufen. Der Polizeiwagen der Streife kann jederzeit herbeigerufen werden. Weiterhin stehen ein Krankenwagen für Verletzte, ein Abschleppwagen und ein Transportwagen für verhaftete Personen zur Verfügung.

Zum Inventar der Streifenpolizisten gehören ebenso eine Kelle zur Verkehrskontrolle und eine Radarfalle mit der Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden können.
Zur gegenseitigen Absicherung sind die Polizisten jederzeit im Spiel zu zweit unterwegs. Während der Spieler die Kontrolle über je eine Figur seiner Wahl übernimmt, folgt ihm oder ihr die zweite Figur auf dem Fuße.

GTA auf der Seite der Guten
Genau wie in der Kultspiel-Reihe GTA (Grand Theft Auto) von Vice City kann sich der Spieler bei Polizei frei in einer erfundenen Stadt bewegen. Zu Beginn des Spiels stehen nicht alle Teile der Stadt zur Verfügung. Nach und nach werden der Streife des Spielers mehr und mehr Bereiche der Stadt zugeteilt, die er wärend seiner Dienstzeit überwachen muss. In der bewährten Third-Person Perspektive sieht man seinen virtuellen Ebenbildern auf ihren Streifzügen durch die Stadtbezirke über die Schulter. Im krassen Gegensatz zum Vorbild von Rockstar Games übernimmt man jedoch die Rolle der Gesetzeshüter statt die eines Schwerkriminellen der Gewalt und Verwüstung über die Stadt bringt.

Der Spielbildschirm von "Polizei" ist sehr übersichtlich und selbsterklärend gestaltet. Trotzdem bekommt man auf seiner ersten Streife eine exakte Einweisung und das Spiel und jeder Part der Steuerung wird genauestens vorgestellt und erklärt, sodass man gut behütet in das Spiel startet statt ins kalte Wasser geworfen zu werden, wie es heute leider bei zu vielen Spielen der Fall ist. Auch nach der ersten Runde durch die zu schützende Großstadt kann man jederzeit mit nur einem Mausklick die Hilfe aufrufen wenn man Rat bei einer anstehenden Aufgabe benötigt oder sich über die Funktion eines Hilfsmittels nicht mehr sicher ist. Im Spielgeschehen gibt eine Interfaceleiste am unteren Bildrand alle Funktionen die man benötigt. Hier finden sich die Gesundheitsanzeigen der beiden Figuren, die Möglichkeit das Hauptmenü auf zu rufen und natürlich alle Werkzeuge die dem Beamten zur Verfügung stehen, den man gerade setuert. Während man per Maus oder mit Hilfe der Tabulatortaste zwischen den Beamten wechselt können die Gegenstände mit den F-Tasten schnell gewechselt werden. Zwei Pop-Up Fenster am oberen Rand geben Auskunft über die anstehenden Aufgaben und während der Schicht eingehende Notrufe. Nach Klick auf diese wird die Navigation auf der Mini-map in der oberen rechten Ecke aktiviert. Diese kleine Übersichtskarte ist eines der wichtigsten Elemente des Displays. Nur mit ihrer Hilfe findet man sich schnell im Einsatzgebiet zu Recht und kann dem Navigationspfeil zum jeweiligen Einsatzziel folgen.

Grafik und Sound
Grafisch ist das Spiel nicht auf dem allerneusten Stand der Technik, was jedoch durch viel Liebe zum Detail und vor allem durch den gelungenen Versuch eine möglichst realistische Simulation des Alltags der deutschen Polizei zu schaffen mehr als Wett gemacht wird. Auch der Sound kann sich durchaus hören lassen. Eine sympathische Stimme gibt die Befehle der Zentrale durch und der Lärm der Spielstadt klingt als würde man sich direkt durch die Straßen Berlins bewegen. Die schrillen Sirenen der eintreffenden Dienstfahrzeuge wirken auch auf guten Soundanlagen überzeugend real und man ist geneigt seiner Spielfigur die Ohren zu zu halten wenn diese direkt neben einem Kranken- oder Polizeiwagen steht der mit Martinshorn am Unfallort eintrifft. Einzig einige kleinere Bugs stören das Gesamtbild hin und wieder. So kommt es oft vor, dass Verstärkungsfahrzeuge sich an Laternen oder Müllcontainern verharken und einige Sekunden brauchen um das Hindernis dann mit eher unwirklichen Manövern zu umfahren. Dies sind jedoch nur kleine Fehler, die vielleicht schon bald mit einem Patch behoben werden und den Spielspaß nicht trügen.

Vom Streifenpolizisten zum Polizeihelden
Die Identifikation des Spielers mit seinem Alter-Ego im Spiel wird stark erleichtert, da man die Figuren nach seinem Willen bennenen kann und somit der Eindruck entsteht, man würde wirklich zusammen mit einer Freundin oder einem Freund auf Streife gehen. Im Karrieremodus kann man sich durch ordentliche Ableistung vieler Schichten langsam immer weiter auf der Karriereleiter nach oben arbeiten. Für jede gelöste Aufgabe erhält man hier eine gewisse Punktzahl und am Ende der Schicht werden dann auch Belobigungen für besonders gut absolvierte Einsätze vergeben. Je besser man sich schlägt, desto schneller steigt man im Rang auf und erhält neue Einsatzbezirke, die es zu überwachen gilt. Doch nicht nur für die virtuellen Ordnungshüter gibt es viel zu erreichen. Auch der Spieler selbst kann während er seine Polizisten auf Streife steuert etliche Auszeichnungen und Erfolge freischalten. Diese sogenannten Achievements sind mittlerweile fester Bestandteil vieler erfolgreicher Spiele und bieten weiteren Anreiz zum spielen. Erfolge gibt es in vielen Arten und sie sind mal mehr und mal weniger schwer zu erreichen. So ist es kein Problem den Erfolg 50 Personen mit dem PDA zu scannen in nur einer Schicht frei zu schalten. Das Folge-Achievement für 500 gescannte Personen ist jedoch schon ein Stück harter Arbeit und erfordert einige Schichten und viel Lauferei im Zielgebiet. (Aber keine Sorge, für zu Fuß zurückgelegte Kilometer gibt es auch einen Erfolg.) Die wahren Profis können sich auch an die höchste Scanner Errungenschaft von sage und schreibe 5000 gescannten Personen wagen.

Mit "Polizei" ist es Rondomedia wirklich gelungen eine der wohl realistischsten Simulationen auf den Markt zu bringen, die momentan erhältlich sind. Kleinere grafische Mängel werden durch großen und vor allem lange anhaltenden Spielspaß überwunden. Man will sich automatisch vom kleinen Streifenpolizisten im Rang immer höher arbeiten und kämpft um möglichst viele Belobigungen. Die freischaltbaren Erfolge machen Spaß und bieten weiteren Grund die Stadt so gut wie nur irgend möglich vom Verbrechen zu beschützen. Abschließend lässt sich sagen, dass man nach jeder Streife in der virtuellen Stadt wirklich das Gefühl hat etwas Gutes getan zu haben auch wenn man nur virtuelle Bösewichte geschnappte hat. Man muss nicht immer einen der bösen Jungs spielen, um wirklich Spaß zu haben. Dies beweist Rondomedia eindrucksvoll mit "Polizei".

Punktewertung

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   Titel Polizei
   Genre Simulationsspiele
   Release 2011-06-30
   Systeme Windows 7
   Publisher rondomedia
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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