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Phantastische Film Box - Vol. 1 Review


2012-05-02  Spielemagazin  10 Likes  0 Kommentare 
Die "Phantastische Film Box" ist eine Sammlung bestehend aus 3 Filmen, die als Blu-Ray nun wieder in einer Box aufgelegt wurden. Die Produktion aus dem Hause mig filmgroup erschien am 8. März 2012 in den Regalen der Händler und ist dort offiziell für rund 16 Euro zu haben - allerdings ist die Sammlung mitterlerweile im Neuzustand zwischenzeit auch für unter 10 Euro zu finden.

Pontypool - Radio Zombie
Radio-Moderator Grant ist ein Urgestein der Branche und hat mittlerweile schon so ziemlich alles erlebt. Auch bessere Zeiten, denn diese liegen nun schon eine Weile hinter ihm. Nichtsdestotrotz hat er wieder einen Job bekommen, auch wenn er durch einige Weltverschwörungstheorien und plattem Enthüllungsjournalismus zuletzt eher negativ aufgefallen war. In dem kleinen Städtchen Pontypool hat er nun seine neue Arbeitsstelle gefunden und dort wird er von seiner zweiköpfigen Crew, beide weiblich, intelligent und gelassen, an solchen Eskapaden gehindert. In Pontypool gibt es allerdings ohnehin nichts spannendes zu berichten. Es passiert ja nichts in so einem Kaff"¦

Im sogenannten "Sunshine Chopper" sitzt Außenreporter Ken. Er sitzt aber nicht wirklich in einem Hubschrauber, wie man vielleicht meinen könnte, sondern eher auf einem Berg und hat von dort aus die Stadt und die umgebenden Wälder gut im Blick. Er ist es auch, der sich mit der Nachricht des Tages meldet: Am Krankenhaus scheint es zu einem Aufstand gekommen zu sein. Hunderte von Menschen haben sich dort versammelt und bedrängen das Gebäude. Kurz darauf kommt es zu tumultartigen Szenen, eine Explosion, Leichen. Wenig später rückt das Militär an, es kommt zu Erschiessungen, die Polizeit hat die Lage längst nicht mehr im Griff. Der Kontakt zu Ken bricht mehrmals ab"¦

Der Zuschauer sieht von all diesen Ereignissen nichts, sondern ist mit Grant und seiner Crew in dem Studio des Radiosenders gefangen und versucht sich genauso wie die Darsteller ein Bild von den Geschehnissen zu machen. Die Ereignisse überschlagen sich, die Emotionen kochen immer wieder hoch, dabei sind die Meldungen lange Zeit gar nicht bestätigt. Doch als die Rundfunk-Technikerin von einem mysteriösen Virus befallen wird. Zunächst wiederholt sie immer dasselbe Wort, dann geht sie auf die Jagd nach den anderen und letztlich spuckt sie Blut und stirbt. Doch was ist das für ein mysteriöser Virus? Wie verbreitet er sich?

Diese Kurzbeschreibung kann nicht mal ansatzweise ausdrücken, wie spannend der Film wirklich ist. Für eine B-Movie-Produktion ist der Film nicht nur toll in Szene gesetzt und toll besetzt, sondern auch technisch und qualitativ ganz weit vorne. Das Virus verbreitet sich immer weiter und aus einer Geschichte, die nach 08/15 klingt wird nach und nach ein überaus packender Horror-Thriller.

Fazit: Absolut sehenswerter Horrorthriller! Nicht durch das Prädikat "B-Movie" ablenken lassen, das hier ist Nervenkitzel auf höchstem Niveau.

Wasting Away - Zombies sind auch nur Menschen
Es beginnt, wie jeder Zombie-Slasher beginnt: Grellgrüner, totbringender Giftmüll-Schmodder verschwindet und ein paar völlig ahnungslose Teenager essen das Zeug und sind die Leidtragenden. So weit, so gut, denn ab hier geht's erst richtig los mit der Horror-Comedy. Denn "Wasting Away" zeigt das Geschehen aus der Sicht der Betroffenen.

Tim (Michael Terry), Cindy (Betsy Beutler), Mike (Matthew Davis) und Vanessa (Julianna Robinson) wollten nur einen ruhigen Abend genießen. Doch vergiftetes Softeis bringt eine unerwartete Wendung in ihr Leben, sie werden von Krämpfen zu Boden gerissen. Als sie wieder zu sich kommen, ist irgendetwas anders. Alle anderen bewegen sich plötzlich viel schneller und ergreifen beim Anblick der vier entweder schreiend die Flucht, oder versuchen sie mit allen Mitteln umzubringen. Sie selbst sind plötzlich ungewöhnlich stark und verkraften selbst Schusswunden und abgetrennte Gliedmaßen problemlos. Außerdem ist da noch diese seltsame Lust am Blutvergießen und ihre neu entdeckte Vorliebe für Menschenfleisch. Für Tim & Co. kann das natürlich nur eines bedeuten: Sie sind Supersoldaten und der Rest der Menschheit ist von einer unheimlichen Seuche befallen.

Was zunächst nach einer der üblichen Zombie-Kalauer klingt ist sowohl visuell wie auch inhaltlich überraschend. Die in schwarz-weiss gehaltenen Szenen zeigen die Welt, wie man sie kennt - sprich: Die Zombies sind Untote, röchelnd, ekelhaft und blutrünstig, die anderen Menschen sind "normal". Im nächsten Moment wechselt jedoch die Sichtweise, das Bild wird farbig und wir sehen wie sich die Zombies selbst sehen. Sie selbst wissen nämlich noch gar nicht was sie sind und denken alle anderen seien "infiziert". Herausgekommen ist ein buntes Durcheinander, bei dem insbesondere der Wechsel des Standpunkts immer wieder für eine Menge Spass sorgt.

So richtig absurd werden die Gags im Verlauf des Films. Die Vierergruppe hält sich für gesund, aber mit enormen Kräften ausgestattet (immerhin überlebt Tim einen direkten Schrotflintenangriff, zwar mit Loch im Bauch aber doch irgendwie "unverletzt"). Mike wiederum verspürt einen aufkommenden Hunger, weiß aber nicht genau was er essen will (es stellt sich später heraus, dass Gehirnmasse (!!) zu seinen neuen Fevoriten zählt), während sich Cindy und Vanessa aufopferungsvoll um ihre beiden Männer kümmern, denen später zunächst der Körper und auch der Pimmel abhanden kommt. Mehr wird aber nicht verraten.

Vor allem Julianna Robinson ist uns was die schauspielerische Leistung angeht besonders aufgefallen, aber auch die anderen Protagonisten liefern einen guten Job ab. In der ersten Hälfte des Films liebäugelten wir noch mit einer Wertung knapp über 80 Punkte, leider flacht der Film gegen Ende etwas ab. Dennoch: Wer auf unterhaltsame Zombie-Lacher steht, der darf ruhig einen Blick riskieren.

Unser Fazit: "Wasting Away" bietet schrille, aber unterhaltsame Zombie-Komik mit guter Besetzung und einigen netten Gags. Insbesondere der dauernde Wechsel des Standpunkt des Betrachters hat uns sehr gut gefallen. Technisch ist der Film ebenfalls einwandfrei!


"L'Auberge Rouge"

Frankreich im 19. Jahrhundert: Ein argloser Priester und sein Schützling sind zu Fuß auf dem Weg zum Kloster, eine illustre Reisegruppe holpert in einer Kutsche über unwegsames Gelände. Allesamt suchen sie des Nachts Zuflucht in einem abgelegenen Gasthaus in den düster nebligen Pyrenäen. Was sie noch nicht wissen: Das scheinbar nette Wirtshaus-Trio mordet in wenig christlicher Manier seine Gäste und verarbeitet sie zu delikater Wurst. Die tadellose Bewirtung ist eine Henkersmahlzeit.

Unser Fazit: "L'Auberge Rouge" wurde von Regisseur Gérard Krawczyk gekonnt in Szene gesetzt und kann insbesondere Dank des hervorragenden Ensembles auf ganzer Linie überzeugen. Ton- und Bildqualität sind ebenfalls sehr ansprechend, so dass einem gelungenen Fernsehabend nichts mehr im Wege steht.

Alles in allem eine sehr gelungene Collection für alle Freunde leichter Grusel- und Horrorfilme. Insbesondere Pontypool ist ein echtes Highlight, aber auch die beiden anderen Filme sind mehr als nur Lückenfüller.

Punktewertung

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   Titel Phantastische Film Box - Vol. 1 [Blu-ray]
   Genre
   Release 2012-03-08
   Systeme
   Publisher Euro Video
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
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