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Patrizier IV Review


2010-10-26  Uhltak  14 Likes  0 Kommentare 
Hummel Hummel, Ihr Landratten, über den Atlantik, über die Ost- und Nordsee sind wir geschippert in "Patrizier IV", aus dem Hause Gaming Minds das Kalypso Entertaiment vertreibt, welches einen guten Eindruck hinterlässt.

Alles begann in Lübeck
Wenn man von Lübeck spricht, denkt man nicht gleich daran, dass es sich hier um eine Weltstadt handelt. Wenn man aber die Geschichte kennt, weiß man das Lübeck zur Zeiten von Kaiser Friedrich II oder Kaiser Ludwig eine von den Städten war, die es richtig gut getroffen haben. Und hier beginnt unsere Karriere. Unser Onkel, ein reicher Kaufmann mit hohem ansehen, zieht sich langsam aus dem Geschäft zurück und hinterlässt uns ein "Starter Paket", das etwas Geld, eine Schnigge (ein Segelschiff) und einen Kontor beinhaltet in Lübeck. In guten Videos die in Spielgrafik gehalten sind wird uns Schritt für Schritt gezeigt, wie man erfolgreich die ersten Schritte absolviert.

Mit Lübeck als Heimatstadt gilt unser erstes Ziel unseren Ruf in der Stadt zu steigern und zum Großhändler aufzusteigen. Der Ruf ist wichtig um von der hiesigen Handelsgilde aufgenommen zu werden, welche uns Privilegien gewährt wie beim Baumeister der Stadt Wohnhäuser in Auftrag zu geben oder eigene Produktionsstätten zu errichten. Um das zu erreichen heißt es handeln, handeln und nochmals handeln! Wir beladen unser erstes Schiff mit Salz und Bier und schippern nach Oslo, warum nach Oslo? Auf der Karte sind bei allen Hafenstädten Symbole verzeichnet die angeben was gerade an dringendsten benötigt wird. Ergo, bezahlt die Stadt meist die höchsten Preis für diese Handelsware. Mit 30 Fässern Salz und Bier kommen wir in Oslo an und machen einen satten Gewinn. Im Gegenzug kaufen wir Holz und Eisen ein und verkaufen das wiederum in Lübeck um die hiesigen Werkzeugmacher zu unterstützen.

In dem dynamischen Handelssystem, wie hier in "Patrizier IV", zeigt sich die Komplexität und Raffinesse die Entwickler Gaming Minds sich ausgedacht hat. Dabei gilt es beobachte den Markt, kenne die Produktionsstätten, sei gierig aber nicht um jeden Preis und schlage aus Katastrophen Gewinn. So können wir zwar alle Waren einer Stadt aufkaufen, machen uns aber damit nicht sonderlich beliebt, was unseren Ruf bei der Stadt stagnieren oder sinken lässt und uns später beim Eintritt in die örtliche Handelsgilde Probleme macht. Darum gilt es eine Balance zu finden und billig einzukaufen, gerade Waren die produziert werden in der Stadt und im Überfluss vorhanden sind, diese können wir auch stärker abnehmen zu einem fairen Preis. Beim Verkauf in einer anderen Stadt verdienen wir uns so eine goldene Nase und steigen immer mehr auf. Relativ schnell können wir uns dann ein zweites Schiff leisten und optimieren unsere Handelswege.

Schlechte Nachrichten wie eine Belagerung in Stockholm oder eine Hungersnot in Danzig sind für die Menschen dort sicher ärgerlich, für den gewieften Hansehändler aber Musik in den Ohren. Da meistens Lebensmittel in diesen Städten ausgehen können wir mit Weizen, Käse und Stockfisch uns in diesen Städten was dazuverdienen und eine gute Tat vollbringen.

Mit dem Gilden Eintritt geht es weiter
Haben wir die 40% Ruf Marke erreicht in Lübeck können wir uns in die Gilde von Lübeck einkaufen und haben somit das Recht Produktionsstätten zu errichten. Sogleich bauen wir Getreidefarmen vor der Stadt, einen Werkzeugmacher und ein paar Salzbergwerke.

Für die Menge an Produktionsstätten errichten wir ebenfalls Wohnhäuser in der Stadt wo unsere Arbeiter einziehen können und uns noch Mieteinnahmen bescheren. Die Produzierte Ware wird in unserem Kontor eingelagert. Nun können wir entscheiden ob wir weiterhin bestimmte Waren auf dem Marktplatz einkaufen oder aus unserem Kontor holen oder aus unserem Kontor heraus verkaufen.

Da unsere Betriebe ebenfalls Rohstoffe benötigen die nicht in Lübeck hergestellt werden, kaufen wir ein weiteres Schiff das als Versorgungsschiff eingesetzt wird. Mittels automatisierter Handelsroute, lassen wir automatisch in Lübeck Salz und Bier einladen, welches wir in Bergen verkaufen, kaufen wiederum Eisen, Holz und Stockfisch, schippern dann nach Oslo wieder verkaufen den Stockfisch und kaufen dort ebenfalls Eisen und Holz auf das dann nach Lübeck fährt und dort im Kontor eingelagert wird. Das Endprodukt Werkzeuge wird dann wieder verkauft was einen satten Gewinn abwirft. Gegen später läuft es darauf hinaus immer mehr Schiffe mit diesen Komplexen Handelsrouten einzuspannen und feste Waren einzukaufen und zu verkaufen. Um dem Problem von Piraten entgegenzutreten können in der Werft Kanonen hinzugekauft werden für das Schiff oder man stellt ein weiteres Schiff in den Konvoi ein welches als Begleitschiff dient und dieses Verteidigt. Wird man angegriffen oder verdingt sich selber als Pirat, können wir mittels automatischen Schlachtentscheid den PC das Ergebnis errechnen lassen oder uns selbst in die Schlacht begeben, man stellt aber schnell fest das diese etwas langweilig und langwierig ist...

Haben wir genug Reichtum angehäuft, konzentrieren wir uns mehr auf den Ausbau unserer Macht im Norddeutschen Raum. Da wir nur genug Ruf benötigen in den anderen Städten,so konzentrieren wir uns Stück für Stück darauf mit einem Teil unserer Flotte die Bedürfnisse der Stadt zu befriedigen in dieser wir einen Kontor aufbauen und das Baurechte erwerben wollen. Warum wir das machen, um unser Warenangebot zu erweitern und auszubauen um Stück für Stück zum selbstversorger zu werden, warum teuer importieren wenn man alles selber machen kann?
In Lübeck bauen wir weiter Häuser, spenden an die Kirche und erledigen Aufträge für die Stadt um mehr Einfluss zu erlangen, bis wir beliebt genug sind um dem Stadtrat vorzuschlagen eine Universitäten oder einen Dom bauen zu lassen. Oder wir kandieren selber für das Amt des Bürgermeisters. Kommt es zur Wahl, haben wir in Lübeck die Macht aber auch Pflichten zu erfüllen. Wie zum Beispiel den Landherren seinen Tribut im Form von Steuern abgeben. Wird dies nicht gemacht, kann es sein das dieser seine Armee aus schickt und die Stadt belagert. Indirekt können wir nur mit dem Bau von Wehrtürmen uns behelfen. Soldaten rekrutieren oder Echtzeitkämpfe bleiben dem Branchenprimus "Anno 1xxx" vorbehalten.

Eine richtige gute Wirtschaftssimulation ist es geworden. "Patrizier IV" ist gut und macht Spaß. Fans der Serie, Handelsfüchse oder Wirtschaftsstudenten im achten Semester werden von der Standardkampagne etwas unterfordert sein da der Schwierigkeitsgrad zu moderate ist. Es gibt aber zum Glück härtere Szenarien wo Profis zeigen können was sie drauf haben. Leider hat das Spiel große Längen, diese äußern sich in den Phasen beim Aufbau eines neuen Kontors in einer neuen Stadt, da man etliche Minuten nur die Seekarte anstarrt und wartet bis die automatisch fahrenden Schiffe wieder Ware abliefern und aufladen und somit Geld und Ruf uns bescheren. Die Lernkurve ist ebenfalls nicht sehr steil und in kürzester Zeit hat man das Model von Angebot und Nachfrage verstanden, weiß wo man Schnäppchen einkaufen kann, wo es die teuren Luxuswaren gibt und wo man diese wieder teuer verdingen kann. Trotzdem das Spiel hat Charme auch wenn die Grafik etwas opulenter hätte sein können.

"Patrizier IV" von Entwickler Gaming Minds und von Kalypso Entertaiment macht eine gute Figur und bietet eine solide und interessante Wirtschaftssimulation mit Aufbau- Elementen an. Die mangelhaften Seegefechte welche nicht genug tiefe und Taktik haben sind zwar ärgerlich, machen aber nicht den Charme des Spiels aus und dieser liegt im Handeln, Reich werden und sich Macht verdienen!

Punktewertung

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   Titel Patrizier IV PC
   Genre Simulationsspiele
   Release 2010-09-02
   Systeme Windows 7
   Publisher UBI SOFT
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 6 Jahren Jahren
   Homepage
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