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Outlast Review


2015-05-21  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
Wer dachte Survivalhorror wäre eine einfach zu definierende Sparte in der Spieleindustrie, der irrt sich gewaltig. Der Horrortitel "Outlast" vom Indie Studio "Red Barrels" setzt in dieser Hinsicht neue schockierende Maßstäbe.

Der Ausstieg als Einstieg
Nach einem kurzen, aber knackigen Text, der uns nur grob über das Spielprinzip und das Auftauchen von Gewaltinhalten aufklärt, starten wir das Spiel aus der immerwährenden Ich-Perspektive in einem Auto auf dem Weg zum "MOUNT MASSIVE ASYLUM";einer Nervenheilanstalt irgendwo in den Vereinigten Staaten. Kurz vor dem Haupttor der Einrichtung fällt das Autoradio aus, was auf eine atmosphärische oder von Menschenhand herbeigeführte Störung hindeutet. Am Rückspiegel baumelt seelenruhig unser Presseausweis vor sich hin, denn wir sind ein Enthüllungsreporter der einem anonymen Hinweis nachgeht;in der Anstalt würden grauenvolle und unmenschliche Dinge vor sich gehen.

Point of NO Return
Bevor wir aussteigen nehmen wir noch ein Dokument und einen Camcorder samt Batterien an uns, welche essentiell wichtig für den gesamten Spielverlauf wird. Diese Akte enthält das Schreiben eines Mitarbeiters der Murkoff Corporation;dem Konzern der laut diesem Angestellten für die grausamen Experimente im Inneren des Gebäudes verantwortlich ist. Kaum haben wir alles beisammen schließt sich hinter uns unwiderruflich das Tor und wir sind gezwungen unseren Trip fortzusetzen. Ohne Umschweife wird unser erstes Missionsziel oben eingeblendet:

Untersuche die Nervenheilanstalt "Mount Massive"
Während wir uns mit der üblichen WASD-Steuerung fortbewegen wird uns immer wieder kurz und knapp erläutert mit welcher Taste wir uns ducken, sprinten oder den Camcorder aktivieren können. Dank der schon in "Amnesia - The Dark Descent" verwendeten PhysikEngine können wir Einfluss darauf nehmen ob wir eine Tür langsam und leise oder gegenteilig abrupt und schnell öffnen wollen.
Über ein nur noch teilweise vorhandenes Baugerüst dringen wir in das Gebäude ein, denn der Haupteingang ist wie zu erwarten natürlich hermetisch verschlossen.

Im Dunkeln ist gut Munkeln"¦
Kaum im Inneren der Anstalt angekommen geht das Licht aus und wir lernen, wie wir den Nachtsichtmodus unserer Kamera benutzen, welcher von nun an grundlegend über Leben und Tod, sowie Fortschritt und Niederlage entscheidet. Es gibt nämlich Bereiche des Gebäudes die komplett im Dunkeln liegen und oftmals erschließen sich Lösungs- und vor allem Fluchtwege erst dann, wenn wir jeden Winkel eines Raumes ausgeleuchet haben. Der Restlichtverstärker ist allerdings sparsam und mit Bedacht zu benutzen, denn anders als der normale Aufnahmemodus verbraucht dieser Batterie-Energie, welche oftmals sehr selten sind und wir können maximal 10 davon gleichzeitig besitzen.

Lauf"¦Lauf so schnell du kannst"¦
Schnell werden wir feststellen das wir außer dem Camcorder und den Klamotten die wir tragen nichts, aber auch rein gar nichts aufnehmen oder finden können;die Batterien mal außen vor. Also auch keine Waffen öder ähnliches. Dumme Sache, denn öfter als uns lieb ist werden wir von verstümmelten und/oder mutierten Insassen und missglückten Experimenten der Murkoff Corporation verfolgt und erbarmungslos gejagt. Unsere einzige Chance zu überleben ist wegzulaufen und uns zu verstecken;entweder unter Betten, hinter Möbeln oder in klassischen Metallschränken. Oftmals müssen wir hierbei auch noch über umgestürzte Betten oder ganze Regalformationen springen, was dem Spiel einen nicht zu verachtenden Parcour Flair verleiht.

Nichts für schwache Nerven
Neben kniffligen Rätseln, wie etwa das aktivieren mehrerer Ventile oder dem Finden eines Schlüssels pflastern immer wieder stark verstümmelte Leichen oder deren Einzelteile unseren Weg durch die Anstalt. In der Kanalisation finden wir beispielsweise einen (zum Glück) verschlossenen Raum voller Leichen, Leichenteilen und Berge von stinkenden Eingeweiden. Wem bei diesem, beziehungsweise solchen Anblicken übel wird, sollte das Spiel besser beiseite legen, denn das ist in Mount Massive schon fast normal.

Langeweile kommt hier nicht auf"¦
Ganz im Gegenteil. Irgendwann legen wir ein paranoides Verhalten an den Tag und vermuten hinter jeder Tür oder Ecke den nächsten Gegner der uns ans Leder will. Wer hier einfach nur durchrennt in der Hoffnung das Spiel schnell durchzuspielen wird hier ganz schnell in seine Schranken gewiesen.

Fazit und Preis/Leistungsverhältnis:
Outlast ist nicht ohne Grund mit der USK:18 belegt und sollte wohlüberlegt gespielt werden. Für rund 20 Euro bekommt man gute 8 bis 10 Stunden Spielspaß geboten, was durchaus gerechtfertigt ist. Für denselben Preis bekommt man auch den DLC "Whistleblower", welcher die Vorgeschichte der im Hauptspiel erzählten Handlung darstellt.

Ein Horrorabenteuer das in Punkto Adrenalinkick und Ekelfaktor seinesgleichen sucht.Nichts für schwache Nerven!

Punktewertung

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