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London 2012: Das offizielle Videospiel der Olympischen Spiele Review


2012-07-25  syskorn  10 Likes  0 Kommentare 
Das Jahr der Fußball-EM ist auch das Jahr von Olympia. 2008 noch in Beijing, gastiert dieses Mal das "Olympische Feuer" in London. Da lässt sich SEGA, die die offizielle Lizenz für Olympia-Videospielumsetzungen besitzen, natürlich nicht zweimal bitten und schiebt die Versoftung in die Händlerregale. Konnte man die Umsetzung der Olympischen Spiele 2008 als mittelmäßig bis solide bezeichnen, macht SEGA mit LONDON 2012 einen wichtigen Schritt nach vorne und schafft es aufs Bronze-Treppchen.

Olympia Live in London
Der Spieler hat am Anfang erstmal die Qual der Länderwahl vor sich. Ganze 36 Staaten haben es ins Spiel geschafft und somit alle großen Staaten. Wer auf abgefahrene Länder gehofft hat, wird enttäuscht sein. Die zweite große Enttäuschung: Keine echten Sportler stehen zur Wahl. Kein Schwimmduell zwischen Michael Phelps und Paul Biedermann. Keine Weltrekorde in der Leichtathletik mit Usain Bolt und keine Ballwechsel zwischen Chinesen und Timo Boll im Tischtennis. Versteht man gar nicht, wieso SEGA diese weltberühmten Sportler nicht ins Spiel integriert. So hätte der Spieler einen erhöhten Bezug zu seinem Charakter gehabt. Nun ja, wir müssen uns mit fiktiven Sportlern abgeben. Vielleicht gibt sich SEGA in vier Jahren einen Ruck.

Gefallen tut aber die Art der Inszenierung. Die ist im Live-Übertragungs-Look gehalten, das sorgt für eine tolle Atmosphäre. Beginnen kann der Spieler im "Story-Modus". Dieser umfasst drei Wochen. Euer Kalender ist prall gefüllt mit Disziplinen . also ran ans Eingemachte. Wir bekommen zwar vorgegeben, welche Disziplinen wir an dem Tag bestreiten können, man muss aber nicht jede davon abarbeiten. Also wenn ihr kein Bock auf Hürdenlauf habt, einfach im Auswahlbildschirm nicht anklicken. Was einem sofort auffällt: Man muss sich in den Disziplinen nicht einen am Controller abdrücken und -rütteln. Zum Teil reichen ein Knopf und leichte Bewegungen an den Sticks. Dass die Ausführung aber dennoch schwer zu meistern ist, merkt man nach ein paar Versuchen. Beispiel: Beim Speerwerfen haben im Test die ersten zwei Würfe überhaupt nicht geklappt. Der dritte Wurf wiederum ging 95m! Das liegt nur 3m unter dem Weltrekord. Nach 50 weiteren Versuchen hat sich herausgestellt, dass die 95m reines Glück waren. Wenn wir gerade beim Speerwerfen sind, kann man auch kurz auf die Steuerung anhand dieser Disziplin eingehen. Mit x setzt man den Sportler in Bewegung und versucht so gleichmäßig wie nur möglich den Balken im oberen Drittel zu halten. Nach einigen Metern wird die Geschwindigkeit eingefroren und man muss möglichst gerade den Stick nach unten ziehen. In der Zwischenzeit sieht man am Bildschirm einen Winkelzähler. Den Stick im richtigen Moment, so bei 35°, wieder gerade hochdrücken und schon flitzt der Speer Richtung Weltrekord. Das Ganze darf auch nicht zu spät passieren, sonst übertritt man die Grenzlinie und dann ist der Wurf ungültig. Die anderen Disziplinen funktionieren zum Teil ähnlich. Die Finger solltet ihr aber vom Tischtennis lassen. Die Steuerung funktioniert sehr ungenau und daher verliert man sofort die Lust daran. Einige Disziplinen lassen sich auch mit dem Playstation Move Controller spielen, was auch ganz gut funktioniert, aber nicht unbedingt für einen Spaß-Boost sorgt. Das Spiel bietet auch noch einen Onlinemodus mit Bestenlisten. Toll: Alle Medaillen, die man online gewinnt, werden dem ausgewählten Land zugeschrieben und das spiegelt sich im Online-Medaillienspiegel wider.

Sieht nicht schlecht aus
Grafisch muss sich LONDON 2012 keinesfalls verstecken. Die Charaktere sind ansprechend modelliert und auch die Gesichter sehen ganz gut aus. An den Animationen müssen die Entwickler noch etwas arbeiten, die wirken etwas hakelig. Wiederum richtig gut gelungen sind den Grafikern die Stadien und die Menüführung. Das ist alles sehr hübsch und versüßt einem das Auge bei den kurzen Ladezeiten. Insgesamt ist der Mix aus Realismus und Arcade stimmig. Die Musikuntermalung weiß auch zu gefallen, die Sprecher fallen aber zurück, da sie sich ziemlich schnell wiederholen. Ein Problem, was man aus fast allen Sportspielen kennt.

Gelungene Umsetzung der diesjährigen Olympischen Spiele, die aber nur kurzfristig unterhält.

Punktewertung

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