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Lego Horizon Adventures Review

Spielerisch, charmant und familientauglich


30.11.2025  Captain  PS5  0 Likes  0 Kommentare 
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Lego Horizon Adventures ist eines dieser Spiele, bei denen man anfangs skeptisch ist und irgendwann merkt: „Okay… das funktioniert viel besser, als ich dachte.“ Guerrilla Games und das Lego-Team haben hier kein simples Spin-off abgeliefert, sondern eine spielerisch zugängliche, humorvolle Neuinterpretation von Horizon Zero Dawn.

Wer Aloys ursprüngliche Reise kennt, wird natürlich sofort merken, dass vieles vereinfacht wurde. Die Geschichte ist kürzer, der emotionale Tiefgang geringer und die dramatischen Momente wirken eher wie ein liebevoll gemeintes Augenzwinkern. Gleichzeitig bleibt der Kern von Horizon erhalten: Maschinen jagen, Bauteile abschießen, Charaktere treffen, durch ikonische Regionen reisen. Nur eben im Lego-Stil – leichter, bunter, familienfreundlicher.

Das Ergebnis ist ein Abenteuer, das sowohl Fans der Reihe als auch jüngere Spieler abholt. Es fühlt sich ein bisschen an wie ein Filmabend, bei dem man eine Lego-Version seines Lieblingsfilms sieht: Nicht so intensiv wie das Original, aber dafür durchweg unterhaltsam.

Bekannte Regionen, neu inszeniert
Die Kampagne führt durch vertraute Orte wie die Sacred Lands, die Schneeregionen der Snowchant Mountains oder die glühend heiße Sunfall-Wüste. Die Lego-Optik verleiht diesen Gebieten einen ganz neuen Charme – detailliert, verspielt und voller kleiner Gags. Besonders schön: Die Level wirken wie Dioramen, in denen Lego-Steine und Horizon-Architektur kreativ miteinander verschmelzen.

Beim Design geht das Spiel jedoch auf Nummer sicher. Viele Abschnitte folgen einem vorhersehbaren Muster:
  • kurze Erkundung
  • Arena-Kampf gegen Maschinen
  • ein paar Sammelobjekte
  • ein Mini-Event am Ende


Nicht schlecht – aber dadurch bleibt wenig Raum für Überraschungen. Das typische Lego-Prinzip „leicht, aber charmant“ trifft hier den Nagel auf den Kopf.

Eine bunte Gruppe, die viel Spaß macht
Aloy wird von einer Reihe neuer und alter bekannter Figuren begleitet – darunter Rost, Teersa, Erend oder Varl. Sie alle dürfen dieses Mal freier, witziger und ein bisschen überzeichneter sein, was wunderbar zum Lego-Konzept passt. Besonders gelungen ist die große Wiederkehr der Originalsprecher, die hier mit hörbarer Freude ihre Rollen neu interpretieren.

Ein Highlight: Sylens als DJ. Ja, richtig gelesen. Es wirkt gönnerisch schräg, aber erstaunlich passend für den Lego-Humor.

Kämpfe: Einfach, aber überraschend spaßig
Die Lego-Version des Horizon-Kampfsystems macht durch die Bank Spaß: Maschinen haben ihre markanten Schwachpunkte, die man gezielt abschießen kann, und Elementarwaffen sorgen für taktische Abwechslung. Das Ganze wird begleitet von einem kleinen Skill-System – einfach, aber motivierend.

Je nach Schwierigkeitsgrad kann es sogar herausfordernd werden. Auf hohen Stufen teilen einige Maschinen kräftig aus, was den Kämpfen mehr Spannung gibt, ohne den Lego-typischen Spaß zu gefährden.

Ein kleiner Knackpunkt ist die Zufälligkeit von Items und seltenen Waffen. Manche Herausforderungen verlangen bestimmte Elemente – und wenn diese gerade nicht droppen, wird es unnötig zäh.

Viel zu sammeln, viel zu gestalten
Die Personalisierungsmöglichkeiten gehören zu den größten Stärken des Spiels:
  • – über 100 Gold- und Rotsteine
  • – neue Outfits
  • – Tonics, die das Spielgefühl verändern
  • – ein anpassbares Mother’s Heart als Hub


Das Community-Board mit seinen Aufgaben motiviert immer wieder zu kleinen Abstechern und belohnt kreative Anpassungen. Genau dieses „ein bisschen rumspielen“ macht Lego Horizon Adventures so charmant.

Wunderschönes Lego-Horizon – mit toller Musik
Optisch ist das Spiel ein echtes Highlight. Die Maschinen wirken großartig in Lego-Form, die Landschaften sind detailreich und farbenfroh, und die Animationen sitzen. Besonders die Musik überzeugt: Sie mischt klassische Horizon-Stücke mit fröhlichen, modernen Beats – inklusive eines „Post-Apocalyptic Dance Party“-Tracks, der sofort im Ohr bleibt.

Aber: Die Tiefe des Originals erreicht es nicht
Lego Horizon Adventures ist nicht dafür gemacht, ein vollwertiger Ersatz für Horizon Zero Dawn zu sein. Dafür fehlen die offenen Gebiete, die komplexen Systeme, die emotionale Wucht. Auch versteckte Geheimnisse, Rätsel oder alternative Wege – typische Lego-Elemente – sind deutlich reduzierter als in anderen Lego-Ablegern.

Es ist ein leichteres, zugänglicheres, humorvolles Erlebnis. Und das ist völlig in Ordnung – solange man genau das erwartet.

Lego Horizon Adventures fühlt sich an wie eine liebevoll gebaute Mini-Version von Horizon Zero Dawn, die vor allem eines will: dir Spaß machen, ohne dich zu überfordern. Die Kampagne ist charmant, leicht zugänglich und voll kleiner LEGO-Gags, die das ernste Horizon-Universum überraschend gut auflockern. Die Maschinenkämpfe funktionieren im LEGO-Stil hervorragend, die Optik ist farbenfroh und die Musik mischt bekannte Horizon-Themen mit frischen, tanzbaren Beats. Gleichzeitig merkt man dem Spiel an, dass es simpler aufgebaut ist: Die Level folgen oft demselben Muster, richtige Rätsel fehlen, und wer das große Abenteuergefühl des Originals sucht, wird hier nicht fündig. Trotzdem funktioniert die Mischung erstaunlich gut. Kurzum: Kein episches Horizon – aber ein warmes, fröhliches Abenteuer, das dir zuverlässig ein Lächeln in die Fresse tackert.

Punktewertung

Gameplay
80
Grafik
78
Sound
80
Steuerung
75

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