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Landwirtschafts-Simulator 2013 Review


2014-01-04  Spielemagazin  8 Likes  0 Kommentare 
Bereits seit einigen Jahren gibt es immer wieder Simulationen, die es Computerspielern vor dem heimischen PC ermöglichen, das Leben eines Landwirtes zu führen. Oder zumindest seiner Arbeit nachzugehen. Dann darf man fleißig Traktor und andere Maschinen fahren, die Felder bestellen und sich mit dem lieben Nutzvieh auseinander setzen. Nachdem diese Simulationen auf dem PC mehr oder weniger erfolgreich, aber schon seit vielen Jahren existieren, wurde nun der Sprung auf die schon mittlerweile nicht mehr ganz so aktuellen Konsolen gewagt: Sowohl für Xbox 360, als auch für die PlayStation 3 wurde nun mit "Landwirtschafts-Simulator 2013" ein Ableger geschaffen. Wir haben für euch getestet, ob und wie gut das auf der Konsole funktioniert und ob es überhaupt notwendig ist, eine Konsolenversion auf den Markt zu bringen.

Das Ende des gemeinsamen Landwirtschaftens
Im Prinzip handelt es sich bei der Konsolenversion um eine eins-zu-eins Portierung des Spiels, das bereits für den PC erschienen ist. Im Prinzip gibt es nur zwei Unterschiede, die sozusagen die gute und die schlechte Nachricht des Titels sind: Die gute Nachricht ist, dass sich das Prinzip nicht geändert hat und man sogar noch die US-Erweiterung mit neuer Farm und Karte direkt integriert dazu bekommt. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass der Koop-Modus wegfällt - was gleich eine große Portion des Spaßes ebenfalls wegfallen lässt. Manchen Spielern gefällt es möglicherweise, das Feld zu bestellen, es umzugraben, die Saat und den Dünger auszufahren und so Getreide anzubauen. Aber mit einem Freund ist das gemeinsame Arbeiten wesentlich interessanter und hat bei der PC-Version für etliche Stunden Spielspaß gesorgt. Natürlich liegt die Faszination des Spieles darin, dass man mit einem riesigen Mähdrescher über die Ländereien fährt, doch fällt hier bereits nach weniger Spielzeit auf, dass einfach viel Potential liegen gelassen wurde. Vielleicht gehören wir einfach nicht zu der Zielgruppe des Titels, doch fehlt uns die Abwechslung: Wenn wir das gleiche Feld drei bis vier mal hintereinander abfahren müssen, sich dabei nichts ändert und wir sogar noch auf ein sehr tiefes Tempolimit achten müssen (sonst verliert man nämlich Anhänger und ähnliche Gerätschaften), dann fehlt uns einfach der Anreiz.

Aber selbst, wenn man diese simulierte Langweile mag und einfach die Ruhe genießen möchte, dann kommt man nicht umhin, die schlechte Umsetzung des Gameplays zu kritisieren: Es kann doch nicht so schwer sein, Reifenspuren in ein Spiel zu implementieren, bei dem es darum geht, mit einem Traktor über ein Feld zu fahren. Auch ein Schadensmodell sucht man vergeblich: Wenn wir mit unserem Traktor aus Versehen oder absichtlich einen Unfall verursachen, uns dabei einmal komplett über das Dach hinweg drehen und dann ohne eine einzige Delle weiterfahren, dann hat es sich schnell mit der Realität. Auch Hindernisse sind ein Rätsel, denn tatsächlich kann man mit seinem Traktor einfach durch Sträucher und sogar Menschen fahren, ohne dass irgendetwas passiert. Dafür sind Häuser undurchdringlich und halten einem mehreren Tonnen schweren Gerät, das mit Höchstgeschwindigkeit durch sie durchfahren möchte, ohne Probleme stand. Aber das ist noch nicht alles: Fällt ein Gerät um - zum Beispiel ein Wassersilo, mit dem die Kühe auf der Weide getränkt werden - dann ist es verloren. Für immer. Man kann es nicht aufrichten, bewegen oder gar wieder an den Traktor dran hängen. Einzige Möglichkeit: Mit Verlust verkaufen und direkt einen neuen Anhänger anschaffen. So funktioniert wohl die Marktwirtschaft.

Grafik ist nicht alles - aber das Auge spielt mit!
Wir gehören nicht zu denen, die ein Spiel deshalb ablehnen, weil es eine schlechte Grafik besitzt. Doch wenn das Gameplay nicht stimmt und dann noch eine Grafik mit dazu geliefert wird, die vor zehn Jahren bereits nicht mehr aktuell war, dann sind wir wirklich enttäuscht. Genau dieses Problem gibt es bei "Landwirtschafts-Simulator 2013": Die Felder wirken oft wie eine einzige Masse an zusammen gematschten Farben, ständig gibt es einen Abfall der Bildrate und dazu kommt noch ein Flimmern, das dafür sorgt, dass wir erst einmal die Verpackung nach Hinweisen bezüglich möglicher epileptischer Anfälle durchsucht haben. Technisch gesehen ist das Spiel einfach eine Katastrophe. Glücklicherweise gibt es noch die zufälligen Missionen, die ein wenig Abwechslung in den traurigen Trott bringen könnten. Doch scheinbar tauchen diese nach einem Zufallsprinzip auf und passen dann mitunter überhaupt nicht in die aktuelle Aufgabe. Beispiel-Mission: Schaffe Produkt X von Punkt A nach Punkt B unter der Verwendung von Gerät Y. Realität: Wir besitzen weder Gerät Y, noch sind wir in der Nähe von Punkt A oder B. Gerade in den Anfangszeiten besitzt man nicht einmal genug Geld, um sich die benötigten Geräte zu leisten und kann deshalb die angeboten Missionen überhaupt nicht spielen.

Es ist ganz einfach: Wer auf langweilige, beinahe zenartige Fahrten mit Landwirtschaftsgeräten steht, der wird wohl auch hier zuschlagen. Doch "Landwirtschafts-Simulator 2013" ist keinesfalls ein Paradebeispiel der modernen Technik oder von kreativen Ideen. Die vielen Bugs, unausgereiften Möglichkeiten und die schlechte grafische Leistung sorgen dafür, dass das hoffentlich der letzte Ausflug solcher Simulationen für Konsolen war.

Punktewertung

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   Titel Landwirtschafts-Simulator 2013 (PS3)
   Genre
   Release 2013-09-05
   Systeme PlayStation 3
   Publisher astragon Software GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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