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Kreator - Phantom Antichrist Review


2012-07-08  DasStampa  14 Likes  0 Kommentare 
Kreator, eine Band, die ihres Gleichen sucht... Und in den nächsten 19816476 Dekaden wohl nicht finden wird. Es gibt kaum eine metallische Spielkapelle, die so unverwechselbar ist, wie die Thrash-Urgesteine aus dem Ruhrpott. Schier unglaublich ist der Erfolg dieser Band, die sich stets selbst treu geblieben ist und sich trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, immer weiter entwickelt haben. Aller guten Dinge sind drei...zehn, denn Phantom Antichrist ist mittlerweile der 13. studiomusikalische Wonneerguss der Essener. Das meiner Meinung nach interessante an Kreator ist, dass sich, gerade bei den neueren Alben, keines wie das andere klingt und phänomenal, dass man doch erkennt, dass es sich bei der jeweiligen Band um Kreator handelt. Ihr merkt, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr so recht heraus... Und das aus verflucht gutem Grund. Die neue Scheibe, ich nehme jetzt schonmal die Spannung, ist ein fulminantes Meisterwerk, welches einmal mehr einschlägt, wie nur Kreator einschlagen können. Das Weiterlesen lohnt sich dennoch, denn meine Beschreibung der Songs soll euch a) reell heiß machen auf eines DER Metalalben 2012 schlechthin und b) habe ich irgendwo einen Fehler eingebaut. Wer eben diesen findet, bekommt von mir persönlich einen lustigen Witz per Mail zugesandt. Also, begleiten wir den Phantom Antichrist in die metallischen Gefilde und toben uns mal so richtig aus. Bitte flippen Sie JETZT aus!

"Mars Mantra" ist das seichte Intro, leicht, mystisch, gedankenverloren spielt die Gitarre, als würde sie sich gar nichts dabei denken. Bis die Drums einschlagen und es nach und nach schneller wird, die Spannung steigt, bis schließlich... der "Phantom Antichrist" sich erhebt, die Metalgemeinde zu vernichten... im positiven Sinne versteht sich. Alter Schwede, das Ding rockt aber mal reell. Melodisch und brutal zugleich, das schaffen so nur Kreator!

Oh, jetzt kommt einer meiner Favoriten auf dem ganzen Album. Ein Song mit einem derartigen Ohrwurmeffekt, dass ich mir vor Wollust meine vom Headbangen nassgeschwitzten Haarspitzen lecken würde... Genial! "From Flood Into Fire" ist eine Hymne, wahnsinnig pathetisch und genau richtig, um nach Feierabend, wir gehen von einem Scheisstag auf der Arbeit aus, den Hoppern an der roten Ampel einmal zu zeigen, wo der metallische Hammer sein Zuhause hat... In Essen nämlich, respektive auf diesem Silberling.

Mit Drums, die einem Regentanz entstammen könnten, beginnt "Civilisation Collapse". Mille rotzt seine Texte so süffisant metallisch ins Mikro, dass mir das Herz aufgehen würde... Hätte ich es nicht mit 16 zusammen mit meiner Seele gegen eine Kiste Bier getauscht... Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Ich finde, sich in Liebe vereinigen ist was für Pussys und kann jeder. Sich in Hass vereinigen allerdings die Wenigsten. Und Mille und Co. besingen eben diesen Zustand. Und das im Song "United in Hate" ziemlich rabiat und schnell. Bei Kreator lohnt es sich im Übrigen, zwischen den Textzeilen zu lesen. Teilweise ist mehr Sozialkritik zu finden als im Politikteil der TAZ.

"The Few, the Proud, the Broken" ist das meines Erachtens nach traditionellste Stück Musikgeschichte auf diesem Album. Sehr, sehr eingängig. "Your heaven, my hell" ist mein zweitliebstes Liedchen auf dem Silberling und ich liebe es, wenn Kreator die Tempi wechseln und mehrstimmige Gitarren miteinander spielen, einander umwerben... Das, liebe Menschen, ist Kunst, wahre, reinste Kunst, die von Herzen kommt. "Victory will come" lautet der Titel des neuen Songs. Jungs, lasst euch gesagt sein, diesen Sieg kann euch niemand mehr nehmen. Dieses Album ist so der Oberhammer... Gäbe es einen kreatorischen Gott, ich würde so konvertieren! "Until our paths vross again", ein nur zu wünschenswertes Szenario, war mir das Hören dieser Scheibe eine Wohltat für Seele, Geist und Körper.

Der neueste Ableger der Thrash-Kaiser ist absolutes Pflichtprogramm für Musik begeisterte und alle, die es noch werden wollen.

Ich verneige mein metallisches Haupt vor diesen Thrash-Größen und ihrer Kunst! Ein Meisterwerk.

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   Titel Phantom Antichrist
   Genre
   Release 2012-06-01
   Systeme
   Publisher Nuclear Blast (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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