Buecher » Reviews

iDoof, youDoof, wiiDoof Review


2012-01-18  Jana  9 Likes  0 Kommentare 
"Das Leben ist schön. Auch wenn die Welt nach wie vor ein sehr unvollkommener Ort ist. Warum müssen die Leute überall und jederzeit auf dem Bildschirm ihres iPhones rumfummeln? Warum darf eine Leuchte wie Lothar Matthäus ins Fernsehen, aber Glühbirnen sind plötzlich verboten? Gibt es bald Vampire bis(s) zum Abwinken? Und natürlich die Frage aller Fragen: Stammt der Wulff vom Köhler ab?"
So steht es auf dem Buchdeckel von "iDoof, youDoof, wiiDoof" geschrieben. Die Autoren Oliver Kuhn, Alexandra Reinwarth und Axel Fröhlich haben mit diesem Buch sozusagen eine erweiterte Neuauflage von "Arschgeweih - das wahre Lexikon der Gegenwart" auf den Markt gebracht.

Böse, gemein und ausfallend
Hier werden mehr oder weniger aktuelle Themen in Form von Lexikoneinträgen betrachtet, von A wie Alcopops über M wie Menschenrechte bis Z wie Zungenpiercing wird alles, was die Autoren so bewegt hat, besprochen und zerrissen. Mit viel Ironie und noch viel mehr Sarkasmus wird über Promis hergezogen und sich über Mainstream oder Randgruppen hergemacht.

Die Idee dahinter, aktuelle Themen mit Witz und Humor zu beschreiben oder zu kommentieren, ist nicht neu, das gibt es ja auch im Fernsehen. In einer Art Lexikon ist das natürlich nochmal etwas anderes, etwas handfestes, dass man sich immer wieder anschauen kann und drüber schmunzeln darf. So mag man denken, wenn man sich dieser Buch zulegt. Doch leider wird "iDoof, youDoof, wiiDoof" nicht den Geschmack vieler treffen. Denn die Autoren sind teilweise doch sehr über das Ziel hinaus geschossen, übertreiben maßlos und werden ausfallend und teilweise recht beleidigend. Sarkasmus ist gut und schön, aber manche Texte in diesem Buch gehen weit darüber hinaus!

Zudem werden viele Themen behandelt, die doch schon recht veraltet sind oder gar völlig uninteressant. Dazu werden dann Sprüche rausgehauen, die man von einem Kind erwartet, jedoch nicht von erwachsenen Autoren. Vieles scheint auch etwas mehr Insider-Information zu benötigen oder gar ein einziger Insider unter den Autoren zu sein. Oder warum werden Hannover und Dortmund ohne eine einzige Erklärung als No-Go-Areas bezeichnet? Und warum scheint die Autoren Lady Dianas Tod immer noch so sehr zu bewegen, dass man immer wieder dieses in verschiedene Artikel mit einbauen muss?

Nichts neues, kaum gutes
Während dem Lesen fragt man sich desöfteren "Gibt es eigentlich irgendetwas, dass den Autoren gefällt, irgendetwas, was ihnen Freude am Leben bereitet? Irgendeinen Menschen, den die drei leiden können außer sich selbst?" Ja, das Buch ist eine Art Comedy und wie wir wissen, ist spätestens seit Kaya Yanar auch erlaubt, sich ab und zu auch mal über ausländische Eigenarten lustig zu machen. Aber wie gesagt, schießt dieses Buch über's Ziel hinaus. Hier wird man gemein, fies, ausfallend. Das mag nur den Geschmack von ganz wenigen treffen, aber sicher nicht von denjenigen, die sich ein nettes, lustiges Buch für Zwischendurch suchen wollten. Und Leser, die auch schon "Arschgeweih - das wahre Lexikon der Gegenwart" und deren Humor getroffen wurde, werden trotzdem enttäuscht sein. Denn viele Dinge sind einfach aus diesem Vorgänger übernommen worden.

Eines muss man allerdings doch noch positiv erwähnen: Nicht alle Artikel sind schlecht, gemein oder unverständlich. Ein paar bringen den Leser wirklich zum Lachen und treffen den Nagel auf den Kopf. Bei einigen Artikeln muss man einfach Nicken und denkt sich "ja, ja, genau!" Aber kann das über den Rest hinweg trösten? Leider nein, denn die guten Artikel sind leider Mangelware und über einige der schlechten ärgert man sich dagegen viel zu sehr.

Beleidigend und kindisch, das trifft dieses Buch wohl recht gut. Nur wenige werden den Humor, mit dem "iDoof, youDoof, wiiDoof" geschrieben wurde, nachvollziehen können und sich amüsieren.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.