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Holy Moses - 30th Anniversary In The Power Of Now Review


2012-04-13  DasStampa  16 Likes  0 Kommentare 
Moses war ein guter Mann, er teilt Meere, führt Völker in fremde Gefilde und ist auch sonst ein richtiger Kumpeltyp mit der einen oder anderen außergewöhnlichen Begabung. Außergewöhnlich sind auch die MusikerInnen um die seit über 30 Jahren bestehenden Band "Holy Moses", eine Band, die die Thrasher-Szene gerade in den 1980 ziemlich geprägt haben. Stand bei der Ur-Gründung noch ein Mann am Mikrofon, übernahm relativ schnell eine Frau das "Stimmverstärker-Zepter". Sabina Classen und ihre Mannen rockten national wie auch international diverse Konzerte und Festivals und standen für brachialen Thrash Metal und solide Nackenfrakturen. 30 Jahre existiert die Band nun schon und hat bereits ziemlich viel mitgemacht und dabei kein Klischee ausgelassen. Von diversen Exzessen über ständige Fluktuation innerhalb der Band hat sich das Quintett mit neuem Drummer herangemacht, in Hamburg die beliebtesten Tracks komplett neu einzuspielen.

Findige Fans werden jetzt zurecht den gehobenen Klugscheisser-Zeigefinger heben, bedeutungsschwanger räuspern, die runde Nickelbrille zurecht rücken und sagen: "Die Band hat sich aber bereits 1980 gegründet!" Das ist auch soweit richtig, doch stand, wie bereits erwähnt, zu diesem Zeitpunkt noch ein männlicher Vertreter der Spezies Mensch am Mikro. Dieses Best Of behandelt lediglich die Ära Classen, sprich von 1982 bis heute. Wem dies nicht gefällt, kann ja auf ein Holy Moses-Best Of der Fünders-Ära warten. Falls ich dann noch lebe, würde ich mich von diesen Personen auf eine Rückmeldung freuen.

Zurück zum Kern der Geschichte. Ja, ich muss sagen, dass dieses Album wirklich vollbepackt ist mit Sachen, die den Metalalltag schöner machen. Sämtliche Klassiker sind auf dieser Scheibe drauf, "Panic", "Def Con II" oder auch das legendäre "Finished With The Dogs" sind auch heute noch auf so mancher genialen und gut bestückten Metalparty Pflichtprogramm. Neu im Programm sind "Borderland" und der Song "Entering The Now". Best Of-Scheiben sind ja immer so eine Sache, aber hier kann man wirklich bedenkenlos zugreifen, zumal die Tracks komplett neu eingespielt wurden und dies der an sich bereits hohen Qualität der Songs nur förderlich ist.

Auch wenn ich persönlich sagen muss, dass Holy Moses bei mir nie so hoch im Kurs standen wie Tankard, Kreator oder Sodom, muss ich doch meinen Hut ziehen und mich vor dieser Leistung verneigen. Die Stimme von Sabina klingt wie eine Mischung aus melodiösem Krupphusten und brutel-zärtlichem Schleimauswurf, allerdings alles im positiven Sinne. Es geht ins Ohr, bleibt in den Synapsen haften und hat in meinen Augen einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Auch der neue Drummer prügelt auf seine Schießbuden ein, als gäbe es kein Morgen.

Mein Fazit für dieses Album ist rundum positiv, auch wenn ich ehrlich gestehen muss, dass ich nach spätestens 4 - 5 Tracks eine meditative Pause brauche, weil die Songs teilweise so brutal durch meinen auditiven Palast brechen, dass es schmerzt. Ihr seht, der perfekte Auftakt für einen metallischen Frühling. Also, zugreifen und abrocken!

Für Fans und Neulinge gleichermaßen interssant, viele Klassiker plus 2 neuer Tracks... Auf Dauer ziemlich Kopf zermarternd

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   Titel 30th Anniversary-in the Power of Now
   Genre
   Release 2012-04-20
   Systeme
   Publisher Steamhammer (SPV)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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