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Hell - Human Remain Review


2011-05-15  DasStampa  11 Likes  0 Kommentare 
Den Älteren unter uns und den musikalisch gebildeten der jüngeren Generation werden wissen, was die Bands Iron Maiden, Saxon und Hell gemeinsam haben. Alle anderen werde ich jetzt aufklären. Alle diese Bands gehören zur so genannten "New Wave of British Heavy Metal" (NWOBHM). Der fuchsige Leser, der weiß, dass die erfolgreichste Zeit der NWOBHM Anfang/Mitte der 1980er gewesen ist, wird nun kombinieren und sagen: "Iron Maiden und Saxon sind ja schon ewig im Geschäft und demenstprechend bekannt. Warum habe ich von Hell noch nie etwas gehört?" Das mag daranliegen, dass sich die Band auf dem Zenit ihres Schaffens Ende der 1980er Jahre aufgrund des Freitods von Frontman Dave Halliday entschieden hat, getrennte Wege zu gehen. Heute, 24 Jahre nach der Trennung, haben sich die Verbleibenden der ursprünglichen Bandmitlieder zusammen gefunden und phrönen dem, was sie am besten können: Musik machen und die Hölle rocken. Ob aber nun die Hölle ob des miesen Albums gefriert oder wir uns an diesem Werk wegen akutem Vielhören die Ohren verbrennen, lest ihr hier.

Aus alt mach neu
10 der insgesamt 11 Tracks der Scheibe sind bereits in den 1980ern entstanden. Dies merkt man den Liedern auch an, denn lange habe ich nicht mehr solchen ehrlichen, ursprünglichen Metal gehört. Wahre Gitarrenriff-Stürme treffen hier auf eine im wahrsten Sinne des Worte bühnengerechte Stimme, wollen den Hörern sagen: Wir sind wieder da um euch das Hirn aus dem Kopf zu blasten! Nachdem das Album mit einer Overtüre eingeleitet wird, geht es gleich zackig zur Sache. Die Tracks sind sehr abwechslungsreich. Keines der Songs klingt wie der andere. Auch verliert man sich nicht, in diesem Genre häufig üblich,in irgendwelchen progressiven Gitarrensoli, zumindest nicht in der Art, dass es nervt und man irgenwann nicht mehr weiss, welches Lied man da eigentlich hört. Saugenial, verzeiht bitte meine Ausdrucksweise, ist auch ein Easteregg auf dem Album. Dazu aber später mehr.

In Satans Reigen sollte man nicht schweigen- die Texte
Textlich geht es, dem Namen der Band entsprechend, ziemlich diabolisch zu. Allerdings warten diese Texte mit der einen oder anderen Finesse auf. Nur ein Tip (Easteregg): Beim Lied "Blasphemy and the Master" solltet ihr bestimmte Stellen mal rückwärts hören (dies geht, wenn man ganz klassisch die LP-Version m/ sein Eigen nennt oder aber die digitale Version mit entsprechendem Programm). Stimmungstechnisch werden die Lieder dann entweder von Leidensschreien oder auch Lustgestöhne begleitet. Hier und da mal ein gehässiges Lachen, wahnsinniges Brabbeln oder auch mal schlecht definierbare, aber atmosphärische Soundeffekte.

Ich finde, dass dieses Album schon längst überfällig ist. Auch wenn ich mich der Euphorie der Masse nur selten anschliesse, so muss ich mich in diesem Falle fügen und mit dem Strom schwimmen und klar bekennen: Dies ist ein sehr gutes Album. Natürlöich auch hier wieder mein Passus, dass es wieder mal nur 11 Tracks sind. Aber man kann ja schließlich nicht alles haben - auch nicht in der Hölle!

Wer NWOBHM mit leicht psychedelischem Touch mag, wird dieses Album lieben. Ich persönlich bin der Auffassung, dass dieses Machwerk ein kleines Meisterwerk ist und in keiner Sammlung fehlen darf. Ein Hoch auf die 1980er - Hell yeah!

Punktewertung

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   Titel Human Remains
   Genre
   Release 2011-05-13
   Systeme
   Publisher Nuclear Blast (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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