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Heavenly Sword Review


2008-09-24  Spielemagazin  4 Likes  0 Kommentare 
Rothaarige Frauen gelten im besten Fall als leidenschaftlich und temperamentvoll. Auch Hexerei wird oft mit roten Haaren in Verbindung gebracht genauso wie: "Der Heilige Rufus" (Rufus=lat. "der Rote"), Treulosigkeit, Verruchtheit oder eine kränkliche Konstitution. Die rothaarige Göttin Nariko dürfte PS3-Fans schon seit 2006 ein Begriff sein, hat Sony diese amazonenhafte Kämpferin in diesem Jahr erstmalig vorgestellt und anhand ihrer Abenteuer unter Beweis gestellt, was die PS3 so alles kann. Nun ist es an uns zu überprüfen wasNariko alles kann und zwar im zugehörigen Action-Spektakel "Heavenly Sword"...

Das himmlische Schwert...
"Mein Leben lang habe ich in seinem Schatten gestanden. Die Alten sagen, es wurde für die Hand eines blutrünstigen Gottes geschmiedet. Jeder Sterbliche, der es führt, muss dafür einen schrecklichen Preis zahlen: Bei jedem Schlag spürt er, wie seine Lebensenergie schwindet. Als Kind erfüllte mich das Schwert, das so lange nicht benutzt und gleichzeitig so verehrt wurde, mit Misstrauen und Furcht. Ich zweifelte nicht an seiner Macht, aber ich fragte mich, ob man seine Macht jemals zum Guten wenden könnte.

In meinem Clan wurde das Schwert verehrt und geliebt. Der Legende nach würde unserem Volk eines Tages im Jahr des Feuerpferdes ein Sohn geboren werden, der diese Klinge gegen einen mächtigen Feind erheben würde. Dann würde das Schwert das Blut vergelten, das wir zu seinem Schutz vergossen hatten. Es würde uns dabei helfen, über das Böse zu triumphieren, und unserem Volk auf ewig den Frieden sichern. Das Jahr des Feuerpferdes kam und mit ihm ein Kind. Ein Mädchen. Ich. Der Clan beweinte sein Unglück und glaubte, dass sich die Götter gegen ihn gewandt hatten. Ich war nicht der Held, auf den sie gewartet hatten. Als Erstgeborene ihres Oberhauptes hätte ich ihre Prinzessin sein müssen. Stattdessen schmähte man mich als lebenden Fluch. Ich erinnerte sie nur daran, dass ihre Vernichtung bevorstand und sie machtlos waren.

Der Schatten des Schwertes wird immer länger. Die Tage meines Clans sind gezählt, und im schwindenden Licht stürmen die Horden des brutalen Königs Bohan über die Ebenen. Was kann ich tun, außer das Schwert zu beschützen, das er sucht: das Schwert, das ich hasse, das Schwert, das all meine Hoffnungen seit dem Augenblick meiner Geburt zunichtegemacht hat? Es zu führen, wird mich töten. Aber was ist schon der Tod für jemanden, der nie wirklich gelebt hat ...".

Schöner konnten auch wir die Hintergrundgeschichte zu "Heavenly Sword" kaum zusammenfassen. Was der aufmerksame Leser nun schon weiß, ist dass dieses sagenumwobene Schwert eben eine kleine "Macke" hat: Es zieht einem Lebensenergie ab. Eine ziemlich negative Eigenschaft, die zusammen mit der fortschreitenden Story in den insgesamt sechs Kapiteln weitererzählt wird, wobei dies in einer Art Rückblende geschieht, da das Spiel eigentlich mit der alles entscheidenden Schlacht beginnt. Aber zuviel werden wir nicht verraten. Jedenfalls beinhaltet diese Schlacht auch gleichzeitig ein Tutorial, in dem man sich erstmal mit der Steuerung unserer Heldin vertraut machen kann.

Wirklich himmlisch?
Die Steuerung gestaltet sich innovativ und intuitiv zugleich. Mit nur wenigen Tasten kann man schon die entscheidenden Schläge landen. Im weiteren Spielverlauf kommen neben dem Schwert aber auch noch andere Waffen zum Einsatz, denn Kanonen und sogar Raketenwerfer erwarten den Spieler. Füllt sich die Stil-Anzeige kann man mit einem Tastendruck seinen Gegner auch mit einer Spezialattacke dahinraffen. Dank zahlreicher Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Moves stehen dem Spieler diverse Angriffsmöglichkeiten zur Verfügung, die durch verschiedene Kombos, je nach Abschneiden im Kampf noch ergänzt werden können. Außerdem gibts noch diverse andere Belohnungen wie "Making Of"-Videos und Bildergalerien. Für Langzeitmotivation wäre also gesorgt...

"wäre" zeigt an, dass die Sache einen Haken hat: Die Spielzeit. Wir würden uns wohl nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wenn wir sagen, dass man Narikos Abenteuer getrost in unter 10 Stunden über die Bühne bringen kann. Um den Bogen zum Anfang zu schließen: "leidenschaftlich und temperamentvoll" also ganz klar: JA, aber dafür ist es ein vergelichsweise kurzes Vergnügen.

Grafik und Sound
Zumindest in Puncto "Aussehen" (aka "Grafik") macht "Heavenly Sword" wiederum eine gänzende Figur. Narikos feuerrote Haare sind ein echter Hingucker, von ihrem Körper und den geschmeidigen Bewegungen der Heldin mal ganz abgesehen. Auch die Gegner und Bossgegner sind sehr schön in Szene gesetzt und wissen zu begeistern. Auch die Zwischensequenzen, die für einen Grossteil der Atmosphäre im Spiel verantwortlich sind, können den Spieler wahrlich in den Bann des himmlischen Schwertes ziehen. Hochauflösende Texturen, gewaltige Explosionen und das Motion-Capturing-Verfahren machen "Heavenly Sword" zu einem Hingucker.

Die Sprachausgabe ist ausgezeichnet synchronisiert (wobei das englische Original besser rüberkommt als die deutsche Synchro) und auch die orchestrale Hintergrundmusik kann überzeugen. Gleiches gilt aber natürlich auch für das laute Gebrüll und das Klingen der Schwerter im Kampf - hier paßt einfach alles.

"Heavenly Sword" ist ein gelungenes Action-Spektakel für die PS3, welches alle Register der neuen Konsole voll ausnutzt. Motion-Capturing, hochauflösende Texturen und ein knalliger Sound sorgen für beste Unterhaltung und realistische Bewegungsabläufe. Die Hintergrundgeschichte ist interessant und wird atmosphärisch erzählt. Einziges Manko: Die mit unter 10 Stunden zu geringe Spielzeit. Gold wäre also drin gewesen, aber so muss sich der Rotschopf erstmal mit Silber zufrieden geben.

Punktewertung

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   Titel Heavenly Sword
   Genre Actionspiele
   Release 2007-09-19
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Sony Computer Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
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