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Ghost in the Shell Review

Visuell beeindruckende Neuinterpretation eines Cyberpunk-Klassikers


2025-02-27  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Die Neuverfilmung von Ghost in the Shell aus dem Jahr 2017 versucht, den Geist des gleichnamigen Anime-Klassikers von 1995 in ein modernes, actionreiches Gewand zu kleiden. Mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle als Major Mira Killian präsentiert der Film eine futuristische Welt, in der die Grenzen zwischen Mensch und Maschine zunehmend verschwimmen. Doch kann diese Adaption den hohen Erwartungen gerecht werden?

Eine Welt, in der Mensch und Maschine verschmelzen
In einer nahen Zukunft ist die Technologie so weit fortgeschritten, dass Menschen ihre Körper mit kybernetischen Implantaten verbessern können. Major Mira Killian (Scarlett Johansson) ist die erste ihrer Art: Nach einem schweren Unfall wurde ihr Gehirn in einen vollständig künstlichen Körper transferiert, wodurch sie zur perfekten Waffe im Kampf gegen Cyberkriminalität wird. Als Anführerin der Spezialeinheit Sektion 9 jagt sie Hacker und Terroristen. Doch als sie auf einen mysteriösen Feind stößt, der in die Gedanken von Menschen eindringen kann, beginnt sie, an ihrer eigenen Identität und Vergangenheit zu zweifeln.

Visuelle Opulenz trifft auf erzählerische Einfachheit
Eines muss man dem Film lassen: Visuell ist er ein echtes Spektakel. Die neonbeleuchteten Skylines, die detaillierten Stadtlandschaften und die beeindruckenden Cgi-Effekte schaffen eine immersive Cyberpunk-Atmosphäre, die Fans des Genres begeistern dürfte. Jede Szene ist bis ins kleinste Detail durchdacht und bietet dem Auge reichlich Futter. Allerdings kann die beeindruckende Optik nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Handlung selbst recht oberflächlich bleibt. Die tiefgründigen philosophischen Fragen des Originals über Identität und Bewusstsein werden hier nur angerissen, was dem Film eine gewisse inhaltliche Leere verleiht.

Scarlett Johansson als Major: Treffende Besetzung oder Fehlgriff?
Die Besetzung von Scarlett Johansson als Major sorgte im Vorfeld für Diskussionen, insbesondere wegen des Themas "Whitewashing". Unabhängig davon liefert Johansson eine solide Performance ab. Sie verkörpert die kühle, distanzierte Art des Charakters überzeugend, lässt jedoch in den emotionalen Momenten die nötige Tiefe vermissen. Die Chemie zwischen ihr und den Nebencharakteren, insbesondere Batou (Pilou Asbæk) und Aramaki (Takeshi Kitano), bleibt leider unterentwickelt, was den zwischenmenschlichen Aspekten der Geschichte schadet.

Action und Soundtrack: Highlights des Films
Die Actionsequenzen sind packend inszeniert und bieten einige Highlights, die an das Original erinnern. Obwohl einige Szenen fast eins zu eins übernommen wurden, fehlt es ihnen manchmal an der Intensität und Bedeutung, die sie im Anime hatten. Der Soundtrack, komponiert von Clint Mansell und Lorne Balfe, ergänzt die visuelle Pracht mit atmosphärischen Klängen, die die futuristische Welt von Ghost in the Shell zum Leben erwecken.

Ghost in the Shell (2017) ist ein Film der Gegensätze. Während die visuelle Umsetzung und die Actionsequenzen auf hohem Niveau sind, bleibt die erzählerische Tiefe auf der Strecke. Für Zuschauer, die eine optisch beeindruckende Cyberpunk-Erfahrung suchen, bietet der Film durchaus Unterhaltung. Wer jedoch die philosophische Tiefe des Originals erwartet, könnte enttäuscht werden.

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