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Gefährten Review


2012-02-09  Manuel a.k.a. Fulli  7 Likes  0 Kommentare 
Im Englischen hat "Gefährten" von Steven Spielberg den etwas passenderen Namen "War Horse". Passender, weil es den größten Teil des Streifens um ein Pferd geht und weniger um die Zeit die jenes Pferd mit seinem Freund verbringt.

Geschichten der Vorhersehbarkeit
"Gefährten" ist eine Sammlung von mehreren Geschichten die sich um Albert (Jeremy Irvine) und sein Pferd Joey, zur Zeit des 1. Weltkrieges drehen, meistens bleibt der Fokus allerdings auf dem Wallach. Der braune Hengst wird als Fohlen von Alberts Vater gekauft, jener wollte eigentlich ein Arbeitstier doch hat im Zorn gegen seinen Hofvermieter den Gaul etwas zu teuer ersteigert. Jetzt liegt es an Albert Joey zu einem Ackergaul zu machen. Später wird Alberts Vater, durch äußere Einflüsse, allerdings dazu gezwungen Joey ans Militär zu verkaufen. Jetzt beginnt der Film erst interessant zu werden, denn ab hier beginnt ein tiefer Einblick in das Leben während des 1. Weltkrieges und rund um die Front. Da die Geschichten alle miteinander zu tun haben und jedes Wort ab dem Eintritt von Joey in den Krieg ein Spoiler wäre, kann hier nur gesagt werden dass die Story sehr kitschig ist und man jede "Wendung" schon lange im Voraus bemerkt.

Wann kommt der T-Rex?
"Gefährten" gibt an das bei dem Dreh kein Tier zu schaden kam oder auch nur verletzt wurde. Warum sieht man leider viel zu deutlich: Jedesmal wenn die Pferde in auch nur ansatzweise gefährliche Situationen kamen, wurden sie gegen schlechte Animationen ersetzt. Von Herrn Spielberg sind die Kinobesucher einen anderen Standard der Grafikgauklerei gewohnt. Hin und wieder werden sogar so absurde Dinge wie das Einsetzten von Regen durch Pixelgrafiken animiert, nur um eine Szene später dann auf echten Regen umzusteigen.

Do you have the Kartoffel?
In der Original-Vertonung wurde etwas schreckliches mit den Stimmen angestellt: alle Einwohner Europas sprechen "Instant Englisch". Anstatt es wirklich professionell mit Untertiteln zu lösen wurde den Deutschen und Franzosen ein Englisch aufgezwungen, was es einem des öfteren schwer macht zu erkennen in welchem Land man sich gerade befindet. Man darf gespannt sein wie das in der deutschen Synchronfassung gehandhabt wird.

Zu viel des guten?
Joey und Albert soll eine tief sitzende Freundschaft verbinden, meistens kommt diese Beziehung so übertrieben und Klischeehaft rüber das man anfängt Regenbögen zu kotzen. Es ist kaum Vorstellbar das in der Romanvorlage so viel Schmalz verarbeitet wurde wie im Film. Ständig muss sich der Zuschauer fragen wie es um Steven Spielbergs Regisseur da sein steht. Es ändert sich häufig der Stiel von "Gefährten" in Kamera, Ton und Bild. Jedoch sind gerade die Bilder die der Film uns zeigt großartige Landschaftsaufnahmen von Mittelerde, äh.... England.

Kindergeschichten
In Amerika bekam "Gefährten" eine PG-13 Freigabe was an sich nichts schlimmes ist, zumindest für den ersten Teil des überlangen Films. Sowie der 1. Weltkrieg einsetzt sollte man Kinder aus dem Kino schicken, denn die Bilder des Krabenkrieges und des Kampfes um jeden Meter, geben unverblümt die Schlacht um Europa wieder.

Oh es ist schwer ein Fazit für den ganzen Film zu geben. Zu Beginn fehlt ihm Action, was zum Ende hin wieder gut gemacht wird. Einzig die viel zu schmalzige Story und Steven Spielbergs neue Art Filme zu machen stört. Sehenswert, aber mit Vorsicht zu genießen.

Punktewertung

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