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Game Changers: Krieg der Videospiele Review


2021-01-10  Captain  23 Likes  0 Kommentare 
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Die Videospielindustrie ist ein Milliardengeschäft. Videospiele bringen mittlerweile mehr Geld als Kinofilme - allein 2018 war der Umsatz in Amerika größer, als der Gesamtumsatz an verkauften Kinokarten weltweit (!). Nach Zahlen des amerikanischen Branchenverbands ESA betrug der Umsatz im Jahr 2018 insgesamt 43,8 Milliarden Dollar - dies entsprach einer Steigerung von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei hat doch alles mal so klein angefangen. "Pong" (1972) gilt als Urvater der Videospiele, dementsprechend ist Atari-Gründer Nolan Bushnell als Entwickler des Spiels eine fast schon gottgleiche Figur. Die Dokumentation "Game Changers: Krieg der Videospiele" wirft einen Blick auf die Entstehungsgeschichte und den Fortgang der Videospielindustrie.

Sex. Drugs. Und Videospiele.
Dass es im Whirlpool von Atari bei ausgelassenen Firmenfeiern zu sexuellen Ausschweifungen kam, erfährt der Zuschauer noch in der ersten Minute der Dokumentation von Oscar-Preisträger Daniel Junge. Das ist aber kein Grund oder Argument abzuschalten (oder gar mehr in diese Richtung zu erwarten). Stattdessen sind wir schnell Teil einer Zeitreise in die Anfänge von Atari, mittenrein in eine Ära der Arcade-Automaten. In einer Zeit in der Silicon Valley noch für Orangen bekannt war und nicht als Taktgeber der digitalen Revolution galt, beschlossen die beiden Ampex-Elektroingenieure und Bürokollegen Nolan Bushnell und Ted Dabney sich selbstständig zu machen und fortan Videospiele zu entwerfen. Aus der Spielhalle führte der Weg schnurstracks zu Heimkonsolen und später zum Computerspiel (im Unterschied zum Videospiel bzw. Telespiel).

Die Dokumentation "Game Changers: Krieg der Videospiele" beleuchtet brillante Innovationen, kolossale Misserfolge, Industriespionage, Unternehmenscoups und ego-getriebene Rivalitäten über einen Zeitraum von 50 Jahren hinweg. Aus History Play ist derzeit nur eine Folge verfügbar, aber der Anfang kann sich wirklich sehen lassen. Das liegt vor allem auch an den interessanten und amüsanten Gesprächen mit den Urvätern der Videospiele, die sehr professionell in Szene gesetzt und unterhaltsam geführt wurden. Nicht zuletzt der Zusammenschnitt der Interviews gepaart mit den Archivaufnahmen von den Arbeiten in den Werkshallen von Atari (eine ehemalige Eislaufbahn wurde dazu angemietet) machen die Dokumentation zu einem Hit für Nostalgiker.



Die Story rund um Atari-Gründer Nolan Bushnell, Spieleerfinder Ralph Baer, Atari und Magnavox und auch Hippie Steve Jobs, sowie seinen späteren Apple-Geschäftspartner Steve Wozniak ist wirklich sehenswert und gibt Fans der Videospielgeschichte einen interessanten Einblick in die Anfangstage unseres Lieblingshobbies.

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