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Food Fight Review


2012-06-18  Taker  11 Likes  0 Kommentare 
Food Fight ist eine Dokumentation über die Esskultur des 20. Jahrhunderts in den USA. Regisseur Chris Taylor versucht die Entwicklung des Essens nachzuvollziehen, die es seit Einführung der Fertiggerichte in den 1950ern zu beobachten gibt. Durch Fertiggerichte war es möglich, innerhalb von wenigen Minuten eine komplette Mahlzeit auf den Tisch zu zaubern. Natürlich mussten Geschmack und Qualität ein wenig leiden, um die Einfachheit zu garantieren. Denn Fertiggerichte mussten vor allem eins sein: Einfach zuzubereiten und natürlich lange haltbar.

Haben wir eine Wahl?
Wenn man in den Supermarkt geht, scheint man eine Wahl zu haben, was man denn essen möchte. Fertiggericht oder doch lieber selber kochen? Gefrorenes oder Frisches? Wenig Fett oder normal? Zu Beginn des Films heißt es noch so schön "Bei so viel Auswahl nehmen wir an, dass manches davon gesund ist und anderes Junkfood - aber immerhin haben wir die Wahl." Ob wir wirklich eine Wahl haben, versucht Chris Taylor herauszufinden. Taylor sieht seine Nation einem Überangebot an billigen und minderwertigen Lebensmitteln ausgesetzt. Das ist aber auch kein Wunder, denn nach dem zweiten Weltkrieg fing die US-Regierung damit an, Großbetriebe zu fördern und so die übermäßige Produktion von Nahrungsmitteln anzutreiben. Als schwarzes Schaf wird hier der damalige Landwirtschaftsminister Earl Butz auserkoren, der die Abwendung von den Kleinbetrieben und die Zuwendung zu den Großbetrieben angestoßen hatte.

Lebensmittel wurden innerhalb von 30 Jahren zwar immer günstiger, allerdings stieg dafür die Ausgabe für die medizinische Versorgung. So ist es nicht verwunderlich, dass die Leute immer dicker werden. Die USA gelten als das fettleibigste Land der Welt. Lebensmittel-Autor Michael Pollan rechnet im Film vor, dass jeder Bauer in den USA ca. 6.000 Kalorien pro Person und pro Tag produziert. Die empfohlene Tagesration sind allerdings nur ca. 2.000 Kalorien

Junkfood oder selber kochen?
Wenn man sich auch fast nur noch von Junkfood ernährt bleibt eines auch noch auf der Strecke: Der Geschmack. Viele Kinder in den USA wissen angeblich nicht, wie eine frische Tomate schmeckt, manche können nicht einmal den Unterschied zwischen Apfel und Tomate sagen. Doch Regisseur Chris Taylor stellt auch eine Gegenbewegung aus den 1970ern in den Fokus. Hier vor allem Alice Waters, die 1971 das Chez Panisse gründete, ein Restaurant, welches nur Produkte aus der Region verarbeitet. Waters und ihr Koch Jeremiah Tower kauften alle ihre Waren auf den lokalen Bauernmärkten, die sich danach auch immer größerer Beliebtheit an der Westküste erfreuten. Gab es 1977 lediglich 600 Bauernmärkte, waren es 2007 mit ca. 4.400 Märkten fast siebenmal so viele.

Die Dokumentation ist zwar sehr unterhaltsam und auch informativ, doch stellenweise sehr einseitig. So werden die Bauernmärkte als die Rettung der geschmacklosen Esskultur gepriesen. Leider werden einige Aspekte komplett außen vor gelassen. So erwähnt Chris Taylor in keinem Satz, dass sich die ärmeren Bevölkerungsschichten kein frisches Gemüse leisten können. Und dass frisches Gemüse, welches aus regionalem Anbau kommt meistens um einiges teurer ist, als das aus Großbetrieben wird auch verschwiegen. Doch trotzdem regt die Dokumentation zum Nachdenken an. Was isst man selber die ganze Zeit und wo kommt es her? Kaufe ich auch mal regionale Produkte, oder doch nur Lebensmittel, die aus der ganzen Welt kommen?

Extras
  • Trailer zu diversen anderen DVDs


Eine durchaus gelungene Dokumentation zur Esskultur des 20. Jahrhunderts. Wem Food Inc. gefallen hat, dem wird diese Dokumentation von Chris Tayler auch gut gefallen. Man kommt bei der Dokumentation auch selber ins Grübeln, ob man an seinem eigenen Essverhalten nicht etwas ändern sollte und kann.

Punktewertung

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   Titel Food Fight - Was kommt auf Ihren Teller? [Blu-ray]
   Genre
   Release 2012-05-10
   Systeme
   Publisher SUNFILM Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ohne Altersbeschränkung Jahren
   Homepage
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