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FIFA 11 Review


2010-11-19  syskorn  13 Likes  0 Kommentare 
Ich erinnere mich noch gut an die früheren Zeiten (SNES Ära), wo es nur Sensible Soccer und FIFA gab. Das waren damals die besten Fußballspiele auf dem Markt. Aus Sensible Soccer ist ja leider nichts mehr geworden. Der laue Aufguss vor ein paar Jahren, konnte nicht gegen die Marktmacht von FIFA bestehen. Glücklicherweise hatte sich aber auch ein neuer Konkurrent am Ende der SNES Ära abgezeichnet. Mit Pro Evolution Soccer (PES) hatte Konami innerhalb weniger Anläufe die Fußballliebhaber auf seiner Seite und das über Konsolengenerationen (Playstation 1+2) hinweg. Im Leben hätte ich aber nicht gedacht, dass ich jemals wieder FIFA spielen werde. Warum auch, PES "war" lange Jahre eine Offenbarung. Natürlich steht das war nicht umsonst in Klammern. FIFA hat die letzten Jahre aufgeholt und wie die EA Sports Reihe aufgeholt hat.

Grafik, ach du wunderschöne Grafik
Zwar ungewöhnlich gleich auf die Grafik einzugehen, aber diese erfuhr die größte Veränderung bei FIFA 11. Endlich darf man am PC auch in der Grafik der PS3/Xbox 360 Versionen kicken. Vorbei die Zeit der PS2 Polygone. EA hat diesen Schritt über Jahre hinausgezögert, nur die Chefetage weiß wieso. Die Texturen der Fußballer sind nun detaillierter und außerdem bringt dieser Detailreichtum vielfältigere Animationen mit sich. Das wirkt alles lebendiger und damit realer, als die Jahre zuvor. Gerade die Zweikämpfe sind den Entwicklern gut gelungen. Es wird viel mit dem Körper gearbeitet, an den Trikots gezupft und mit voller Kraft zum Kopfball gesprungen. Da macht sogar das Zuschauen spaß. Weniger gelungen sind die Gesichter von manchen Spielern, da hat die PES-Reihe die Nase noch vorne. Es gibt zu viele Spielergesichter, wo man nicht mal vermuten könnte wer das ist. Die berühmten Fußballer wie Messi, Ronaldo oder Schweinsteiger sind aber natürlich gut zu erkennen.

Viel getan hat sich beim Sound nicht. Warum auch ist dieser seit langen Jahren immer schon super gewesen. Egal ob Songs in den Menüs oder Stadiongesänge, das hört sich alles toll an und sorgt für die nötige Atmosphäre. Tipp: Die Community ist gerade in diesem Bereich sehr fleißig und bastelt an tollen Paketen voll mit Originalgesängen und Sprechchören. Unbedingt mal ausprobieren!

Der Ball ist ja gar kein Flummi mehr
Die Entwickler haben sehr deutlich an die Physik des Spiels, Hand angelegt. Beim Körperkontakt stoßen die Spieler richtig aneinander. Da sieht man keine Texturen oder Körper die ineinander hängen. Das macht das ganze Geschehen realistischer. Schön auch das viele Zweikämpfe sich auch ohne Blutgrätsche lösen lassen. Versucht mal an Puyol von Barcelona vorbei zu dribbeln, das ist überhaupt nicht einfach weil allein sein Körper Euch schon ziemlich im Weg steht, von seiner Mähne ganz zu schweigen.

Die Ballphysik hat zudem einen großen Sprung gemacht. Die Schüsse aus der zweiten Reihe senken sich gefährlicher ab, als noch bei FIFA 10 oder FIFA Weltmeisterschaft. Natürlich sind die Schüsse von Profi zu Profi unterschiedlich. Ein Abwehrspieler wie Martin Demichelis bringt den Ball nicht so gezielt und wuchtig auf das gegnerische Tor wie ein Steven Gerrard. Will man sogar akrobatische Torschüsse wie z. B. einen Seitfallzieher abliefern, kann man das mit einem Per Mertesacker gleich vergessen. EA hat auch an den Kopfbällen gearbeitet. Diese lassen sich gezielter setzen, so dass man den Torwart damit öfters in die Bredouille bringen kann als die Jahre zuvor. Eins ist den Entwicklern aber immer noch nicht gelungen. Zwar wirkt alles was aufs Tor kommt wuchtiger als je zuvor bei FIFA, aber wer schon mal bei PES auf das Tor geschossen hat wird einen großen Unterschied feststellen. Bei PES fiebert man geradezu mit, wenn der Ball auf das Tor zu fliegt, weil in den Torschüssen eine andere inszenierte Wucht liegt als bei FIFA. Das muss FIFA unbedingt noch verbessern!

Taktik wem Taktik gebührt
Die Mitspieler sind bei FIFA 11 klüger als noch bei den Vorgänger. Die Laufwege sind durchdachter und auch der Pass in die Gasse gelingt häufiger, weil der Mitspieler steht wo ein Mitspieler stehen muss. Auch taktisch lassen sich einige Dinge anpassen. Ähnlich wie bei PES 2011 lassen sich über Schieberegler taktische Vorgaben festlegen, die auch tatsächlich umgesetzt werden. Über einen Editor können wir die Verhaltensweisen bei Standardsituationen regeln. So lassen sich vielfältige Varianten erstellen mit individuellen Laufwegvorgaben. Wenn dann so eine Variante funktioniert ist natürlich die Freude groß. Ein nützliches Werkzeug! FIFA 11 hat in diesem Bereich aufgeholt, auch wenn PES 2011 bei den taktischen Optionen immer noch vorne liegt.

Wenn wir gerade beim Editor sind. Es gibt einen weiteren Editor mit dem wir Tricks entwerfen dürfen. Egal ob Übersteiger oder Hackentricks, es gibt viel Auswahl. Gerade auf den höheren Stufen, können die Tricks einen hin und wieder aus brenzligen Situationen helfen. Denn Alleingänge sind auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad schwierig. Die KI-Gegner machen die Räume eng und stellen die möglichen Anspielstationen geschickt zu. Ab und an leidet die KI aber an groben Aussetzern. So kann der Ballführende einfach stehen bleiben, ohne dass der KI-Gegner ihn angreift. Das nimmt der Schlussphase die Spannung.

Spielmodi, Lizenzen und Onlinegekicke
Hier hat sich nicht viel getan bzw. in manchen Bereichen wie den Lizenzen muss sich auch eigentlich nicht mehr viel tun. Die Mannschaften spielen fast alle mit dem aktuellen Kader bzw. werden entweder durch einen offiziellen Patch oder durch die Community auf den aktuellsten Stand gebracht. Mit 542 Clubs aus 31 kompletten Ligen, kann FIFA niemand was vormachen. Da wird in den kommenden Jahren nicht mehr viel gehen.

Bei den Spielmodi gab es hier und da einige Anpassen. Der "Be a Pro" Modus ist natürlich wieder mit am Start. Mit einem einzelnen Kicker erleben sie vier Saisons. Das sorgt für Langzeitmotivation. Auch ein Management-Modus hat natürlich wieder den Weg ins neue FIFA gefunden. Dieses Jahr sind die Ergebnisse nicht mehr so unrealistisch wie bei FIFA 11. Wobei wenn man sich die aktuelle Bundesliga-Tabelle anschaut - lassen wir lieber das Thema.

Wirklich gelungen ist den Entwicklern der Online-Modus. Dieser lässt sich sehr flüssig spielen und stört nur mit ganz seltenen Verbindungsabbrüchen. Dafür muss man sich aber leider beim EA Online-Dienst registrieren. Auch wenn man nur Offline oder im LAN spielen möchte. Das ist nervig, aber leider nötig. Neben Standard 1 gegen 1 Matches lassen sich auch sehr spaßige 5 gegen 5 Fußballpartien austragen. Da lässt sich dann genau wie im "Be a Pro" Modus ein eigener Spieler steuern. Da ist 90 Minuten Disziplin angesagt. FIFA 11 zeigt wie ein Multiplayer-Modus auszusehen hat.

Original-Mannschaften, toller Spielablauf, moderne Grafik und ein gelungener Online-Modus, sind verantwortlich für einen ausgezeichneten FIFA Jahrgang. Ob es nun besser als PES 2011 ist, muss jeder für sich entscheiden. Falls die Entscheidung auf FIFA 11 fallen sollte, dann hat man alles richtig gemacht.

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   Titel FIFA 11
   Genre Actionspiele
   Release 2010-09-30
   Systeme Windows 7
   Publisher Electronic Arts
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ohne Altersbeschränkung Jahren
   Homepage
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