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Fake Orgasm Review


2013-03-01  Jana  13 Likes  0 Kommentare 
Wir Menschen täuschen gerne mal etwas vor. Das beginnt mit Schminke, geht über Schönheitsoperationen und endet beim vorgetäuschten Orgasmus. Wir wollen einfach gewisse Erwartungen erfüllen, sei es als Mann cool und hart zu wirken oder als Frau hübsch und gestyled zu sein. Aber auch bei Sex will man den Partner nicht enttäuschen. Frau täuscht daher auch mal einen Orgasmus vor, wird ja irgendwie erwartet, dass sie kommt. Um diesen vorgetäuschten Orgasmus geht es auch in dem Film "Fake Orgasm". Oder doch nicht?

Auf dem Cover ist ein leicht geöffneter Frauenmund zu sehen, als Untertitel steht auf dem "Fake Orgasm" Cover "Ein mitreißender Film über eine der intimsten Fragen der Welt". Die DVD in den Player geschmissen, den Film gestartet erwarten die Zuschauer auch gleich verschiedene Damen, die bei einem Wettbewerb ins Mikrophon stöhnen und eine Orgasmus vortäuschen. Backstage diskutiert Lazlo Pearlman mit verschiedenen Frauen über die Notwenigkeit des vorgetäuschten Orgasmus und ob ein Wettbewerb dieser Art in Ordnung ist oder nicht.

Dann tritt er selbst wieder auf die Bühne und... Nun ja, ab diesem Zeitpunkt geht es in diesem Film in keinster Weise mehr um einen vorgetäuschten Orgasmus! Vielmehr ändert sich das Thema vollkommen und die restliche Stunde von "Fake Orgasm" geht es um Transsexualität. Wer also gedacht hat, die rund 80 Minuten des Filmes würden sich rund um Orgasmen drehen, der wird enttäuscht. Der Titel "Fake Orgasm" ist somit eigentlich völlig falsch und lockt auf eine falsche Fährte. Und auch der Untertitel "Ein mitreißender Film über eine der intimsten Fragen der Welt" hat den geneigten Zuschauer ja wirklich vermuten lassen, dass es darum geht, warum Orgasmen vorgetäuscht werden. Stattdessen werden aber andere Fragen in diesem Film behandelt, eben Fragen zur Sexualität allgemein, mit Lazlo Pearlman im Vordergrund, der dabei genau die richtigen Fragen stellt und auch genau die richtigen Antworten gibt.

Lazlo Pearlman ist ein Performancekünstler, der sein Publikum immer wieder zum Staunen bringt. Und auch wenn wir zunächst von dem Titel des Films etwas in die Irre geführt worden sind, so hat er doch auch uns kurzzeitig zum Staunen gebracht. Und ja, man bewundert ihn ob seiner Lebensfreude und seines Mutes auch ein wenig.

Diese Lebensfreude wurde im übrigen sehr gut in diesen Film, der sich wie eine Mischung aus Dokumentation und Spielfilm des Dramagenres anfühlt, herüber gebracht und hält den Zuschauer durchweg am Ball.

Wer seinen Horizont erweitern möchte, wer kein Problem mit nicht typischen Sexualdokumentationen hat oder gar sowieso gerne neues über Transgender erfährt, dem wird dieser Film wirklich wärmstens empfohlen - Die Qualität ist wirklich gut, der Film selber bietet einige "Aha" Effekte. Dennoch: Auch wenn es im Film selbst auch um Illusionen, Vortäuschungen und ähnliches geht, ist der Titel eben völlig falsch gewählt und könnte viele Zuschauer enttäuschen.

Wer sich von dem Titel nicht in die Irre führen lässt und Interesse an Dokumentationen über Transgender hat, der wird hier gut unterhalten und stellenweise auch fasziniert sein.

Punktewertung

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