Fairytale Fights Review

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2009-11-09  zocki  7 Likes  0 Kommentare 

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Märchen sind von grundauf äußerst brutal. In keinem anderen Genre wird einem lebenden Wolf (!!) der Bauch aufgeschnitten, zwei lebendig verspeiste Opfer befreit und anschließend mit Steinen gefüllt die offene Wunde wieder zugenäht. Man stelle sich nur mal dieses Gemetzel vor. Vom Gewicht der Steine kann der Wolf nicht fliehen und stirbt, in Abwandlungen des Märchens fällt er gar in einen Brunnen. Da soll noch einer sagen, Märchen seien kindgerecht. Der Spielehersteller Playlogic hat sich das zu Herzen genommen und mit "Fairytale Fights" ein Jump'n'Run abgeliefert, welches wahrlich als "Wolf im Schafspelz" daherkommt...

Blutbad im Märchenland
Angenehme Fahrstuhlmusik umgarnt das wunderschöne Märchenland, welches putziger und knuffiger kaum sein könnte. Die Gebäude wirken wie aus Zuckerguß, alles scheint friedlich. Kleine Häschen hoppeln vergnügt über die grünen Wiesen, die Vögel singen ihr Lied. Da plötzlich taucht Rotkäppchen auf, auf der Jagd nach einigen durchgedrehten Holzfällern, die einen Trog mit Honig geklaut haben. Und es gibt ein regelrechtes Blutbad. Ja, richtig gehört: Ein Blutbad. Die sattgrünen Wiesen sind getränkt vom Blut der Holzfällerbande. Meine Güte, was ist den hier los?

Fangen wir am besten mal ganz vorne an: Als Spieler hat man zunächst die Wahl, ob man seinen blutigen Feldzug mit Rotkäppchen oder dem nackten Kaiser, Schneewittchen bzw. dem Bohnenranken-Hans spielen möchte. Jeder Charakter wird zu Beginn des Spiels in einem amüsanten Video vorgestellt, bevor es dann ans Eingemachte geht. Während das Dörfchen zu Beginn des Spiels noch ganz harmlos daherkommt, denn hier darf keinerlei Gewalt angewandt werden, geht es beim Verlassen des Dorfs schnell ganz anders zur Sache. Nachdem man einen Auftrag angenommen hat, ist der Spielverlauf recht linear. Man steuert die Spielfigur durch das Märchenland und trifft dabei immer wieder auf ziemlich verrückte Gegner, die es niederzumetzeln gilt...

Rotkäppchen VS Biber-Boss
Anfänglich nur mit den Fäusten, später dann mit allerhand Waffen vom Mülleimer, Zweig, Vogelnest über Schwertfische und Holzäxte bis hin zu Schrotgewehren pflügt man seine Schneise durch den Märchenwald. Aufgelockert wird das Spiel dabei durch verschiedene Fallen und Geschicklichkeitseinlagen, die es zu bewältigen gilt. Mal erwarten uns surrende Reisen-Kreissägen, denen man gekonnt ausweichen sollte (sonst gibts wieder ein Blutbad) oder rotierenden Baumstämmen gespickt mit 9-Zoll-Nägeln. Natürlich geht dabei auch mal was schief, aber wenn man das Zeitlichen segnen muss hat man 10 Sekunden Zeit, um sofort wieder aufzuerstehen und an der gleichen Stelle fortzufahren.

Der "Biber Boss" und der damit verbundene erste Bosskampf ist auch so ein auflockerndes Element, denn hier muss man auch viel Geschick beweisen. Nachdem man mit einer Holzkonstruktion auf den Kopf des Bibers gefallen ist (was in einer köstlichen Zwischensequenz unterhaltsam präsentiert wird) muss man dem Biber auf diesem "Beinahe-Floss" immer wieder ausweichen. Gelegentlich bleibt er mit seinen Zähnen im Floss hängen, dann heisst es Zuschlagen. Das klingt nicht nur unterhaltsam, sondern ist auch ungemein witzig und perfekt in Szene gesetzt, was sich auch bei unserer Grafikwertung bemerkbar macht.

Grafik und Sound
Optisch zündet "Fairytale Fights" aus der Playstation 3 ein echtes Feuerwerk. Die idyllische Märchenlandschaft wurde ungemein detailverliebt in Szene gesetzt und ist nur so gespickt mit süßen Kleinigkeiten, denen man durchaus eachtung schenken sollte. Die eigentliche Hack'n'Slay-Action macht sich dann auch sehr schön am Bildschirm. Die Waffen sind vielfältig und sehr einfallsreich, was auch für sämtliche Hintergründe und Landschaften gilt. Auch die Animationen der Helden und der Gegner sind sehr gelungen. Das Sahnehäubchen sind aber sicherlich die Videosequenzen, die vor Ideen nur so sprühen und mit Witz und Charme zu gefallen wisssen.

Auch die Soundeffekte passen sich diesem grandiosen Gesamteindruck an. Während die Protagonisten allesamt ein niedliches Kauderwelsch von sich geben, über das man angesichts der Blutmengen immer wieder ins Schmunzeln gerät, sind die Ingame-Soundeffekte sehr vielfältig und abwechslungsreich. Die Hintegrundmusik ist ebenfalls passend zur Atmosphäre gewählt worden und bettet sich gekonnt ein.

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Fazit

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