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Eternal Sonata Review


2009-03-01  Cyran  9 Likes  0 Kommentare 
Das hierzulande noch etwas unbekannte Entwicklerstudio Tri-Crescendos schickt uns mit Eternal Sonate in eine bezaubernde Traumwelt des jungen Frédéric Chopin. Doch ist das Erlebte wirklich nur ein Traum? Wir haben uns in die musikalische und durchaus poetische Welt von Eternal Sonata gestürzt und die ein oder andere Überraschung erlebt.

Nur ein Traum...oder doch die Wirklichkeit ?
Wir schreiben das Jahr 1849 in Paris. Nach langer Krankheit liegt der junge Frédéric Francois Chopin im Krankenbett. Es ist Nacht des 16. Oktobers. Ein letztes Mal träumt der bekannte Pianist und gerät dabei in eine mysteriöse Traumwelt. Bevor wir mit Frédéric Abenteuer bestreiten, steuern wir die junge Polka. Sie verkauft Blumenpulver das als Medizin dient, leider sind die Steuern zu hoch und keiner kauft etwas. Traurig macht sich unsere Weggefährtin auf den Heimweg als ihr ein Verletzter begegnet. Sofort verwendet Polka ihre Magie um den armen Burschen zu heilen, doch anstatt dankbar zu sein, rennt der Geheilte weg. Warum das der Fall ist, erfahren wir im späteren Spielverlauf. Jeder der Zauber wirken kann, wird in Kürze sterben und auch wir in Haut von Frédéric können uns der Magie bemächtigen. Ein eindeutiges Todesurteil also?

Das herauszufinden wird uns die nächsten 25 Spielstunden beschäftigen, doch neben der interessanten Geschichte, die auch immer wieder die wahren Stationen des polnischen Musikers umreißt und in einen Zusammenhang mit der Geschichte der Traumwelt setzt, müssen wir uns auch in einer derart friedlichen Welt zur Wehr setzen können.

Licht und Schatten
Das Kampfsystem in Eternal Sonata funktioniert wie Rundenkämpfe die im Rollenspielsektor öfters vorkommen. Doch anstatt einfach nur dazustehen und Befehle zu erteilen, befinden wir uns in einem kleinen Areal in dem wir uns bewegen können und per Aktionstaste Standartangriffe und eine Spezialattacke verwenden können. Das Kampfsystem wandelt sich jedoch je nach Stufe unserer Gruppe. Anfangs verlieren wir keine Zeit bzw. Aktionspunkte wenn wir stehen. Später verlieren wir Aktionspunkte sobald wir uns bewegen. Dadurch ändert sich das Kampfsystem von Zeit zu Zeit und sorft für Abwechlung und mehr Spannung in den Kämpfen, denn durch die verschiedenen Kampfsystem muss man zwangsläufig seine Taktik umkrempeln.

Ein weiteres großes Thema in der Traumwelt von Frédéric ist das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Ein kleines, grünes Wesen, das im Licht klein und leicht besiegbar wird, wird im Schatten zu einem richtig ernsthaften Gegner mit starken Spezialangriffen. Natürlich gilt das Gleiche auch für uns. Im Licht hat Frédéric eine Spezialfähigkeit zum Heilen, im Schatten eine mächtige Angriffskombo in Petto. Dieses System führt zu packende Duelle um Lichtquellen und Variationen im Vorgehen bei Kämpfen. Vorrausplanung ist dabei sehr wichtig, denn größere Kreaturen geben ebenfalls Schatten, der unsere Taktik kurzfristig über den Haufen schmeißen kann.

Märchenhafte Optik
Die Cel-Shading Grafik von Eternal Sonata überzeugt von Anfang an. Die Mischung von gezeichneten Charakteren bis hin zu dreidimensionalen Umgebungen überzeugen sofort. Lebendige Umgebungen mit viel Liebe zum Detail entzückten uns vorallem in den Wäldern, denn überall gibt es etwas zu sehen. Aber auch die Kampfanimationen können sich sehen lassen. Geschmeidige Bewegungen und Spezialangriffe aus einem Guss machen die Kämpfe zu einem wahren Augenschmaus.

Eternal Sonata stellt eine Art Biografie von Frédéric Chopin im Gewand eines Spiels dar, das erklärt auch die Maßarbeit die beim Sound gemacht wurde, denn die Musikstücke passen perfekt zu dem Gesehenen. Myteriöse Wälder werden von gutgespielten Klavierpassagen begleitet, die durch einen überraschend auftauchenden Endgegner sofort in eine schnellere Musik überläuft. Tri-Crescendos hat förmlich eine kleine Oper in Eternal Sonata versteckt.

Eternal Sonata ist ein klassisches Rollenspiel mit witzigen Spielereien wie dem Licht/Schatten-Effekt. Insgesamt hat uns das Spiel sehr gut gefallen und verdient daher zu Recht den Silber Award. Jedoch sollte man ein Fan von Zwischensequenzen sein, denn die kommen, wie bei japanischen Rollenspielen üblich, üppig vor. Besonders PS3-Spielern sei das Spiel im eher schwach vertretenen Rollenspielsektor wärmsten empfohlen.

Punktewertung

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