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Enslaved Review


2010-10-30  Uhltak  13 Likes  0 Kommentare 
Wer rastet der rostet, wer hüpft hangelt und immer in Bewegung bleibt kommt schneller ans Ziel. In Namcos neuen Action Action-Spiel "Enslaved" machen wir die etwas andere Sight-Seeing-Tour durch New York.

"Wenn ich sterbe, stirbst du..."
Es gibt schlechte Tage und es gibt richtig schlechte Tage. Ein schlechter Tag ist, zu verpennen, das Wasser der Dusche ist 3cm kalt (die Herren Wissen wovon man redet) und der Kaffee ist alle. Ein richtig schlechter Tag ist in einem Stahl-Ü- Ei aufzuwachen, halb nackt und sich fragend, wie bin ich nur hier reingekommen? So geht es dem erst Namenlosen, später als Monkey bekannten, Protagonisten.

Monkey seines Zeichen "Händler", mag sein Motorrad und seine Prügelausrüstung, die aus seinen Handschuhen und einem Stab besteht. Kein gewöhnlicher Stab, eher eine Art Schweizer Armee Stab, der einige raffinierte Extras bietet, darüber später mehr. Ein junge Dame schafft es sich aus ihrem Stahl Ü-Ei zu befreien und sorgt dafür dass einen Kurzschluss gibt. Unser Gefängnis gerät in Schieflage und Monkey befreit sich mit einem beherzten Hieb aus dem Ding und realisiert, dass er sich an Bord eines Transportflugzeugs befindet, das Sklaven befördert. Wir jagen der jungen Frau mit den roten Haaren hinterher durch die Gänge des Schiffs. In diesem Tutorial lernen wir die Grundzüge des Gameplays kennen. Wie in der "Prince of Persia"-Reihe ist Monkey ein Akrobat, Fassadenkletterer und Weitsprungwunder. Da wir noch keine Bewaffnung haben, müssen wir uns mit Kletter- und Hangelpartien den Weg bahnen, bis wir in einer Cut-Szene endlich Monkeys Motorrad finden, fest verschlossen, was aber nicht schlimm ist, da Monkey nun seinen Kampfstab hat und mit den mechanischen Gegner aufräumen kann.

In den ersten Minuten holen wir die junge Frau ein, das Transportflugzeug ist außer Kontrolle und stürzt ab, immer schneller sehen wir New York näher kommen, während man flink über die Tragflächen des Flugzeuges jagt, um an eine Rettungskapsel zu kommen. Die letzte Kapsel hat sich die junge Dame geschnappt und wir müssen uns außen an dieser festkrallen, um von dem Flugzeug runter zu kommen.

Als Monkey aufwacht sieht er die junge Frau und merkt, dass er Kopfschmerzen hat, für gewöhnlich haben das Stürze aus großer, wirklich großer Höhe, so an sich. Nur stammt der Kopfschmerz eher von Monkeys neuem Kopfschmuck den er im Schlaf erhalten hat und ihn nun zwingt auf die Dame aufzupassen, mit den Worten: "Wenn ich sterbe, stirbst du!". Denn stirbt die Junge Frau mit dem Namen Tripitaka, kurz Trip, grillt das Stirnband Monkeys Hirn.

New York New York
In New York gelandet wird der Deal vereinbart, bring mich nach Hause und ich lass dich frei. Da Monkey ein Motorrad sein Eigen nennt, wäre es die Gelegenheit zur Absturzstelle zu laufen, um dieses zu holen. Nur hat sich New York ein kleines bisschen verändert. Zwar ragen immer noch Hochhäuser in die Höhe, nur hat die Natur die Stadt im Griff und zwischen verfallenen Häuserschluchten erstreckt sich ein grüner Dschungel mit gefährlichen Kameraden. Und hier beginnt das eigentliche Spiel. Wir suchen nach Wegen durch die Straßen New Yorks, räumen Schutt weg, so dass Trip hindurch krabbeln kann und beseitigen Angreifer, die ihr und Monkey ans Leder wollen. Das ist aber noch nicht alles. Um von A nach B zu kommen sind beide Protagonisten aufeinander angewiesen. Mit Trips kleiner fliegenden Spionageeinheit (Libelle) markiert sie uns eine Route auf dem Wegstück und zeigt uns Gegner, Minen und Geschütztürme, die auf uns lauern. Mittels Ablenkungsmanöver verschafft sie uns kurz Zeit, um hinter die nächste Deckung zu kommen. Ist die Gefahr gebannt geben wir das Zeichen, dass sie weiter laufen kann, um eine Sicherheitstür zu öffnen. Solche Rätsel und Teamaktionen sind Standard in "Enslaved" und häufen sich bei jeder Gelegenheit und bauen auch zarte Bande zwischen Trip und Monkey auf.

Neben den Hüpf-, Kletter- und Geschicklichkeits-Einlagen steht das Kampfsystem. Wie eingangs erwähnt verteidigt sich Monkey mit seinem Kampfstab gegen Feinde. Zwischen leichten und kräftigen Combos, hat Monkey einem Rundum-Hieb im Angebot, um sich Luft zu verschaffen, sowie die Möglichkeit Gegner kurz zu schocken, die sich hinter ihrer Deckung verstecken. Als Fernkampfwaffe taugt der Stab ebenfalls und verschießt Schockmunition die Gegner lähmt und Schilde kurzzeitig aussetzt, um mit Plasma einen Direktbeschuss möglich macht. Wer jetzt denkt, man kann "Enslaved" wie einen Shooter spielen der irrt, da Munition sehr rar ist und nur für bestimmte Situationen bereit liegt.

Ein Bonobo-Affe sieht alt aus
Gerade Freunde von "Prince of Persia" und "Uncharted 2" werden sicher "Enslaved" zu schätzen wissen. Die filmreife Inszenierung des Spieles machen einen Großteil des Charmes aus. So jagt man beispielsweise durch die verwinkelten Schuttberge eines Hochhauses und durchquert diese in einem Affenzahn. Sollte man nicht auf Anhieb wissen wo es weiter geht, so hebt das Spiel mit hellen Lichteffekten oder Farben die nächsten Hangel-Möglichkeiten hervor. Leider stumpft mit der Zeit das Gameplay ab und bringt die selben Hebelrätsel - Partner von A nach B bringen und Blechmonster verkloppen ist irgendwann doch etwas langeweilig. Die Endgegner allerdings sorgen da mehr für Kopfnüsse und fordern auf ihre individuelle Art uns aufs Neue heraus und verlangen nach Taktiken, welche oft die Umwelt miteinbeziehen. So erschlagen wir große Roboter gerne mit schweren Sachen, wie Teile einer Bühnenkonstruktion oder sogar einer Steinweltkugel.

Viel macht "Enslaved" richtig, verpasst aber der richtig große Wurf zu werden. Zwar sieht die Unreal Engine hübsch aus, die Kamerafahrten sorgen für Dramatik und ein gewisses Maß an Aktion und dem Gefühl sich affenschnell vorwärts zu bewegen. Nur leider nervt die von Zeit zu Zeit unpräzise Steuerung. Beispiel: Monkey bleibt gerne an der kleinsten Kleinigkeit hängen und weigert sich beim Hangeln zum nächsten Punkt zu springen, obwohl es nur den einen gibt.

Der Sound trägt zur Stimmung bei und passt sich der Situation an, bei Verfolgungen dramatisch, bei scheuen Blicken zwischen Monkey und Trip, romantisch. In Zwischensequenzen hat man immer wieder Lautstärkeprobleme, soll heißen in den Sequenzen wird immer wieder der Ton leiser und man muss nachregeln. Alles in allem aber kann man sagen, dass "Enslaved" ein solider Titel geworden ist der Spaß macht und eine nette Geschichte erzählt von zwei Figuren, die aus der Not eine Tugend machen.

"Enslaved" aus dem Hause Namco präsentiert eine nette Geschichte und verpackt die Action in ein tolles Abenteuer. Wir hangeln und hüpfen uns durch die postapokalyptische Welt und hauen frechen Blechmonstern auf den Prozessor! Gut geworden!

Punktewertung

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   Titel Enslaved: Odyssey to the West
   Genre Actionspiele
   Release 2010-10-08
   Systeme Xbox 360
   Publisher NAMCO BANDAI Partners Germany GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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