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Die Gilde 2 - Venedig Review


2008-11-09  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
Venedig ist mehr als nur ein Ausflugsort für romantische Pärchen. La Serenissima ("Die Allerdurchlauchtigste", so der Beiname der Stadt) war etwa ein Jahrtausend lang aufgrund ihrer Lage für alle Arten von Reisenden von großer Bedeutung. Nun hält die Stadt der Dogen und des Karnevals auch Einzug in die Welt der Gilde und so präsentiert uns JoWood mit "Die Gilde 2 - Venedig" ein Standalone-Addon für die Gilde, welches man eben auch ohne das Originalspiel spielen kann. Ein echter Leckerbissen für Quereinsteiger oder nur ein schwacher Nachschlag? Wir finden es heraus!

Wir sind erweitert!...und buggy!
Das Spiel richtet sich ganz klar zunächst mal an alle Neulinge, die bisher vielleicht noch keinen Kontakt zur "Gilde" hatten und sich mal ein Bild von der Reihe machen möchten. Zu diesem Bild gehören zum Einen alle Berufe und Gebäude, die man schon aus dem Hauptspiel und dem Addon "Die Gilde 2 - Seeräuber der Hanse" kennt. Aber auch zwei neue Berufe halten in Venedig Einzug. Nein, nicht der singende Gondoliere, sondern der Söldner und der Glaser (Glasbläser). Damit lassen sich nun auch hochwerige Schmuckstücke erzeugen, auch wenn die Animationen ganz offensichtlich einfach vom Schmied übernommen wurden. Das wirkt nicht ganz passend, aber naja. Der Söldner wiederum verdient sein Geld als Kopfgeldjäger und mit etwas Wegelagerei und Erpressung. Das sorgt für kontinuierlichen Geldfluss und hat durchaus seinen Reiz, auch wenn man damit vermutlich nicht zum Millionär aufsteigt.

Leider hat das Spiel eine ganze Reihe an Bugs, die wir an dieser Stelle nicht verschweigen wollen. Tatsächlich sind es in der reinen Verkaufsversion so viele, dass man in den Fanforen und Diskussionen zum Spiel allerhand zu lesen bekommt. Die automatische Verwaltung der Betriebe hat in unseren Tests definitiv nicht oder nur fehlerhaft funktioniert. So mancher Spielstand ließ sich in unseren Tests nicht mehr laden. Das führte in der Regel zu einem Programmabsturz, einmal sogar zum Absturz des ganzen Systems.

Gut gefallen hat uns die geschichtliche Darstellung der Ereignisse von 1400 bis 1600 und das Setting in Venedig und rund um die Region Triest, was durchaus seinen Reiz hat. Natürlich punktet auch der Aspekt, dass man das Spiel ohne das zugehörige Hauptspiel spielen kann. Insofern gäbe es genug Kaufargumente, wenn nicht die ganzen Bugs wären, die dazu verleiten doch noch etwas zu warten und zu sehen, wie JoWood auf die gemeldeten Bugs reagiert.

Grafik und Sound
Die grafischen Änderungen im Vergleich zum Hauptspiel lassen sich mit wenigen Worten zusammenfassen. Zwar finden sich einige neue, historische Gebäude im Spiel wieder. Da wäre zu nennen der Dogenpalast oder die Rialtobrücke, die man sicher von Postkarten kennt. Leider sind die Hintergründe nicht so hochwertig, wie man es von der Reihe eigentlich gewohnt ist. Entwickelt wird "Die Gilde 2: Venedig" von den indischen Trine Game Studios, die sich auch für die Entwicklung von "Gothic 3: Götterdämmerung" verantwortlich zeichnen. Ganz offensichtlich stand man etwas unter Zeit- und/oder Kostendruck, anders können wir uns die sinkende Grafik-Wertung nicht so ganz erklären. Letztlich ist es ein "Gilde 2"-Remake mit viel Wasser und etwas pixeliger Grafik.

Die Musikuntermalung ist das einzigste was im Spiel auf gleichbleibend hohem Niveau geblieben ist. Sowohl die Soundeffekte wie auch die gelungene Sprachausgabe betten sich hervorragend ins Spiel ein. Auch die Hintergrundmusik macht Freude uns verleiht dem Spiel noch mehr Authentizität.

"Die Gilde 2 - Venedig" zu bewerten fällt uns in mehrfacher Hinsicht schwer. Zum Einen sind wir Fans der Reihe und haben dem Hauptspiel im Jahre 2006 auch verdiente 85 Punkte attestiert. Leider ist von diesem Glanz wenig geblieben, wenn man sieht, dass sowohl bei der Grafik als auch in Bezug auf die Fehlerfreiheit einiges eingebüsst hat. Und dies bringt uns auch dazu, eine "eingeschränkte Kaufempfehlung" auszusprechen. Ohne die ganzen (teilweise nicht hinzunehmenden) Fehler wäre das Addon im Gilde 2-Stil durchaus ganz passabel. So aber reicht es nicht ins obere Drittel der Punkteskala!

Punktewertung

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