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Demokratie Review


2008-09-24  Spielemagazin  12 Likes  0 Kommentare 
Wie zufrieden bist du eigentlich mit der Arbeit der neuen Bundesregierung ? Kanzlerin Merkel ist an der Macht und sie brachte uns als erstes eine ganze Latte an Steuererhöhungen und Einsparmaßnahmen, die man uns Bürgern als notwendige Medizin für den Haushalt schmackhaft zu machen versucht. Wer schon bei diesen wenigen, einleitenden Worten beinahe eingeschlafen ist, für den dürfte das hier vorgestellte Spiel, vielleicht nicht ganz das Richtige sein. Wer aber denkt, er könnte Deutschland mit Sicherheit besser regieren, der sollte sich "Demokratie" aus dem Hause Frogster mal genauer ansehen...

Steuern hoch ? Steuern runter !
Du bist zum neuen Staatsoberhaupt eines Landes gewählt worden und darfst von nun an die Regierungsgeschäfte leiten, neue Programme anstoßen und versuchen die dringlichsten Probleme der Nation zu lösen. Zu Beginn des Spiels wählt man also, die Nation aus, dessen Chef man werden will und dann gehts auch schon los. In einer ziemlich überladenen Übersichtsgrafik findest Du alle wichtigen Kernaufgaben und Themen, zu denen es Entscheidungen zu treffen gilt. Diese Themen sind zum Beispiel: Steuern, Recht und Gesetz, Schulwesen, Verkehr, etc. Zu jedem Themenbereich gibt es einzelne Buttons, die neue Einstellungsmöglichkeiten eröffenen. So kann man im Themenbereich Steuern, über den Klick auf "Mehrwertsteuer" genau einstellen, wieviel man dem Bürger so abknöpfen will.

Zu Beginn des Spiels gibt es einige kritische Punkte, die man dringlichst als erstes lösen sollte. Wenn zum Beispiel die Schwarzarbeit überhand nimmt, sollte man sich die vorgeschlagenen möglichen Lösungen zu diesem Problem genauer ansehen, einige Steuern senken und vielleicht neue Programme zur Verschärfung der Kontrollen erlassen. Das Alles kostet natürlich Geld, das man an anderer Stelle wieder reinholen muss, was sich bei längerer Spieldauer als immer schwieriger erweist.

Ich wähle ihn, ich wähle ihn nicht...
In der Mitte des Bildschirms sind die Wählergruppen aufgeführt. Dort gibt es neben Konservativen und Liberalen, auch so Gruppen wie "Trinker", die sich natürlich maßlos über jede Erhöhunh der Alkoholsteuern aufregen und bei der nächsten Wahl vielleicht nicht das Häkchen neben deinem Namen machen werden. Allerdings hat jede Aktion auch seine gute Seite. So würde die Erhöhung der Steuern auf Spitituosen beispielsweise auch die Lebensdauer der Bürgerinnen und Bürger erhöhen und hat diese Maßnahme auch eine gute Wirkung auf andere Wählergruppen. Die Beziehungen zwischen den möglichen Aktionen und den Wählergruppen und solchen Umweltbedingungen wie "Arbeitslosigkeit", "Lebenserwartung" und weitere mehr, die am oberen Bildschirmrand angezeigt werden, werden mithilfe von grünen oder roten Linien dargestellt. Grüne Linien zwischen 2 Punkten oder Gruppen bedeutet "die Maßnahme hat positiven Einfluss", rote Linien bedeuten dementsprechend das Gegenteil.

Von Zeit zu Zeit bekommt man als Regierungschef auch ein sogenanntes "Dilemma" vor die Füße geworfen. Das kann die Errichtung einer Müllverbrennungsanlage in einer bestimmten Gegend sein oder die Besetzung eines hohen Richteramts. Hier gilt es zu entscheiden, wie man in diesem speziellen Punkt verfahren will. Natürlich hat auch dies wieder Auswirkungen auf das Wählerverhalten und kann Dir als Kanzler schaden, aber auch nützen.

Kreuzchen machen
Das Spiel verläuft rundenbasiert, dh. man nimmt zunächst alle Einstellungen vor, die man machen will und klickt dann auf weiter. Manche Aktionen kann man nicht ausführen solange man nicht ein gewisses "politisches Gewicht" erlangt hat, welches im Wesentlichen von der Beliebtheit im Volke abhängt. Alle Aktionen brauchen jedoch eine Weile bis zur Umsetzung. Dabei schwankt die Umsetzungsdauer zwischen 3 und 108 Monaten. Nach vier Jahren aber stehen Neuwahlen an und dann wird abgerechnet...

Wenn man die Wahlen gewinnt darf man weiterregieren und neue Lösungen für die Probleme ausarbeiten oder das Spiel ist eben vorbei und du mußt von vorne beginnen.

Abrechung
Grafisch macht "Demokratie" nicht gerade viel her, im Wesentlichen blickt der Kanzler immer auf dieselbe Übersichtskarte, welche jeden Spieler zu Beginn erstmal erschrecken wird, weil sie so überladen wirkt, dass man sich erstmal gar nicht zurechtfindet. Tatsächlich aber, braucht man nur seine Zeit, um sich daran zu gewöhnen, dann weiß man schon wo welches Button liegt. Ein echter Hingucker ist es also nicht, aber für eine Wirtschaftssimulation bestimmt gerade noch ausreichend.

Das Spiel als solches ist doch recht unterhaltsam, denn nach einer Weile packt einen doch der Ehrgeiz noch das eine oder andere Problem zu lösen. Aber nach kurzer Zeit gibt es keine "Dilemmas" mehr und wenn man einmal eine gute Einstellung gefunden hat, kann man sich immer wieder wählen lassen, da eigentlich nichts Bewegendes mehr passiert. Letzter Ansporn ist dann nur noch die "Historischen Rekorde" aufzustellen, also zum Beispiel ein Deutschland frei von jeglicher Kriminalität, ein Wirtschaftswunder, etc.

"Demokratie" ist ein durchaus gelungenes Politikspiel, welches aber nicht gerade durch eine überragende Präsentation und Spieltiefe zu überzeugen weiß. Und dennoch macht es nach kurzer Zeit einfach Spaß an den Reglern zu drehen und mal endlich mitanzupacken. Ist wohl wie beim Fussball: Deutschland hat eine Nationalmannschaft, aber 80 Millionen Leute, die es besser machen würden als der aktuelle Trainer. Vielleicht macht genau das den Spielspaß bei "Demokratie" aus: Man kanns ja doch besser als die Merkel...

Punktewertung

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   Titel Demokratie!
   Genre
   Release 2005-11-14
   Systeme Windows 98
   Publisher FIP Publishing GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ohne Altersbeschränkung Jahren
   Homepage
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